Stadt vs Land: Vorteile und Nachteile im direkten Vergleich

18.06.2024 | von Sebastian Kleber

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Leben auf dem Land: Pro und Contra
  2. 2Nachteile Landleben
  3. 3Leben in der Stadt: Pro und Contra
  4. 4Leben in der Stadt: Vorteile
  5. 5Stadt oder Land: Du entscheidest!

Dieser Artikel wurde im Mai 2024 gründlich aktualisiert und erweitert. Im Zuge dessen wurden auch alle Daten und Statistiken auf den neuesten Stand gebracht.

Egal, ob du zur Miete wohnen oder eine Immobilie dein Eigen nennen willst, irgendwann im Leben wirst du dir wahrscheinlich die Frage stellen: Stadt oder Land? Das Leben in der Stadt mag einige Vorteile mit sich bringen: Das kann die Nähe zu Unis und Arbeitgebern sein, gute Verkehrsanbindungen und ein reiches kulturelles Angebot. Zunehmend zieht es aber sowohl Großstadt- als auch Kleinstadtbewohner häufiger aufs Land. Ein wichtiger Grund ist, dass Bauland oftmals günstiger ist. Auch geht es beim Landleben oft wesentlich gelassener zu und du hast direkteren Kontakt zur Natur – perfekt für Familien und Haustiere.

Du spielst auch mit dem Gedanken, dich auf dem Land (für immer) niederzulassen? Dann verraten wir dir die wichtigsten Vor- und Nachteile des Lebens auf dem Land.

Leben auf dem Land: Pro und Contra

Das Landleben hat ganz gewiss seine Vorzüge, die für manche Menschen überwiegen. Ob es der Immobilienpreis ist, die Frage nach dem verfügbaren Platz oder ganz andere Vorteile sind: Nachstehend beleuchten wir einige der Argumente für ein Leben auf dem Dorf.

Vorteile LandlebenNachteile Landleben

Ruhigeres und entspanntes Leben in der Natur

Schlechtere Infrastruktur

Bessere Luft

Weniger Freizeitaktivitäten

Günstigere Immobilienpreise

Oft weniger attraktive Arbeitgeber

Oft mehr Platz

Weniger Shoppingmöglichkeiten

Soziales Miteinander

Schlechteres Internet und Mobilnetz

Weniger Verkehr

Ärztemangel

Platz für Tiere

Weniger kulturelle Angebote

Attraktiver für Familien

Verfügbarkeit regionaler Lebensmittel

Günstigere Immobilienpreise als in der Stadt

Laut Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat wohnen 49,1 % der Menschen in Deutschland in Mietwohnungen. Damit belegen wir in Europa den ersten Platz.

Da die Mieten in zahlreichen deutschen Städten derzeit unverhältnismäßig steigen, wird das Leben auf dem Land für viele zunehmend attraktiver. Wie viel günstiger das Landleben im Vergleich zur Stadt ist, zeigt sich anhand der folgenden Gegenüberstellung: Während in Berlin-Mitte der Quadratmeterpreis bei Wohnungskäufen derzeit bei 6.708 Euro (Stand: 22.10.2023) liegt, sind es in Brandenburg im Durchschnitt für eine Wohnung Euro/m² und für ein Haus 2.296 Euro/m².

Wichtig ist hier jedoch zu erwähnen, dass Land nicht gleich Land ist. Die Preise von Eigentumswohnungen und Häusern sind umso günstiger, je weiter ein Ort von einem Ballungszentrum entfernt ist. Es überrascht vielleicht, dass 2022 der prozentual höchste Anstieg der Mieten in Delmenhorst, Worms und Weiden war. Teilweise liegt hier der Quadratmeterpreis jedoch unter dem Bundesdurchschnitt.

Besonders hohe Immobilienpreise wurden 2021 in den „TOP 7“-Metropolen Deutschlands verzeichnet: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. Dementsprechend sind auch Häuser und Wohnungen im unmittelbaren Umland wesentlich teurer geworden als etwa Immobilien, die sich weit abseits der Städte befinden.

Erfahre mehr über das Leben in der Nähe von Metropolen in unserem Beitrag zum Leben im Speckgürtel.

Ruhiges und entspanntes Leben in der Natur

Wer auf dem Land leben möchte, entscheidet sich meist auch für mehr Ruhe und Abgeschiedenheit. Wald, Wiese und Blumenfelder vor der Haustür sind definitiv ein schöner Anblick. Ausgedehnte Abendspaziergänge in ländlicher Idylle und Fahrradtouren tun gut und steigern dein Wohlbefinden. Da es weniger Verkehr gibt, bist du auch sicherer unterwegs.

Weiterer interessanter Fakt: Das Robert Koch-Institut hat in einer Studie herausgefunden, dass Allergien bei Menschen auf dem Land weniger verbreitet sind als bei Großstadtbewohnern. Somit wird dein Leben auf dem Dorf vielleicht nicht nur wesentlich ruhiger, sondern auch etwas gesünder.

Bessere Luft

Viele Wissenschaftler fragen sich, ob die Landluft wirklich besser und gesünder ist als die Stadtluft. Im Allgemeinen ist davon auszugehen, dass sich außerhalb der Stadt weniger kleine Teilchen aus Auto- oder Heizungsabgasen befinden. Diese Partikel können sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Enge Straßenschluchten in der Stadt, die senkrecht zur Hauptwindrichtung ausgerichtet sind, schließen Abgase ein. Dadurch steigt die partikelförmige Luftbelastung an.

Das Risiko von Asthma und Allergien scheint auf dem Land geringer zu sein als in der Stadt. Der Grund dafür? Es könnte mit der sogenannten Hygiene-Hypothese zu tun haben. Wissenschaftler gehen teilweise davon aus, dass das menschliche Immunsystem in entwickelten Ländern nicht mehr genug gefordert wird. Dies liegt daran, dass Umweltmikroben das reifende Immunsystem in städtischen Gebieten nicht ausreichend prägen. Auf dem Land scheint dies jedoch besser zu sein, wodurch Asthma und Allergien seltener auftreten.

Das Leben auf dem Dorf bietet oft mehr Platz

Mieter und Immobilienkäufer können auf dem Land nicht nur über den Preis freue. Sie bekommen in der Regel für das gleiche Geld auch mehr Wohnfläche und andere Annehmlichkeiten, wie zum Beispiel ein Haus mit Garten. Wohnen auf dem Land bedeutet also mehr Rückzugsraum zu haben. Das betrifft die Größe der einzelnen Räume, die Fläche des Hauses bzw. der Wohnung und die Größe des Grundstücks.

So haben auch Kinder auf dem Land genügend Platz zum Spielen und Toben. Statt eines Reihenhauses mit 140 m² Wohnfläche und 100 m² Garten in der Stadt sind auf dem Land für den gleichen Preis auch 200 m² Wohnfläche mit 300 m² Garten möglich. Der passende Pavillon, schöne Pflanzen für den Gartenanbau und ein Grill runden das Bild der neuen Wohlfühloase ab.

Soziales Miteinander

Wir müssen vielleicht nicht den Stereotyp der aus dem Fenster lehnenden Oma, die sich zu den neuesten Dorfgerüchten austauscht, beisteuern. Es ist dennoch wahr, dass sich die Nachbarschaft meist kennt. Man hilft einander und kommt ins Gespräch. Doch nicht nur mit den direkten Nachbarn kann es zu einem sozialeren Miteinander kommen. Auf dem Dorf erwarten dich noch viele weitere gesellige Angebote:

  • Vereine, z. B. Musikverein oder Theatergruppe
  • Dorffeste
  • Wochenmärkte
  • Stammtische

Die Möglichkeiten sind womöglich begrenzt und unterscheiden sich durchaus von der Stadt, dafür ist die Vernetzung oftmals enger und intensiver.

Weniger Verkehr auf dem Land

Das geringere Verkehrsaufkommen auf dem Land kommt dir nicht nur auf Fahrradtouren oder bei anderen Aktivitäten zugute. Durch weniger Autos, LKW und andere Verkehrsteilnehmer entsteht auch weniger Lärm. Davon profitierst du tagsüber und nachts. Die ruhigere Umgebung sorgt dafür, dass du dich besser konzentrieren kannst, da du nicht von störenden Geräuschen abgelenkt wirst. Außerdem kannst du dich auf einen erholsameren Schlaf freuen.

Mangelnder Feinstaub und weniger kleine Partikel wirken sich zudem positiv auf deine Gesundheit aus, wie wir oben bereits angedeutet haben. Es steht fest, dass entlang viel befahrener Straßen gewisse Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen öfter vorkommen.

Endlich Platz für Tiere

Dein Traum ist es schon seit Langem, dir endlich ein Haustier zuzulegen? Ob Hund, Katze oder doch lieber gleich ein Pferd: Ein Leben auf dem Land bietet oftmals ausreichend Platz für das Haustier deiner Träume. Für kleine Vierbeiner ist es ideal, dass auf dem Land weniger Verkehr herrscht. Auch können sich die pelzigen Begleiter im eingezäunten Garten nach Herzenslust austoben.

Warum ziehen gerade Familien aufs Land?

Ein Leben auf dem Land mag vor allem für Familien attraktiver erscheinen. Neben den oben bereits erwähnten gesundheitlichen Vorteilen und dem geringeren Verkehrsaufkommen spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Die Kinder wachsen hier behüteter auf als in der Stadt. Jedoch erfordert das Landleben auch mehr Selbstständigkeit von jungen Erwachsenen. Dies kann bei der Entwicklung von Vorteil sein.

Regionale Lebensmittel kaufen

Auf dem Land ist die Nähe zu regionalen Lebensmitteln viel größer. Du musst nicht unbedingt neben einem Bauernhof wohnen, um davon zu profitieren. Du musst auch nicht unbedingt direkt beim Landwirt einkaufen. Auf regionalen Wochenmärkten, in Bio-Läden oder eben direkt beim Erzeuger erhältst du Lebensmittel, die lokal angebaut werden. Oftmals sind diese Nahrungsmittel frischer und nahrhafter.

Nachteile Landleben

Das Landleben hat viele Vorteile wie günstige Immobilienpreise und mehr Natur. Du profitierst von weniger Verkehr und einer besseren Nachtruhe. Doch bringt der Alltag auf dem Land auch so einige Nachteile mit sich. Die wichtigsten Gegenargumente erklären wir dir nachstehend.

Meist schlechte Infrastruktur auf dem Dorf

Gegen das Landleben spricht, dass du unbedingt ein Auto für die weiten Wege benötigst, denn eine gute Infrastruktur mit Anbindung durch Bus oder Bahn ist selten gegeben. Teilweise sind die Fahrtwege länger und man muss mehr Zeit einplanen, um die Kinder von der Kita, der Schule, dem Sport oder ihren Freunden abzuholen. Supermärkte befinden sich häufig im nächstgrößeren Ort und bieten gegebenenfalls ein kleineres Sortiment.

Außerdem kommt es seit einigen Jahren auf dem Land zu einem zunehmenden Ärztemangel. Dabei fehlt es nicht nur an Fachärzten, wie Augen- oder Kinderärzten, sondern auch an Hausärzten. Bei einer zunehmenden Veralterung der Gesellschaft wird sich dieses Problem auch weiter zuspitzen, da vor allem ältere Menschen häufiger in ärztlicher Behandlung sind.

Ein Folgeproblem des Ärztemangels ist, dass die Wege im Notfall weiter sind. Selbst der Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene kann auch nur eine bestimmte Strecke in vorgegebener Zeit bewältigen. Daher ist die Nähe zu einer Notaufnahme im schlimmsten Fall entscheidend über Leben oder Tod.

Weniger Freizeitaktivitäten im Dorf

Ein weiterer Nachteil beim Leben auf dem Land ist häufig das fehlende kulturelle Angebot. Zwar ist die Dorfgemeinschaft in den Vereinen vielleicht stärker, in vielen ländlichen Regionen fehlt es jedoch in den Kleinstädten und Dörfern an Bars, Kinos, Konzertsälen oder Museen. Wer einen Theaterbesuch plant oder ein Konzert besuchen möchte, muss dazu häufig in die nächstgelegene Stadt fahren.

Darum sind Orte, die weit weg von größeren Ballungsräumen liegen, meist weniger attraktiv als Siedlungsgebiete in Stadtnähe. Überlege dir also vorher ganz genau, wie wichtig dir dieser Aspekt ist und wie weit der nächste große Ort für dich entfernt sein muss.

Oft weniger attraktive Arbeitgeber

Konzerne, Kreativagenturen, Universitäten, Krankenhäuser und andere Organisationen sitzen tendenziell in den Ballungsräumen. Strukturschwache Regionen, in denen es vor allem an Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten mangelt, können da nicht mithalten. Ein Haus in der Nordwestuckermark wäre vermutlich sehr günstig zu haben. Dafür müsstest du aber höchstwahrscheinlich sehr lange zur Arbeit fahren, wenn du nicht gerade im Homeoffice arbeitest.

Da ist Werder an der Havel mit seiner Nähe zu Berlin und Potsdam zwar teurer, aber durch eine größere Auswahl an potenziellen Arbeitgebern auch attraktiver. Durch das Wachsen der „Speckgürtel“ entstehen immer mehr Metropolregionen. Sie erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit als Wohnorte mit guter Anbindung zur City.

Wenn du das Glück hast und deinen Job remote ausüben kannst, dann betrifft dich dieser Punkt natürlich weniger. Wenn deine Präsenz für deinen Beruf jedoch entscheidend ist, solltest du dieses Argument unbedingt in Betracht ziehen.

Manchmal gibt es aber auch große Firmen, beispielsweise Automobilzulieferer, die in kleinen Gemeinden ihren Sitz haben. Ist das dein Metier, kannst du attraktive Jobs und Landleben vereinen.

Weniger Shoppingmöglichkeiten auf dem Land

Bei weniger Shoppingmöglichkeiten auf dem Land geht es nicht nur um den Supermarkt, zu dem du womöglich fahren musst. Auch die Versorgung mit Drogeriemärkten, Bekleidungsgeschäften und Fachläden ist wesentlich lückenhafter. Hier solltest du dir die Frage stellen, wie wichtig dir die Nähe zu solchen Geschäften ist.

Im Zeitalter des Internets lassen sich viele Gegenstände online bestellen. Jedoch kannst du sie dir nicht vorher ansehen und musst sie bei Nichtgefallen zurückschicken. Der Rückversand von Bestellungen hat negative Auswirkungen auf die Umwelt, da das entsprechende Paket erneut transportiert werden muss.

Die Sache mit dem Internet

Obwohl es in Deutschland mittlerweile schon längst kein Problem mehr sein sollte, so lässt die Versorgung mit akzeptablem Internet noch immer zu wünschen übrig. Nicht nur die Verbindungen über Kabel im Haus sind nicht da, wo sie längst sein sollten, auch die mobile Netzabdeckung ist in manchen Gebieten suboptimal.

Bei Spaziergängen im Wald oder Unfällen kann dies negative Konsequenzen haben. Auch die Arbeit von zu Hause wird durch langsames Internet möglicherweise erschwert. Also informiere dich vor einem Umzug über die örtliche Netzabdeckung bzw. Erschließung.

Leben in der Stadt: Pro und Contra

Hier findest du unsere Auflistung der Vor- und Nachteile des Stadtlebens.

Vorteile StadtlebenNachteile Stadtleben

Mehr kulturelle Angebote

Konstanter Preisanstieg

Mehr Freizeitaktivitäten

Steigender Alltagsstress

Mehr Jobs und Auswahl

Entfremdung der Bevölkerung

Gute Anbindungen

Luftverschmutzung

Leben in der Stadt: Vorteile

Mit dem Bus in 15 Minuten direkt zur Arbeit, in der Mittagspause mal eben schnell ins Einkaufszentrum und nach Feierabend spontan mit den Kumpels ins Kino. Wenn du in der Stadt wohnst, klingt das für dich wahrscheinlich ganz selbstverständlich. Auf dem Land ist es das nicht unbedingt. Deshalb würden viele niemals auf die Vorteile der Stadt verzichten wollen – trotz aller Argumente, die für das Landleben sprechen.

Kultur- und Freizeitangebote

Ganz egal, ob du Tanztheater liebst, dich für Renaissance-Malerei begeisterst oder bei jedem Kinostart dabei bist: Die unzähligen Museen, Kinos und Veranstaltungshallen der Städte bieten Dutzende Events jeder Art, das ganze Jahr lang. An Langeweile ist hier kaum zu denken.

Und selbst wenn mal ein Tag ohne kulturelles Programm vergeht, stehen dir mehrere Parks, Indoor- und Outdoor-Sportanlagen und offene Bildungseinrichtungen zur Verfügung. Hast du Lust, an der Volkshochschule Spanisch oder Programmieren zu lernen? Oder dein neues Mountainbike im Skatepark auszuprobieren? In der Stadt ist alles möglich.

Und abends kannst du dich für deinen Fleiß mit einem Essen beim traditionellen Italiener oder in einem modernen Asia-Fusion-Bistro belohnen.

Mehr Jobs – größere Auswahl

Wie bereits erwähnt, setzen sich viele Firmen – insbesondere Start-ups und Dienstleister – gerne in größeren Städten an. Dort erreichen sie eine breitere Klientel, können sich leichter mit Geschäftspartnern vernetzen oder geeignete Büroräume finden.

In Deutschland ist Berlin der absolute Spitzenreiter mit fast 165 000 Unternehmenssitzen im Jahr 2023, gefolgt von Hamburg, München und Köln.

Du kommst leicht (fast) überallhin

In vielen deutschen Städten hat der ÖPNV ein gut ausgebautes Netz vorzuweisen – und es wird kontinuierlich an Verbesserungen getüftelt. In fast allen Großstädten gibt es mittlerweile Handytickets für den Nahverkehr, darunter das allseits beliebte Deutschlandticket, das 2023 eingeführt wurde und für den Nahverkehr in allen deutschen Städten gilt.

In Berlin und Rostock werden seit 2019 kostenlose Schülertickets angeboten. Und in Städten wie Bonn, Frankfurt am Main, Kassel und Mainz wohnen insgesamt über 99 % aller Einwohner in weniger als 600 Metern Entfernung zu einer Bushaltestelle und/oder weniger als 1,2 Kilometern Entfernung zu einem Bahnhof, der von mindestens 20 Zügen täglich angefahren wird.

In der ländlichen Gemeinde Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen sind es hingegen nur knapp über 50 % aller Einwohner, im bayerischen Kreis Dingolfing-Landau sogar unter 30 %.

Das Stadtleben hat es dir angetan, du möchtest aber nicht gleich eine Eigentumswohnung kaufen? Dann schau doch mal in unsere 5 Gründe, warum es sich lohnt, eine Stadtwohnung zu mieten.

Leben in der Stadt: Nachteile

Schlechte Luft, viel Verkehr, hohe Mieten und die Nachbarn grüßen einen nicht mal. Das Stadtleben hat auch seine Schattenseiten. Viele kommen damit gut klar – doch ist es das wirklich wert? Werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Probleme der Stadtmenschen.

Es wird teu(r)er

In den vergangenen Jahrzehnten zog es immer mehr Menschen vom Land in die Stadt. Doch neuer Wohnraum entstand nicht schnell genug, um mit dieser Entwicklung mitzuhalten. Zudem hat die steigende Beliebtheit von Ferienwohnungen dazu beigetragen, dass ein Teil der verfügbaren Immobilien nicht dauerhaft vermietet, sondern Touristen zur Verfügung gestellt wurde.

Dadurch ist die Nachfrage auf dem städtischen Immobilienmarkt sehr hoch, das Angebot aber recht überschaubar. Das treibt die Mieten seit Jahren stetig in die Höhe.

Während zum Beispiel in Berlin die Mieter 2016 noch im Schnitt 9 Euro pro Quadratmeter zahlten, waren es 2023 bereits 24,50 Euro. In den letzten paar Jahren hat sich der Zustand also drastisch verschlechtert. Und im Moment ist noch kein Ende dieses Trends abzusehen.

Der Spiegel hat bereits sogar berichtet, dass bis 2025 eine Million Wohnungen fehlen könnten. Dadurch dürfte sich die Situation weiter zuspitzen.

Der Alltagsstress steigt

Das Leben in einer Stadt kann ganz schön chaotisch und frustrierend werden. Allein der dichte Verkehr verursacht nicht nur Lärm und Luftverschmutzung, sondern sorgt auch für Frust bei Menschen, die regelmäßig zur Arbeit oder Schule pendeln müssen.

In den Supermärkten sind Kunden oft schon froh, wenn die Schlange aus weniger als fünf Personen besteht. Und Dienstleister sind regelmäßig Monate im Voraus ausgebucht. Wenn du dich für das Leben in der Stadt entscheiden möchtest, musst du mit solchen Stressfaktoren leicht umgehen können.

Entfremdung

Einsam unter Menschen: Für viele ist das eine Definition der Großstadt. Denn obwohl du jeden Tag Hunderten von Menschen begegnest – bei der Arbeit, auf der Straße oder im Supermarkt – steht dir oft keiner von ihnen wirklich nahe. In großen Wohnblöcken oder dicht bebauten Siedlungen verlierst du schnell den Überblick, wer deine Nachbarn sind.

Dementsprechend kann es sich schwieriger gestalten, Kontakte zu knüpfen oder ein Gefühl der Solidarität und Zusammengehörigkeit entstehen zu lassen. Wenn du also mit sozialer Isolierung nicht gut zurechtkommst, könnte das gewachsene Umfeld eines Dorfes oder einer Kleinstadt dir mehr zusagen.

Stadt oder Land: Wo lebt es sich besser?

Nach den vielen aufgeführten Vor- und Nachteilen des Lebens in der Stadt und auf dem Land kannst du dir wahrscheinlich schon denken, dass sich diese Frage gar nicht so leicht beantworten lässt. Denn vieles hängt vom eigenen Charakter und den persönlichen Vorlieben ab.

Außerdem spielen oftmals das Alter und die aktuelle Lebensphase eine wichtige Rolle. Viele jungen Menschen und gerade Studierende zieht es eher in die Stadt, während die meisten im Alter eine ruhigere Umgebung bevorzugen.

Ein gewisser Kompromiss ist natürlich eine suburbane Region, in der man von den Vorteilen beider Lebensweisen profitieren kann.

Wo lebt man günstiger?

Hier lässt sich keine eindeutige Antwort geben, denn es gibt Vor- und Nachteile auf beiden Seiten. Nach einer Studie der Sparda-Banken sind Mieten und Immobilienpreise auf dem Land zwar in der Regel deutlich günstiger, allerdings musst du mit höheren Mobilitätskosten rechnen. Somit nähern sich die Kosten wieder weiter an, denn in der Stadt kannst du auf ein Auto vielleicht komplett verzichten.

Fazit: Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, zum Beispiel die Größe der Familie, das Grundstück, die Entfernung zur Arbeit usw.

Wo lebt man gesünder?

Die städtische Umgebung kann Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität positiv beeinflussen. Allerdings gibt es auch Herausforderungen wie Umweltbelastung und hohe Dichte (BBSR) – wobei immer mehr Städte großen Wert auf die Verbesserung der Luftqualität und eine Senkung der Verschmutzung legen.

Auf dem Land gibt es zwar mehr Platz und Natur, aber auch Nachteile wie eine schlechtere Infrastruktur und eine eingeschränkte Mobilität, die sich auf die Gesundheit auswirken können.

Fazit: Insgesamt hängt es sehr von den individuellen Umständen und Lebenssituationen ab, ob man auf dem Land oder in der Stadt gesünder lebt.

Wo wird man älter?

Laut Statistischem Bundesamt leben mehr ältere Menschen (ab 65 Jahren) in dünn besiedelten ländlichen Gebieten. Dies könnte darauf hindeuten, dass Menschen auf dem Land älter werden. Allerdings zeigt eine Studie der Dia-Vorsorge, dass jüngere Senioren auf dem Land eine geringere Sterblichkeit haben, während ältere Menschen in der Stadt länger leben.

Die Gründe dafür sind komplex und hängen mit Faktoren wie Infrastruktur, Mobilität, Sozialstruktur und Gelegenheitsstrukturen zusammen (DZA).

Fazit: Beide Optionen scheinen ihre Vorteile zu haben und ein Mix aus den jeweiligen Orten zu unterschiedlichen Lebenszeiten könnte die beste Lösung sein. Eventuell bietet das Leben im Speckgürtel die Vorteile des Land- und Stadtlebens auch im Alter.

Wo wird man glücklicher?

Auf dem Land werden oft Umstände wie mehr Platz, Natur, frische Luft und Ruhe als Glücksfaktoren genannt. Allerdings kann es dort auch an Infrastruktur, Mobilität und Sozialkontakten mangeln.

In der Stadt bietet das Angebot an Kultur, Unterhaltung und Arbeitsmöglichkeiten mehr Chancen, wirklich glücklich zu sein. Aber auch Stress und Hektik können sich auf deine Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit auswirken.

Fazit: Letztlich hängt es sehr von den individuellen Bedürfnissen und Lebenssituationen ab, ob man auf dem Land oder in der Stadt glücklicher wird.

Stadt oder Land: Du entscheidest!

Das Leben auf dem Land kann ruhiger sein und dich mit Glück erfüllen. Das Stadtleben bringt aber natürlich auch viele Vorteile mit sich. Wenn du die bestehenden Strukturen zu beachten weißt und du dich über alle Faktoren zuvor ausreichend erkundigst, dann sollte der Umzug aufs Land oder in die Stadt zum Kinderspiel werden.

Natürlich findest du mit Kleinanzeigen überall das richtige Angebot – ob auf dem Land oder in der Stadt, zum Mieten oder zum Kaufen. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob das jeweilige Leben wirklich etwas für dich ist, kannst du auch zunächst etwas mieten.

Übrigens: Falls du deine Immobilie loswerden möchtest, hilft dir unsere Checkliste für den Hausverkauf. In unserem Immobilienratgeber findest du zudem viele hilfreiche Artikel rund ums Thema Wohnen.

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