Wert von Poljot-Uhren ermitteln: Tipps für Kauf, Verkauf und Anlage
22.09.2024 | von Kleinanzeigen
22.09.2024 | von Kleinanzeigen
Obwohl sie sich seit den 1930er-Jahren stetiger Beliebtheit erfreuen, ist es aufgrund der wechselhaften Firmengeschichte oft schwierig, den heutigen Wert von Poljot-Uhren zu ermitteln. Deshalb verraten wir dir, worauf du beim Kauf, Verkauf und der Wertermittlung deiner eigenen Poljot achten solltest. Wir gehen auch der Frage nach, wie viel die einstigen UdSSR-Verkaufsschlager heute noch wert sind und welche Modelle von Sammlern besonders gesucht werden. Zunächst starten wir aber mit einer kurzen Einführung in die Geschichte der Marke.
Ursprünglich entstand die Firma Poljot 1930 als „Perwyj Moskowski Tschassowoi Sawod“ („Erste Moskauer Uhrenfabrik“). Erst 1961 benannte sie sich in „Poljot“ um, was auf Deutsch „Flug“ heißt. Der Name war eine Hommage an Juri Gagarin, den ersten Menschen im All. Und natürlich an die Uhr, die er auf seiner Reise trug: das Modell „Sturmanskie“ des Moskauer Herstellers.
Nachdem die Sowjetunion 1991 zerfallen war, wurde 1992 in Frankfurt am Main die „Poljot-V GmbH“ gegründet. Bis heute vertreibt die Nachfolgefirma Uhren unter der Marke „Poljot-International“. Die neueren Modelle orientieren sich optisch stark an den Klassikern, sind aber mit einer hochwertigen, zeitgemäßen Technik ausgestattet.
Den höheren Stellenwert haben bei Sammlern jedoch immer noch die älteren Modelle mit kyrillischen Schriftzeichen und Handaufzug. Auch firmeneigene, heute nicht mehr erhältliche Kaliber wie die 3133 mitRubinen anstelle von Quarz sind nicht nur in Deutschland sehr gefragt. Als besonders robust und zuverlässig gelten zudem die Wecker-Werke 2612.1 und 2612.2.
Die Marke Poljot-International stellt ihre Zeitmesser ausschließlich in Deutschland her, darunter die beliebte Basilika-Serie. Es gibt aber auch andere Hersteller, die sich die Markenrechte an früheren Modellen von Poljot gesichert haben. So produziert die Firma Volmax heutzutage weiterhin Uhren der Reihen Aviator, Buran und Sturmanskie. Die Firma MakTime hingegen vertreibt seit 2004 wieder Zeitanzeiger unter der Marke Poljot. Beide Firmen sind in Russland ansässig, Volmax hat aber ein Tochterunternehmen in der Schweiz und verbaut in seinen Produkten Schweizer Uhrwerke.
Diese Markenvielfalt kann ordentlich Verwirrung stiften. Wenn du wirklich Wert darauf legst, eine echte alte Poljot-Uhr aus der Sowjetunion zu kaufen, achte also ganz besonders auf das Herstellungsjahr und -land. Nur bei denen, die bis 1991 hergestellt wurden, kann es sich um originale Poljot-Uhren handeln. Ein guter Hinweis ist auch der Schriftzug „hergestellt in der UdSSR“ in kyrillischen Schriftzeichen (der aber nicht auf allen Modellen auftaucht).
Diese Frage können wir natürlich nicht pauschal beantworten. Es gibt einer Reihe von Faktoren, die bei der Wertermittlung eine Rolle spielen, z. B. Alter, Zustand, Kaliber, Modell und auch Material der Chronometer.
Im Fall der Poljot-Uhren scheint diese alte Faustregel nicht unbedingt zu greifen. Die Nachfolgefirma Poljot-International hat nämlich seit den 2000er-Jahren mehrere kostspielige Limited Editions auf den Markt gebracht. Dazu zählen z. B. die farben- und formenreichen Uhren der Alexander Shorokhoff-Reihe (benannt nach dem aktuellen Geschäftsführer der Firma). Diese bringen es im Onlinehandel teilweise auf über 3.000 Euro, während einige alte Poljot-Uhren aus den 1970er-Jahren bereits ab 150 Euro aufwärts erhältlich sind.
Die meisten alten Poljot-Uhren bestehen aus Edelstahl. Anfang der 1970er-Jahre brachte der Hersteller aber ein Modell aus 14-karätigem Rotgold auf den Markt. Da die Uhr alleine schon einen Materialwert von mehreren Hundert Euro hat, erreicht sie im Onlinehandel mitunter einen vierstelligen Verkaufswert.
Wenn es um Sammelobjekte geht, darf es beim Zustand keine Abstriche geben. Natürlich wird eine Uhr, die bereits getragen wurde, Gebrauchsspuren aufweisen – das ist akzeptabel. Größere Schäden am Gehäuse oder Ziffernblatt mindern den Wert jedoch erheblich. Ein abgenutztes Armband ist hingegen nicht so schlimm, denn im Gegensatz zum Gehäuse kann es (in der Regel) vergleichsweise einfach ersetzt werden.
Die beliebtesten und gesuchtesten Modelle sind fast immer diejenigen, die am schwierigsten zu bekommen sind. In den Nachkriegsjahren waren einige Modelle der Poljot-Uhren, wie die Aviator, auf dem ostdeutschen Markt häufig zu finden. Viele davon sind bis heute bei Kleinanzeigen und an anderen Marktplätzen vergleichsweise leicht und günstig erhältlich. Seltenere Modelle wie einige Sturmanskie-Ausführungen aus der UdSSR-Zeit erzielen hingegen höhere Verkaufspreise.
Über die Jahre hinweg hat die Firma Poljot mehrere hauseigene Kaliber und andere besondere Merkmale entwickelt, wie Wecker-Werke (in Armbanduhren eher eine Seltenheit). Solche Charakteristika steigern in aller Regel den Wert einer Poljot-Uhr als Sammlerstück. Ein gutes Beispiel wären hier Modelle mit dem Handaufzugs-Werk 31679 und Mondphasenanzeige aus der UdSSR-Zeit.
Bist du glücklicher Besitzer einer alten Poljot-Uhr und möchtest ihren Preis ermitteln? Am besten geht das durch Preisvergleich und Beobachtung von Markttrends. Auch hier solltest du aber den Zustand und vor allem die Echtheit des Accessoires nicht außer Acht lassen.
Wie bereits erwähnt, hängt der Wert von alten Poljot-Uhren stark vom Zustand ab. Prüfe sie also nicht nur sorgfältig von außen. Lass im Zweifelsfall auch das Innenleben von einer Fachperson inspizieren und ggf. aufbereiten. Nur eine einwandfrei funktionierende Uhr kann dir auch wirklich Gewinn einbringen.
Wie sicher bist du, dass deine Poljot-Uhr eine echte Qualitätsuhr des sowjetischen Herstellers ist? Schaue nach, ob du einen Kaufbeleg und/oder ein Echtheitszertifikat ausfindig machen kannst. Wenn ja, ist die Aufgabe relativ leicht. Schwieriger wird es, wenn du keine Unterlagen besitzt. In einem solchen Fall kannst du versuchen, über die Modellnummer oder das Kaliber mehr über die jeweilige Ausführung herauszufinden.
Finde heraus, ob dein Poljot-Modell Teil einer größeren oder eher kleineren Serie war. Je geringer die Stückzahl, desto höher kannst du in der Regel den Preis ansetzen. Im Optimalfall handelt es sich um eine Limited Edition – bei Poljot-Uhren erzielen diese tatsächlich oft die höchsten Verkaufspreise.
Setze dich mit der Vorgeschichte der Uhr auseinander. Ist sie seit Generationen in der Familie oder hast du sie erst vor Kurzem auf einem Flohmarkt gefunden? Wo und von wem wurde sie bisher gebraucht – falls überhaupt? Zeitmesser, denen eine spannende Hintergrundgeschichte anhängt, erwecken eher das Interesse von potenziellen Käufern.
Wenn du all die genannten Schritte vorgenommen hast, kannst du anfangen, die Preise zu vergleichen. Dafür kannst du gerne unsere Kleinanzeigen nutzen. Es ist aber sinnvoll, auch andere Online- und Offline-Marktplätze zu befragen, z. B. Uhren- oder Juwelierfachgeschäfte. Je mehr Vergleichsmaterial du hast, desto besser kannst du den Wert deiner Poljot-Uhr einschätzen. Das gilt natürlich nicht nur für Uhren, auf diese Weise kannst du auch u. a. den Wert von Star-Wars-Figuren ermitteln.
Schaue bei Kleinanzeigen und an anderen Marktplätzen nach, ob du das gleiche Modell finden kannst. Werden viele davon angeboten? Wenn ja, lohnt es sich vielleicht eher, noch ein paar Monate oder Jahre mit dem Verkauf zu warten. Wenn nicht, könnte es ein guter Zeitpunkt dafür sein.
Behalte aber auch die Nachfrage im Blick – auch die kann innerhalb eines gewissen Zeitraums steigen oder sinken. Sammlerstücke werden so etwa, ähnlich wie viele andere Waren, gerne in der Vorweihnachtszeit gesucht.
Beschränke dich nicht nur auf eine oder zwei Quellen, sondern weite deine Suche auf alle möglichen Online- und Offline-Medien aus. Dazu zählen z. B.:
Ganz wichtig: Lass dich von anfänglichen Rückschlägen nicht entmutigen. Bleib bei der Sache und du wirst die gesuchten Informationen finden.
Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Die zentrale Rolle spielt in diesem Fall das Modell. Seltene Ausführungen, die zudem als robust und langlebig gelten, werden mit der Zeit eher im Wert steigen. Von einem weitverbreiteten Modell, das du für 50 Euro auf dem Flohmarkt erworben hast, ist hingegen eher keine nennenswerte Wertsteigerung zu erwarten.
Grundsätzlich bergen Poljot-Uhren als Wertanlage immer ein gewisses Risiko in sich – egal, ob es sich um alte oder neue Modelle handelt. Wenn wir die gesamte Marktentwicklung betrachten, steigen nur relativ wenige Uhrenmodelle signifikant im Wert, und zwar unabhängig vom Hersteller. Es erfordert viel Glück, einen Zeitanzeiger nach einigen Jahren tatsächlich gewinnbringend verkaufen zu können. Erfreue dich also lieber an deiner Poljot-Uhr, anstatt sie als Anlageobjekt in einen Schrank einzusperren.
Untenstehend haben wir für dich eine Liste der wertvollsten Poljot-Uhren zusammengestellt. Dabei haben wir nur Modelle berücksichtigt, die von der ursprünglichen Firma Poljot in der Sowjetunion hergestellt wurden. Die neueren Modelle von Poljot-International und anderen Nachfolgefirmen wie Volmax oder MakTime werden hier nicht mit berücksichtigt.
Platz | Uhr | Wert | Jahr |
---|---|---|---|
1 | Poljot Kirova 19 Jewels Kaliber 3017 | 1.400–2.000 Euro | 1960er-Jahre |
2 | Poljot Strela Kaliber 3017 | 900–1.500 Euro | 1950er-Jahre |
3 | Poljot 18 Jewels mit vergoldetem Gehäuse und Weckerfunktion | ca. 1.200 Euro | 1960er-Jahre |
4 | Poljot Sekonda Strela 19 Jewels Kaliber 3017 | ca. 1.000 Euro | späte 1960er-Jahre |
5 | Poljot Space 17 Jewels im ovalen „Orbitdesign” | ca. 1.000 Euro | 1970er-Jahre |
6 | Poljot 17 Jewels aus 14k Gold | 800–1.200 Euro | frühe 1970er-Jahre |
7 | Poljot Sekonda Strela 19 Jewels für den Export, mit Ziffernblatt auf Englisch | 800–1.000 Euro | 1970-er Jahre |
8 | Poljot Okean 23 Jewels Kaliber 3133 | 600–1.200 Euro | 1970er-Jahre |
9 | Poljot 18 Jewels mit silbernem Gehäuse und Weckerfunktion | 750–850 Euro | 1970er-Jahre |
10 | Poljot Specnaz Militäruhr Kaliber 3133 | ab 300 Euro |
Bevor du deine Poljot-Uhr zu Geld machst, solltest du einige Schritte befolgen. Das sichert dir nicht nur den größtmöglichen Gewinn, sondern schützt dich auch vor eventuellen Beschwerden des potenziellen Käufers.
Dir hat es eine Poljot-Uhr angetan und du möchtest sie unbedingt kaufen? Kein Problem, wenn du die folgenden Schritte befolgst. So schonst du deinen Geldbeutel und schützt dich selbst.
Die ursprüngliche sowjetische Firma Poljot gibt es heute nicht mehr. Mehrere Nachfolgefirmen produzieren aber Neuauflagen ihrer einstigen Kult-Modelle unter denselben Namen. Wer eine echte sowjetische Poljot erwerben möchte, sollte daher aufmerksam handeln. Als Wertanlage eignen sich Poljot-Uhren eher weniger, da die Wertsteigerung bei Uhren im Allgemeinen kaum vorhersehbar und oft reine Glückssache ist. Doch originale Poljot-Uhren sind schöne Vintage-Klassiker, die leicht den Geschmack eines echten Uhrenliebhabers treffen. Wenn du sie hübsch findest, gönne dir einfach eine und habe Freude daran. Oder falls es doch ein deutsches Qualitätsprodukt sein soll, hole dir stattdessen Tipps zum Kauf einer Junghans-Uhr.