Vintage-Rennräder: Diese Klassiker gibt es gebraucht schon für unter 300 Euro

06.05.2020 | von Manuel Metzig

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Was unterscheidet ein Rennrad von anderen Rädern?
  2. 2Peugeot – top Qualität zu sehr guten Preisen
  3. 3Bianchi – der Hersteller von Jan Ulrichs Profirädern
  4. 4Colnago – in Handarbeit gefertigt
  5. 5Fazit

Schmale Reifen, schlichte Eleganz, manchmal knallige Farben: Rennräder sind voll im Trend! Dass sie so beliebt sind, ist das Ergebnis einer Kombination aus zeitloser Eleganz, Vintage-Trend und der erstklassigen Verarbeitung vieler Räder. Die schönsten Modelle haben bereits einige Jahre auf dem Buckel. Das Design dieser alten Rennräder, ähnlich wie bei Oldtimer Autos, elektrisiert die meisten Menschen auch heutzutage noch. Die alten Rahmen aus den Siebziger- bis Neunzigerjahren sind in der Regel gemufft und nicht geschweißt und bestehen aus Stahl. Dadurch sind sie sehr robust und lange haltbar.

Da ein Rennrad also meist nicht nur viele Jahre, sondern sogar Jahrzehnte hält, bietet sich hier der Gebrauchtkauf an. Zumal ein Vintage-Rennrad ohnehin mehr Charme versprüht und individueller ist als ein neugekauftes Fahrrad. Wenn ihr ein Fahrrad Second Hand kauft, spart ihr wertvolle Ressourcen und Geld. Auch auf Kleinanzeigen findet ihr viele Marken und günstige Angebote für Vintage-Rennräder. Wir stellen hier drei Marken vor, die ihr auf jeden Fall kennen solltet, wenn ihr überlegt, euch ein Retro-Bike zu kaufen.

Was unterscheidet ein Rennrad von anderen Rädern?

Wenn ihr bereits überlegt, euch ein Rennrad zuzulegen, so solltet ihr wissen, was ein Rennrad von anderen Rädern unterscheidet. Der größte Unterschied ist vermutlich, dass ein Rennrad ein deutlich geringeres Gewicht hat als andere Räder. Klassische Vintage-Rennräder bestehen aus Stahl, dem Experten eine gute Robustheit und ein angenehmes Fahrgefühl nachsagen. In den letzten 20 Jahren setzten die Hersteller verstärkt auf Aluminium und Carbon. Was das Fahren angeht, beugt ihr euch insgesamt bei einem Rennrad mit dem Körper weiter nach vorne, um stromlinienförmig durch die Straßen zu fahren. Die Reifen sind in der Regel schmaler und mit weniger Profil, dafür auch etwas härter aufgepumpt. Auf Schotter fährt es sich entsprechend schwerer und man rutscht auch schnell mal aus. Der Lenker ist nach unten geschwungen, so könnt ihr mehrere Griffpositionen und Haltungen einnehmen. Während ihr bei anderen Rädern weiter oben schaltet, befinden sich die entsprechenden Hebel beim Rennrad am Unterrohr.

Insgesamt fährt sich ein Rennrad etwas härter und direkter als beispielsweise ein Citybike oder Hollandrad. Das liegt daran, dass ein Rennrad keine Federung wie andere Fahrräder hat. Bedenkt auch, dass zu den Vintage-Rennrädern meist die entsprechenden Hakenpedale gehören. Dadurch braucht ihr beim Fahren zwar deutlich weniger Kraft, doch ihr kommt auch bei drohenden Stürzen schwerer mit den Füßen heraus, um euch abzufangen. Natürlich könnt ihr aber auch die Pedale ganz einfach austauschen, wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr damit nur schwer umgehen könnt. Beim Kauf eines gebrauchten Carbon-Rennrads solltet ihr euch zudem den Rahmen ganz genau anschauen. Nach Stürzen können sich hier nämlich Haarrisse bilden, die mitunter schwer von einem Riss im Lack zu unterscheiden sind. Achtet hier besonders auf die typischen Überbleibsel von Stürzen am Lack, den Lenkerhörnchen außen, zerschrammten Pedalen, Schnellspanner-Enden oder dem Sattel.

Peugeot – top Qualität zu sehr guten Preisen

Peugeot ist vielen als Automobilhersteller ein Begriff. Fahrradkenner wissen natürlich, dass Peugeot sich auch im Radrennsport einen Namen gemacht hat. Ab den 1960er Jahren war Peugeot in diesem Bereich sehr aktiv und stattete auch Profiradfahrer mit hochwertigen Rennrädern für die Tour de France aus. Bis 1986 hatte Peugeot sogar sein eigenes Profiradsportteam. Das Großartige an der Marke ist, dass Peugeot einen Massenmarkt bediente. Da die Rennräder in großen Stückzahlen produziert wurden, erhaltet ihr auch heute noch exzellente Modelle zu einem sehr guten Preis. Wer also das Fahrgefühl eines Retro-Bikes haben möchte, ist mit der Marke Peugeot gut bedient. Gleichzeitig finden Kenner bei Peugeot auch absolute Spitzenmodelle wie das Peugeot PX10.

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Bianchi – der Hersteller von Jan Ulrichs Profirädern

Zu den gefragtesten Marken bei den Vintage-Rennrädern gehört zweifelsohne der italienische Hersteller Bianchi. Zur Popularität der Marke haben wesentlich die Sponsoring-Aktivitäten des Unternehmens beigetragen. So unterhält Bianchi ein eigenes Radsportteam, das weltweite Erfolge für sich verbuchen konnte. Mit Jan Ulrich fuhr zum Beispiel einer der populärsten deutschen Radsportler ein Rennrad aus dem Hause des italienischen Herstellers. Ähnlich wie Peugeot produzierte Bianchi große Stückzahlen für den Massenmarkt, aber auch exklusive Stücke für Radprofis. Günstige Varianten findet ihr bereits ab 150 Euro, die meisten gebrauchten Modelle bewegen sich jedoch in der Preisspanne zwischen 300 bis 500 Euro. Die absoluten Profimodelle für Kenner kosten dann über 1.000 Euro.

Colnago – in Handarbeit gefertigt

Die Freude an einem Vintage-Rad hängt auch damit zusammen, dass das schlichte Äußere und die robuste Verarbeitung uns das Gefühl gibt, ein Stück solide Handwerkskunst in den Händen zu halten bzw. mit dieser zu fahren. Dafür steht unter anderem der Hersteller Colnago. Das Unternehmen aus Italien fertigt einen Großteil seiner Rahmen in Handarbeit. Colnago sieht sich dabei als ein Unternehmen, das gewisse Traditionen bei seinen Rädern pflegen will und verbindet deshalb klassische Rahmen mit neuen Technologien. Weil Colnago seine Modelle nicht in so großen Stückzahlen fertigt wie Peugeot oder Bianchi, müsst ihr bei Colnago in der Regel etwas mehr zahlen. Bei Kleinanzeigen findet ihr jedoch auch Angebote für unter 300 Euro.

Fazit

Die Tour de France und andere sportliche Großereignisse sorgten in den vergangenen Jahrzehnten dafür, dass ein Boom die Produktion von Rennrädern in die Höhe trieb. Rennrädern wurden so zur Ware für einen Massenmarkt, was sich auch deutlich in den Preisen bemerkbar macht. So bekommt ihr ein gebrauchtes Rennrad der Hersteller Peugeot, Bianchi oder Colnago bereits für um die 300 Euro. Diese Räder sind oft auch sehr gut erhalten. Kauft ihr diese gebraucht, spart ihr Geld und tut etwas Gutes für die Umwelt.

Für die Wartung müsst ihr in der Regel nicht mehr investieren als für moderne Räder. Stellt ihr euer Rennrad draußen ab, empfiehlt es sich, mit dem Schloss Hinterrad und Rahmen an einem festen Objekt anzuschließen. Bei Nässe solltet ihr darauf achten, eure Vintage-Schmuckstücke schnell trocken zu reiben, um sie vor Rost und Rissen zu schützen. Und trocken und warm stellt ihr sie auch generell besser unter. Manch ein Fan hängt seinen zweirädrigen Liebling auch an die Wohnzimmerwand. Dort beeinträchtigt das gute Stück auch nicht die Einrichtung, sondern bereichert sie!

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