Dein ultimativer Guide zum gebrauchten E-Roller
16.11.2021 | von Kleinanzeigen
16.11.2021 | von Kleinanzeigen
E-Scooter sind leicht und wendig und du kommst du mit ihnen (fast) überall hin. Und seit Juni 2019 sind sie auch in Deutschland erlaubt. Wenn du also Lust bekommen hast, dir selbst einen zuzulegen, geben wir dir hier die besten Tipps für deinen neuen gebrauchten E-Scooter.
Das Wichtigste vorweg: Dein E-Scooter braucht eine Straßenzulassung für Deutschland. Dazu muss jeder Elektroroller mit Bremsen, Licht und einer Klingel ausgestattet sein – mehr dazu weiter unten. Davon abgesehen kommt es aber hauptsächlich auf deine Bedürfnisse an und wie du deinen E-Scooter einsetzen möchtest. Fahrdynamik, Komfort und Reichweite sind die wichtigsten Kriterien, die du vor dem Kauf beachten solltest.
Dies sind wichtige Punkte. Wohnst du in einer Stadt, wo es relativ flach ist, dann ist ein E-Roller mit 250 Watt ausreichend. Wenn es etwas hügelig ist und du oft auf- und abfährst, dann solltest du dir eventuell ein leistungsstärkeres Modell kaufen. In Deutschland gibt es allerdings eine Obergrenze von 500 Watt. Ein effektiver Antrieb hat eine flotte Beschleunigung und kann Hügel gut erklimmen.
Auch die Reichweite ist wichtig, denn je weiter du mit einer einzigen Akkuladung fahren kannst, desto besser. Manche E-Scooter bieten eine Reichweite von über 40 km – das ist schon ein schöner Ausflug. Je höher die Reichweite und Wattzahl, desto teurer wird dein Elektroroller. Wenigstens bei der Geschwindigkeit gibt es keine Abstufungen. Als Höchstgeschwindigkeit für E-Roller sind nur 20 km/h erlaubt, was alle Hersteller einhalten müssen.
Auch wenn es sich etwas merkwürdig anhört, aber auch bei einem Tretroller ist Komfort wichtig. Ein Fahrwerk, das gedämpft und gefedert ist, ist besonders auf unebenem Untergrund angenehm zu fahren. Auch die Reifen haben etwas mit Komfort zu tun. Hier gilt: je breiter und größer, desto besser. Luftgefüllte Reifen sind auf Kopfsteinpflaster die bessere Wahl. Dagegen sind Vollgummireifen für Asphalt besser geeignet und dazu noch pannensicher und wartungsarm.
Die Fläche, auf der du stehst, ist dein einziger Kontakt zu deinem E-Scooter. Sie sollte griffig, rutschfest und groß genug für dich sein, damit du nicht umkippst. Auch ein langer Radstand (also der Abstand zwischen den beiden Rädern) hilft, deinen E-Roller stabil zu halten. Ein Lenker, der höhenverstellbar und breit genug für dich ist, erleichtert dir das Fahren wesentlich. Falls möglich, mache auf jeden Fall eine Probefahrt, damit du weißt, ob ein bestimmter E-Scooter zu dir passt.
Achte auch auf andere Dinge – wie etwa, ob der Akku deines E-Scooters abnehmbar bzw. austauschbar ist. So musst du nur den Akku zum Aufladen in deine Wohnung mitnehmen. Und falls der Akku irgendwann schwächelt, brauchst du nicht gleich einen völlig neuen Roller. Möchtest du deinen E-Scooter in den Bus oder die Bahn mitnehmen? Bei zusammenklappbaren Modellen ist das erlaubt und sogar gratis.
Je leichter er ist, desto einfacher kannst du ihn tragen. Die meisten Elektroroller wiegen zwischen 10 und 25 kg. Ab 15 kg kann das Tragen über längere Strecken schon etwas mühsam werden. Wenn du deinen E-Scooter nicht ständig im Auge behalten möchtest, dann denke an eine Diebstahlsicherung. Von einer einfachen Öse zum Anketten bis hin zu PIN-Sperre über App oder einer abnehmbaren Bedieneinheit reichen hier die Varianten.
Wir haben übrigens auch eine Checkliste zum Kauf von Motorrollern.
Wie auch immer deine Bedürfnisse und Vorlieben sind – je mehr dein E-Scooter können soll, desto höher ist der Preis. Sehr günstige Geräte gibt es schon für unter 300 Euro, die teuersten liegen bei ca. 2.000 Euro. Wenn du direkt beim Hersteller oder bei einem lokalen Händler kaufst, gibt es häufig eine Garantie dazu und du hast einen direkten Ansprechpartner für die Wartung.
Beachte auch die laufenden Kosten für deinen E-Scooter. Neben der Anschaffung musst du auch eine Haftpflichtversicherung bezahlen sowie die Stromkosten, um den Akku zu laden. Dazu kommt noch Verschleißmaterial wie Rollen und Bremsen – und je nachdem, wie oft du deinen E-Roller ausfährst, brauchst du auch regelmäßig einen neuen Akku.
Wenn dich die Neupreise für gute E-Scooter abschrecken, solltest du dich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Dort sind viele E-Roller günstig zu haben und oft wurden sie nur selten gebraucht und sind fast wie neu. Am besten kannst du gebrauchte E-Roller auf Onlineplattformen wie Kleinanzeigen kaufen, wo du viele Modelle miteinander vergleichen kannst und vielleicht sogar einen Verkäufer in deiner Nähe findest. Offline kannst du bei lokalen Händlern oder auch auf Flohmärkten vorbeischauen und dort mit etwas Glück günstig einen Elektroroller kaufen.
Achte bei einem gebrauchten E-Scooter hauptsächlich auf den Akku und ob er sich austauschen lässt. Unseriöse Verkäufer können Geräte anbieten, deren Akku sich nicht mehr aufladen lässt. Wenn er noch dazu fest eingebaut wurde, dann hast du dein Geld an einen Tretroller verschwendet, der nur noch manuell zu fahren ist – und diese Kickboards gibt es wesentlich billiger.
Was der „beste“ E-Scooter für dich ist, kommt auf deine Bedürfnisse an. Hier geben wir dir eine grobe Auswahl über empfehlenswerte Modelle.
Der ADAC hat in einem Test von 2020 den Segway Ninebot Max G30 D mit einer Note von 2,2 zum Sieger gekürt. Auf den Plätzen folgen der SO Flow SO6 (Note 2,4) und der Velix E-Kick (Note 2,5).
Im gleichen Test hat der Segway Ninebot auch bezüglich Reichweite die Nase vorn. 46,2 km schafft dieser E-Scooter mit einer einzigen Akkuladung, das zweitstärkste Modell von My Tier gibt schon nach 32,3 km auf. Auf den folgenden Plätzen liegen der SXT und der Velix fast ex-aequo mit 28,8 bzw. 28,6 km.
Alle, die Schnäppchen mögen, sollten sich den Denver SEL ansehen, der online schon ab 240 Euro zu haben ist. Die Firmen Razor, Xiaomi und Nilox haben Einsteigermodelle schon ab rund 260 Euro im Sortiment. Es gibt noch günstigere Varianten – die sind aber meist nur für Kinder und Jugendliche oder haben eine wesentlich geringere Geschwindigkeit oder Reichweite als die obigen Modelle.
In Deutschland brauchen E-Scooter eine Straßenzulassung bzw. eine Betriebserlaubnis. Falls dein E-Roller diese nicht hat, darfst du damit nicht auf öffentlichen Straßen fahren, sondern nur bei dir im Hof. Die meisten großen Hersteller von E-Scootern in Deutschland, wie etwa BMW, Segway, Iconbit oder Egret, lassen ihre Elektroroller zertifizieren. Deshalb hast du mit diesen Anbietern keine Probleme. Falls du aber online oder im Ausland kaufst, musst du selbst darauf achten.
Für deinen E-Scooter besteht auch eine Versicherungspflicht. Du musst auf jeden Fall eine Haftpflichtversicherung abschließen. Viele Versicherungen bieten auch eine freiwillige Teilkaskoversicherung für deinen E-Scooter an, wo du im Schadensfall einen Selbstbehalt bezahlst. Übrigens bekommst du nur dann eine Versicherung für deinen E-Scooter, falls er auch für den Straßenverkehr zugelassen ist – noch ein Grund mehr, bei seriösen Herstellern oder Anbietern zu kaufen.
Rechtlich gesehen werden E-Scooter als sogenannte „Elektrokleinfahrzeuge“ betrachtet. Im Wesentlichen werden sie wie (Elektro-)Fahrräder behandelt. Das bedeutet, dass du Radwege, Radfahrstreifen und Fahrradstraßen benutzen darfst. Wenn es die auf deinem Nachhauseweg nicht gibt, darfst du auch auf die Fahrbahn und dich unter die Autos mischen – es gilt hier das Rechtsfahrgebot. Du darfst nicht auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen fahren, es sei denn, es gibt eine spezielle Erlaubnis auf Zusatzschildern.
Die gute Nachricht ist, dass du von Rechtswegen weder Helm noch Führerschein brauchst, um mit deinem E-Scooter zur Arbeit oder zu Freunden zu düsen – wobei ein freiwilliger Kopfschutz bei Tempo 20 keinesfalls schadet. Übrigens: Schon ab 14 Jahren dürfen Jugendliche auf den Rollern durch die City flitzen. Wer jedoch nach der Party oder dem Kneipenabend mit dem E-Roller nach Hause möchte, der transportiert es am besten im Kofferraum des Taxis (oder in Bus und Bahn): Es gelten nämlich die gleichen Promillegrenzen wie für Autofahrer und bei Führerscheinneulingen. Das heißt: 0,0 Promille.
Wie oben schon erwähnt, braucht dein E-Scooter in Deutschland eine Straßenzulassung, was die meisten Fahrzeuge von großen Herstellern ohnehin haben. Darüber hinaus sind für deinen E-Roller drei Dinge vorgeschrieben:
Von diesen drei Dingen und der Straßenzulassung abgesehen, kannst du dir deinen Elektroroller ganz nach deinem Geschmack und nach deinen Bedürfnissen aussuchen.
E-Scooter sind eine tolle Ergänzung im Mobilitätsmix für kurze Wege zum Bus oder in den Park ein paar Straßen weiter. Wenn du auf deine Bedürfnisse achtest, kannst du praktisch nichts falsch machen. Und wenn du einen gebrauchten E-Scooter kaufen möchtest, kannst du jede Menge Geld sparen.