E-Bikes und Pedelecs gebraucht kaufen: Darauf solltest du achten

16.11.2024 | von Kleinanzeigen

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Dieser Artikel wurde im September 2024 gründlich aktualisiert, verbessert und um eine Tabelle erweitert. Im Zuge dessen wurden auch alle Daten und Statistiken auf den neuesten Stand gebracht.

Sie sind umweltfreundlicher als Autos, doch weniger anstrengend als der klassische Drahtesel: Elektrische Fahrräder werden immer beliebter. Ob motorbetrieben wie beim E-Bike oder als Kombi aus Elektro- und Tretantrieb wie beim Pedelec, die trendigen Fortbewegungsmittel gehen aktuell weg wie warme Semmeln. Eine Neuanschaffung kann jedoch ganz schön ins Geld gehen. Deshalb ist ein Secondhand-Modell meistens eine günstigere Lösung.

Doch worauf gilt es zu achten, wenn du ein E-Bike oder Pedelec gebraucht kaufen möchtest? Im Folgenden zeigen wir dir, was die Vorteile eines Elektrofahrrads aus zweiter Hand sind. Außerdem haben wir eine Checkliste für den Gebrauchtkauf von E-Bikes und Pedelecs zusammengestellt und ein paar Tipps zur Wahl des richtigen Modells zusammengetragen.

Warum sollte ich ein E-Bike gebraucht kaufen?

Wie bei allen Gebrauchtgegenständen solltest du auch bei E-Bikes aus zweiter Hand die Vor- und Nachteile genau abwägen. Deshalb haben wir sie für dich gegenübergestellt.

Vorteile eines gebrauchten E-Bikes

Neue E-Bikes sind recht kostspielig. Möchtest du nicht zu tief in die Tasche greifen, lohnt es sich meistens, nach einem gebrauchten Modell zu suchen. Manche Fabrikate gibt es auch gar nicht mehr neu zu kaufen, denn sie wurden mittlerweile aus der Produktion genommen. Wenn dir ausgerechnet ein solches gefällt, bleibt natürlich ohnehin nur der Gebrauchtkauf.

Legst du Wert auf Nachhaltigkeit? Dann gibt es kaum eine bessere Alternative als ein bereits genutztes E-Bike. Indem du es dem Vorbesitzer abkaufst, bewahrst du es davor, im Elektromüll zu landen.

Und falls du das gute Stück eines Tages selbst nicht mehr brauchen solltest, kannst du es wahrscheinlich immer noch zu einem vernünftigen Preis weiterverkaufen. Der Wertverlust ist bei Elektrofahrrädern nämlich aufgrund der hohen Nachfrage relativ gering. Wie genau sich der Wert von gebrauchten E-Bikes über die Jahre entwickelt, kannst du weiter unten in unserer Tabelle überprüfen.

Nachteile eines gebrauchten E-Bikes

Natürlich kannst du dir beim Kauf nie hundertprozentig sicher sein, in welchem Zustand sich das Rad tatsächlich befindet. Vieles hängt davon ab, wie der Vorbesitzer damit umgegangen ist – und von der Ehrlichkeit des Verkäufers. Viele Schäden kannst du aber von vornherein ausschließen, wenn du weißt, worauf bei einem gebrauchten E-Bike zu achten ist.

E-Bike gebraucht kaufen – ja oder nein?

Wir sagen ganz klar: Ja, das lohnt sich. Wieso auf Kosten unserer Umwelt neue E-Bikes produzieren, wenn es so viele gebrauchte gibt, die noch jahrelang fahrtauglich sind – und unbenutzt in einem Keller herumstehen? Und warum solltest du dein Budget überstrapazieren, wenn es auch anders geht? Bei der bereits existierenden Modellvielfalt findest du bestimmt ein Secondhand-Bike bei Kleinanzeigen, das zu dir passt.

Worauf du beim Kauf von gebrauchten E-Bikes und Pedelecs achten solltest

Zugegeben, es gibt viele Aspekte, die beim Gebrauchtkauf von E-Bikes zu beachten sind. Lass dich davon aber nicht entmutigen: Mit dieser Checkliste bist du bestens auf die Suche vorbereitet.

  • Stelle fest, ob das E-Bike zu deiner Körpergröße passt. Ist es viel zu klein oder zu groß, lohnt sich der Kauf nicht, egal, wie gut der Preis ist – auf Dauer möchte niemand ein unbequemes Bike fahren.
  • Untersuche den Rahmen genau, insbesondere auf Rost, Dellen, Schweißnähte und Nachlackierungen.
  • Prüfe die Beleuchtung, Schaltung, Bremsen, Reifen, Kette und das Display.
  • Prüfe den Kilometerstand.
  • Erkundige dich, was für einen Akku das Bike hat und wie häufig er aufgeladen wurde. Ein ungefährer Schätzwert reicht.
  • Frage nach, wie das Fahrrad in der Regel aufbewahrt wurde (Garage, Keller, im Freien).
  • Stelle sicher, dass sämtliches Zubehör (z. B. Ladegerät, Schlüssel) mitgeliefert wird.
  • Recherchiere, ob Ersatzteile für das bestimmte Modell noch lieferbar sind.
  • Lass dir den Kaufnachweis zeigen.
  • Erkundige dich nach dem Serviceheft oder anderweitiger Dokumentation, um sicherzustellen, dass das E-Bike regelmäßig gewartet wurde.
  • Lass dir, wenn möglich, einen aktuellen Diagnosebericht geben.
  • Mach eine Probefahrt und teste dabei alle Geschwindigkeiten und Unterstützungsstufen aus.

Wie viele Kilometer sollte ein gebrauchtes E-Bike gefahren haben?

Als Faustregel gilt: Der Elektromotor eines E-Bikes sollte bei guter Wartung mindestens 10.000 km aushalten. Daher dürfte ein Secondhand-Bike am besten nicht mehr als 8.000 km auf dem Zähler haben – je nachdem, wie viel du selbst noch damit fahren möchtest. Die Obergrenze der Motorlebensdauer ist grundsätzlich offen: Fachwebsites sprechen von 20.000 bis zu sogar 40.000 gefahrenen Kilometern.

Sind 5.000 km viel für ein E-Bike?

Angesichts der Faustregel, dass die minimale Lebensdauer eines guten Motors mindestens 10.000 km betragen sollte, sind 5.000 km für ein gebrauchtes E-Bike nicht sehr wenig … aber auch nicht sehr viel. Ist das Gerät in einem guten Zustand, lohnt sich in der Regel der Kauf.

Rechne am besten aus, wie viele Kilometer du mit dem Bike im Schnitt monatlich fahren wirst. So kannst du ermitteln, wie lange du es voraussichtlich nutzen wirst, bis die 10.000 km erreicht sind. Gleiche diesen Zeitraum mit dem Kaufpreis ab – wenn das Preis-Nutzungsdauer-Verhältnis stimmt, sollte dem Kauf nichts im Wege stehen.

Wie prüfe ich die Batterie eines gebrauchten E-Bikes?

Das äußere Erscheinungsbild eines Akkus kannst du selbst prüfen. Er sollte sauber sein und keine Kratzer, Dellen oder Rostspuren aufweisen. Jegliche Anzeichen dafür, dass die Batterie geöffnet oder daran herumgeschraubt wurde, sind absolute No-Gos. Solche „Experimente“ gefährden nicht nur die Leistung und Lebensdauer der Batterie, sondern erhöhen auch die Brandgefahr.

Wichtig ist auch, wie der Akku gelagert wurde. Insbesondere in der kalten und feuchten Jahreszeit sollte er trocken und frostgeschützt aufbewahrt worden sein. Wenn das E-Bike also den ganzen Winter über im Garten oder Carport stand, könnte sich das auch auf die Akkuleistung negativ ausgewirkt haben.

Die Akkukapazität und die Anzahl der bisherigen Ladezyklen lassen sich leider nur mittels spezialisierter Diagnostiksoftware ermitteln. Solche Tests sollten ausschließlich von einer Werkstatt oder einem professionellen Gebrauchtfahrradhändler durchgeführt werden.

Im Schnitt verträgt ein Akku in seiner Lebensdauer 700 bis 1.000 Ladezyklen. Moderne Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Akkus gelten als robuster als die älteren Nickel-Cadmium-Akkus und vertragen auch Teilladungen, ohne viel an Leistung oder Kapazität einzubüßen.

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Was sind die typischen Anzeichen von Verschleiß an einem E-Bike, auf die ich achten sollte?

Wenn du ein E-Bike oder Pedelec gebraucht kaufen möchtest, ist das Erste, worauf du achten solltest, der Rahmen. Kleinere Kratzer im Lack sind typische Gebrauchsspuren und in der Regel unbedenklich. Große Kratzer und Beulen hingegen könnten von Unfällen herrühren – oder ein Zeichen sein, dass der Vorbesitzer sich nicht gut um das Rad gekümmert hat. Achte auch auf „Vertuschungsversuche“ solcher Schäden, z. B. Nachlackierungen oder Spuren von nachträglichen Schweißarbeiten.

Ein zentrales, aber besonders verschleißanfälliges Bauteil eines E-Bikes ist die Kette. Sie sollte spätestens alle 2.000 km ausgetauscht werden. Frage nach, wie alt die aktuelle Kette ist. Prüfe, ob sie nicht durchhängt. Schau auch nach den Zahnkränzen an den Rädern: Eine zu stark verschlissene Kette kann diese beschädigen, der Wechsel ist dann recht teuer und aufwendig.

Auch die Schaltung eines E-Bikes ist sehr anfällig für Verschleiß – insbesondere, wenn sie viel benutzt wird. Prüfe am besten bei einer Probefahrt, ob sich alle Gänge ohne Probleme hin und her durchschalten lassen. Der Schalthebel sollte sauber, unbeschädigt und nicht zu schwergängig sein.

Nimm nicht zuletzt auch das Display in Augenschein. Es gehört zu den empfindlichsten Teilen am E-Bike. Manchmal genügt ein leichter Schlag oder Sturz, um es dauerhaft unlesbar zu machen.

Die Wahl des richtigen Preises und Modells

Entscheidend für die Wahl des richtigen E-Bike-Modells ist, was du mit ihm vorhast. Soll es ein reines Pendlerrad für die täglichen Touren zur Arbeit, zum Einkaufen, ins Fitnessstudio usw. sein? Dann bist du mit einem bequemen, robusten E-Citybike optimal beraten. Möchtest du damit an Wochenenden lange Ausflüge durch Wald und Wiesen unternehmen? Dann wäre ein leichtes, schnittiges E-Trekkingbike eher etwas für dich. Liebst du es, dich im unwegsamen Gelände so richtig auszutoben? Entscheide dich für ein sportliches E-Mountainbike. Und wenn es ein bisschen von all dem werden soll, empfehlen wir dir das vielseitige E-Crossbike.

Sowohl laut Stiftung Warentest als auch Umfragen und Marktrecherchen zufolge gehören die folgenden Marken zu den qualitativ hochwertigsten und in Deutschland beliebtesten:

  • Cube
  • KTM
  • Pegasus
  • Kalkhoff
  • Fischer

Doch was darf so ein gebrauchtes E-Bike kosten? Das hängt nicht nur von Alter und Zustand, sondern auch vom Neupreis des jeweiligen Modells ab. Hier gilt eine Rechnung mit 20 % Wertverlust pro Jahr als grobe Faustregel. Für ein drei Jahre genutztes Bike solltest du von etwa 40 % des ursprünglichen Kaufpreises ausgehen – außer es ist wirklich in einem hervorragenden Zustand. Einen Überblick über den durchschnittlichen Wertverlust eines E-Bikes kannst du dir auch in der folgenden Tabelle verschaffen.

Wie kann ich sicherstellen, dass ein gebrauchtes E-Bike nicht gestohlen wurde?

Lass dir am besten vom Verkäufer den Originalnachweis über den Kauf des E-Bikes zeigen. Optimalerweise solltest du den Nachweis oder zumindest eine Kopie davon beim Kauf mitbekommen. Manchmal gibt es zum Bike auch einen sogenannten Fahrradpass, der u. a. Angaben zum Modell und der Rahmennummer beinhaltet. Ihn bekommt man ausschließlich beim Erstkauf von einem offiziellen Händler.

Zudem haben E-Bikes von seriösen Herstellern individuelle Rahmennummern. Darüber kannst du im Zweifelsfall herausfinden, ob das Rad auf jemand anderen registriert wurde als auf den Verkäufer.

Wertverlust-Tabelle für E-Bikes: So viel verlierst du pro Jahr

Die folgende Tabelle hilft dir, den Wertverlust eines E-Bikes besser einzuschätzen.

Alter des E-BikesWertverlust

1 Jahr

20–30 %

2 Jahre

30–40 %

3 Jahre

40–50 %

4 Jahre

50–60 %

5 Jahre und älter

60–70 %

Bitte bedenke, dass diese Tabelle für den Wertverlust von E-Bikes Richtwerte angibt. Der tatsächliche Wert des gebrauchten E-Bikes kann davon abweichen, denn der Restwert hängt auch von Marke, Allgemeinzustand und der Kapazität des Akkus ab.

  1. Bestimme den Zustand des Rads: Dies umfasst den Allgemeinzustand, einschließlich Batterie, Motor, Reifen, Bremsen und aller anderen wichtigen Teile. Prüfe auch, ob das Rad in einen Unfall verwickelt war.
  2. Achte auf Zubehör: Ist alles vollständig?
  3. Vergleiche Angebote: Sieh auf Kleinanzeigen nach, zu welchen Preisen das gleiche oder ähnliche Modell aktuell verkauft wird.
  4. Frage Experten: Wenn du dir unsicher bist – frag nach. Du kannst dich z. B. im Fachhandel nach üblichen Preisen für gebrauchte Modelle erkundigen.

Fazit

Beim Kauf eines gebrauchten E-Bikes oder Pedelecs ist auf viele Aspekte zu achten. Die wichtigsten sind dabei der Gesamtzustand, die Akkukapazität und die einwandfreie Dokumentation. Außerdem solltest du schon vorab entscheiden, wie du das Rad verwenden möchtest, um das richtige Modell zu wählen.

Doch dieser vergleichsweise kleine Aufwand lohnt sich, wenn du die Umwelt schonen möchtest – und deinen Geldbeutel gleich auch mit. Hier verraten wir dir übrigens, wie du bei Kleinanzeigen erfolgreich über Preise verhandelst. Und wie du den Verkaufswert deines alten Fahrrads ermittelst, um vielleicht auf ein motorisiertes Zweirad umzusteigen, kannst du ebenfalls bei uns nachlesen.

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