Altbau oder Neubau: Die wichtigsten Unterschiede & Vorteile

26.01.2025 | von Kleinanzeigen

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Altbau und Neubau: Was sind die Unterschiede?
    1. 1.1Was bezeichnet man als Altbau?
  2. 2Was bezeichnet man als Neubau?
  3. 3Altbau: Was sind die Vorteile und Nachteile?
  4. 4Keller abdichten bei Altbau: Wie geht das?
  5. 5Neubau: Was sind die Vorteile und Nachteile?
  6. 6Fazit: Was ist besser – Altbau oder Neubau?

Wenn du auf der Suche nach einer neuen Wohnung oder einem Haus bist – sei es zur Miete oder zum Kauf – stehst du vielleicht vor der Frage, ob du dich für einen Altbau oder einen Neubau entscheiden solltest. Beide haben jeweils ihre ganz eigenen Vorzüge, aber sie können dich auch vor verschiedene Herausforderungen stellen. Es ist wichtig, die jeweiligen Unterschiede zu kennen, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Merkmale sowie die Vorteile und Nachteile von Altbauten und Neubauten. Möchtest du herausfinden, welche Bauweise am besten zu dir passt? Dann lies hier weiter. Wir verraten dir, auf welche Faktoren du besonders achten solltest.

Altbau und Neubau: Was sind die Unterschiede?

Ein gängiges Klischee ist, dass Altbauten zwar charmant, aber auch nicht auf dem aktuellen Stand sind. Neubauten hingegen werden als modern und komfortabel wahrgenommen, teils jedoch als seelenlos. Das trifft aber nicht immer zu. Sowohl für Mieter als auch für Käufer ist es deswegen unerlässlich, genau zu wissen, was sie von beiden Bauweisen erwarten können. Nur so kannst du eine fundierte Entscheidung treffen, die deinen Bedürfnissen und Prioritäten entspricht. Aspekte wie Energieeffizienz, Bausubstanz, Raumaufteilung und nicht zuletzt die Kosten spielen dabei eine Rolle.

Was bezeichnet man als Altbau?

Als „Altbau“ bezeichnet man in der Regel Gebäude, die bis etwa 1949 errichtet wurden. Manchmal wird der Begriff aber auch für Bauten verwendet, die bis in die 1970er-Jahre hinein entstanden sind. Das gilt insbesondere dann, wenn sie bestimmte bauliche Merkmale aufweisen, die für ältere Gebäude typisch sind. Dann werden sie mitunter auch als „Altneubau“ bezeichnet. Du siehst, eine einheitliche und klare Definition gibt es nicht. Allerdings lassen sich grob zwei Kategorien aufstellen:

  1. Historische Altbauten aus der Zeit bis ca. 1945: Besonders die Gebäude aus der Gründerzeit, dem Jugendstil oder der Zwischenkriegszeit sind oft repräsentativ und aufwendig gestaltet.
  2. Nachkriegsbauten aus der Zeit von ca. 1945 bis in die 1970er-Jahre: Diese Bauten sind nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. In ihrer Bauweise wirken sie eher funktional und weniger dekorativ.

So weit, so gut – aber warum ist Altbau so beliebt? Das liegt unter anderem an den typischen Merkmalen von Altbauten. Beispielsweise sind das:

  • Zentrale Lage: Viele Altbauten befinden sich in älteren Stadtvierteln mit guter Infrastruktur.
  • Massive Bauweise: Dicke, massive Wände aus Ziegeln oder Naturstein haben gute schalldämmende Eigenschaften.
  • Materialien: Ziegel, Holz und Naturstein sind hochwertig und erinnern an traditionelles Handwerk.
  • Details: Je reicher die Bauherren, desto prachtvoller ist oft der Stuck an den Decken. Auch kunstvoll gestaltete Fassaden und aufwendige schmiedeeiserne Balkongeländer sind typische Altbaumerkmale.
  • Hohe Decken: Viele Altbauten haben Deckenhöhen von drei Metern oder mehr.
  • Große Fenster: Die hohen, manchmal doppelflügeligen Originalfenster sind nicht selten aus Holz. Sie haben häufig auch Sprossen und lassen viel Licht herein.
  • Holzdielen, Parkett, Zementfliesen oder Terrazzo: Echtholz-Fußböden sorgen für eine warme Atmosphäre. Terrazzo und Böden aus Zementfliesen sind robust und pflegeleicht und lassen eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten zu.

Aber natürlich haben Altbauten nicht nur positive Eigenschaften. Negative Aspekte können sein:

  • Heizung: Früher wurden Altbauten mit Holz- und Kohleöfen ausgestattet. Später wurden sie meist mit Nachtspeicher- oder Gasetagenheizungen nachgerüstet, wobei es auch Altbauten gibt, die ans Fernwärmenetz angeschlossen sind. Moderne Systeme wie beispielsweise Wärmepumpen findest du bei Altbauten vergleichsweise selten.
  • Isolierung/Wärmedämmung: Altbauten sind oft weniger gut isoliert als Neubauten. Das kann zu höheren Heizkosten führen oder umfassende Sanierungsmaßnahmen erforderlich machen.
  • Elektrik: Die Elektroinstallationen bzw. der Standard der Stromleitungen ist in vielen Fällen nicht auf dem neuesten Stand.

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Was bezeichnet man als Neubau?

Unter „Neubau“ versteht man eine Wohnung oder ein Haus aus den letzten Jahrzehnten. In der Regel werden Gebäude ab den 1990er- oder sogar den 2000er-Jahren bis heute als Neubau bezeichnet. Der Begriff „Altneubau“ wird gerne für Häuser und Wohnungen verwendet, die im Zeitraum zwischen 1950 und der Jahrtausendwende entstanden sind. Im engeren Sinne versteht man unter Neubauten vor allem moderne Gebäude, die nach den aktuellen baulichen Standards und den gesetzlichen Vorgaben errichtet wurden. Somit setzen sie sich von Altbauten und auch von Altneubauten ab, die meist andere technische und energetische Standards haben.

Subkategorien von Neubauten sind:

  1. Neubauten ab den 1990er-Jahren: Diese Gebäude wurden nach moderneren Baukonzepten erstellt und bieten in der Regel eine bessere Energieeffizienz als ältere Bauten. Doch Achtung – auch Renovierungsprojekte, bei denen ein Altbau komplett modernisiert wurde, können vereinzelt zur Kategorie „Neubau“ gezählt werden.
  2. Aktuelle Neubauten ab den 2010er-Jahren: Diese Häuser wurden nach aktuellen Standards für Energieeffizienz, Schallschutz und Nachhaltigkeit gebaut. Zu dieser Kategorie zählen auch viele Passivhäuser und andere besonders energieeffiziente Gebäude, die strenge Vorgaben erfüllen.

Das sind typische Merkmale von Neubauten:

  • Umweltfreundliche Bauweise: Heutzutage werden häufig nachhaltige Materialien zum Bauen verwendet. Auch sind moderne Neubauten in der Regel so konzipiert, dass du weniger heizen musst als in anderen Gebäuden. So verbrauchst du insgesamt weniger Ressourcen.
  • Gute Energieeffizienz: Viele Neubauten haben – teils aufgrund gesetzlicher Auflagen – eine gute Dämmung, was zu niedrigeren Heizkosten führt.
  • Moderne Architektur: In vielen Neubauten findest du klare Linien und einen offenen Grundriss vor. Typisch sind auch große Fensterflächen, die für viel natürliches Licht sorgen. Eine zeitgemäße Mehrfachverglasung bietet dabei eine gute Isolierung.
  • Effiziente Raumnutzung: Die Raumaufteilung von Neubauten ist oft besonders gut durchdacht und bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Komfort und Funktionalität.
  • Baumaterialien: Moderne Baustoffe wie Beton, Stahl sowie auch energieeffiziente Isoliermaterialien kommen in Neubauten zum Einsatz. Du findest darüber hinaus zunehmend wieder nachhaltige Materialien wie Naturstein, Lehm und Holz.
  • Wärmedämmung: Hitze im Sommer, Kälte im Winter – für viele Neubauten kein Problem. Hochwertige Dämmmaterialien senken den Energieverbrauch und sorgen das ganze Jahr über für eine angenehme Raumtemperatur.
  • Elektrik: Hier findest du neueste Elektroinstallationen, teils auch mit Smart-Home-Funktionen. Darunter fallen beispielsweise vernetzte Heiz- oder intelligente Lichtsteuerungssysteme.
  • Heizung: Moderne Heizsysteme wie Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen, Wärmepumpen und Zentralheizungen arbeiten nicht nur effizienter und umweltfreundlicher als viele alte Systeme, sondern sorgen auch für eine herrlich wohlige Wärme, wenn es draußen ungemütlich wird.

Ein Nachteil von Neubauten ist, dass sie oft teurer als Altbauten sind. Wenn du einen Neubau mieten oder kaufen möchtest, brauchst du also in der Regel ein höheres Budget als bei einem Altbau vergleichbarer Lage und Größe.

Altbau und Neubau im Vergleich

Wofür solltest du dich entscheiden, Altbau oder Neubau? Wir helfen dir, die passende Antwort für dich zu finden, indem wir verschiedene Eigenschaften und Faktoren, die den Wohnkomfort beeinflussen, gegenüberstellen. Die Merkmale sind alphabetisch geordnet:

Merkmale AltbauMerkmale Neubau

Wohnkomfort

Viel Charme und Individualität

Hoher technischer Standard, teils mit Smart-Home-Integration

Stil

Stuck, Parkett, Verzierungen

Klare Linien, minimalistische Architektur

Deckenhöhe

Hohe Decken, oft 3 Meter oder mehr

Standardisierte Deckenhöhen, ca. 2,5–2,8 Meter

Raumaufteilung

Klassische, meist sehr großzügige Grundrisse

Funktionale, moderne Raumaufteilung, oft kleine Schlafzimmer

Modernisierungsmaßnahmen

In vielen Fällen notwendig: Elektrik, Sanitär, Dämmung

Wenig bis keine Modernisierungen nötig

Lage

Häufig zentrale Stadtviertel

Oft in neu entwickelten Wohngebieten oder Vororten

Heizung

Häufig ältere Systeme, z. B. Gasetagenheizung oder Nachtspeicher

Oft moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Fernwärme

Fenster

Oft doppelflügelige Holzfenster, teils mit Sprossen

Mehrfachverglaste Kunststoff- oder Aluminiumfenster

Energieeffizienz

Oft geringere Wärmedämmung und höhere Heizkosten

Moderne Dämmung, energieeffiziente Bauweise

Baumaterial

Ziegel, Holz, Naturstein

Beton, Stahl, energieeffiziente Isoliermaterialien

Baujahr

Vorwiegend vor dem Zweiten Weltkrieg

Ab den 1970er-Jahren. Teils werden auch nur Gebäude ab dem Jahr 2000 als typischer Neubau bezeichnet

Du siehst, sowohl Altbauten als auch Neubauten haben ihre ganz spezifischen Vor- und Nachteile – wobei man statt von „Nachteilen“ auch von „Eigenheiten“ sprechen kann.

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Altbau: Was sind die Vorteile und Nachteile?

Altbauwohnungen und auch -häuser haben ihren ganz eigenen Charme und bieten durch ihre robusteBausubstanz, die Verwendung hochwertiger natürlicher Materialien und das große Raumvolumen viele Vorteile, die sie besonders attraktiv machen. Doch wenn du dich für einen Altbau interessierst, solltest du auch die möglichen Nachteile kennen, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Wir zeigen dir hier die wichtigsten Vor- und Nachteile von Altbauten im Überblick:

Vorteile AltbauNachteile Altbau

Charakter: Individuelle Architektur, Stuck, hohe Decken und kunstvolle Details

Geringe Energieeffizienz: höhere Heizkosten, schlechtere Wärmedämmung

Großzügige Raumaufteilung: Hohe Decken und geräumige Zimmer

Hohe Instandhaltungskosten: Sanierungen und Modernisierungen sind oft teuer und zeitaufwendig

Renovierungen bieten Flexibilität: Lassen sich an moderne Bedürfnisse anpassen

Mögliche Schäden: Feuchtigkeit, Schimmel, alte Bausubstanz

Solide Bauweise: Massivholz, Parkett, Naturstein, Ziegel

Schallschutz: Nicht immer optimale Schalldämmung zwischen den Wohnungen

Zentrale Lage: Meist in Stadtvierteln mit guter Infrastruktur und Anbindung

Veraltete Technik: Alte Elektrik, Sanitäranlagen und Heizsysteme

Insbesondere Schäden oder eine veraltete Technik können hohe Folgekosten nach sich ziehen. Bevor du mietest oder kaufst, solltest du dich vorab ausführlich über den Zustand der Wohnung oder des Hauses informieren.

Keller abdichten bei Altbau: Wie geht das?

Manchmal ist es notwendig, den Keller von Altbauten abzudichten, zum Beispiel wenn es Feuchtigkeitsschäden gibt oder auch, damit solche Schäden erst gar nicht entstehen. Die alte Bausubstanz ist oft nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt, eindringendes Wasser wiederum kann zu Schimmelbildung und anderen Nässeschäden führen. Wie du dabei am besten vorgehst und welche Maßnahmen sinnvoll sind, erfährst du in unserem Artikel zum Thema Kellerabdichtung im Altbau: Methoden und Tipps.

Neubau: Was sind die Vorteile und Nachteile?

Ihre moderne Technik macht Neubauwohnungen und -gebäude besonders attraktiv. Aber es gibt auch weitere Merkmale, die für einen Neubau sprechen – ebenso wie den einen oder anderen Nachteil. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir hier eine Übersicht der wichtigsten Vor- und Nachteile von Neubauten für dich erstellt:

Vorteile NeubauNachteile Neubau

Barrierefreiheit: Viele Neubauten sind von vornherein barrierefrei konzipiert

Höhere Anschaffungskosten: Wirkt sich auf den Kaufpreis bzw. die Miete aus

Geringer Wartungsaufwand: Weniger Reparaturen und Instandhaltung, da die Materialien und Installationen neu sind

Lage außerhalb des Zentrums: Neubauten befinden sich häufig in neu erschlossenen Gebieten

Hohe Energieeffizienz: niedrigere Heizkosten und umweltfreundlicheres Wohnen dank moderner Technik

Längere Bauzeiten: Der Einzug kann mit Wartezeiten verbunden sein, da er von der Fertigstellung abhängig ist

Moderne Ausstattung: zeitgemäße Elektro-Installationen, effiziente Heizsysteme, teils auch Smart-Home-Funktionen

Standardisierte Architektur: Klare, funktionale Bauweise, teils ohne individuelle Charakter

Zukunftssicherheit: Aktuelle Neubauten erfüllen die gesetzlichen Standards und Normen

Weniger großzügige Raumaufteilung: Raumgrößen und -höhen sind oft standardisiert

Zusammenfassend kann man sagen, dass Neubauten vor allem durch eine zeitgemäße Ausstattung und durch ihre Effizienz überzeugen. Oft sind sie jedoch teurer als Altbauten und weniger individuell gestaltet. Deshalb solltest du gut abwägen, was dir besonders wichtig ist.

Fazit: Was ist besser – Altbau oder Neubau?

Trommelwirbel, wir bitten um Konzentration – die Antwort auf diese Frage ist: Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Entscheidung zwischen Altbau und Neubau hängt nämlich stark von deinen Vorlieben und auch von deinen individuellen Prioritäten ab. Zusammenfassend kann man sagen, dass Altbauten mit Charme, großzügigen Raumaufteilungen und einer zentraleren Lage punkten, jedoch oft höhere Instandhaltungskosten und Modernisierungen erfordern. Neubauten hingegen punkten mit modernem Wohnkomfort, einer hohen Energieeffizienz und einem vergleichsweise geringen Wartungsaufwand – dafür sind sie meist teurer und weniger individuell gestaltet.

Du kannst dich nicht entscheiden? Vielleicht kann dir einer unserer anderen Artikel zum Thema helfen, einen Entschluss zu fassen. Zum Beispiel, wenn du die Farbmenge berechnen möchtest, die für eine Renovierung nötig ist – in unserem Magazin findest du einen Überblick über die Kosten.

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