DIY: So baust du einen Esstisch im Industrie-Stil selbst
02.01.2018 | von Catherine Hug
02.01.2018 | von Catherine Hug
Johanna hat in ihrer neuen Wohnung endlich Platz für einen großen Tisch für lustige, lange Abende mit Freunden. Wie der genau aussehen soll, weiß sie auch schon: eine massive Holzplatte und Baumrinde an den Seiten sollen es sein.
Den kann man einfach selber bauen und wie das geht, zeige ich ihr und jetzt auch dir. Zu zweit geht das außerdem einfacher und macht richtig viel Spaß.
Du willst auch so einen schönen Esstisch bauen? Dann geht’s hier zur Anleitung. Um einen Tisch zu bauen, brauchst du dir nicht extra einen perfekt ausgestatteten Werkzeugkasten zuzulegen. Du kannst dir alle Werkzeuge auch einfach im Baumarkt ausleihen – oder du kaufst sie günstig bei Kleinanzeigen.
1. Tischplatte anordnen Zuerst schaust du dir die Bretter einmal genauer an und legst sie probeweise zu einer Platte zusammen. Gibt es größere Astlöcher oder Macken? Macht nichts, auf der Unterseite des Tisches sind die später nicht mehr zu sehen, drehe das Brett also einfach um. Kleinere Verunreinigungen sind dagegen kein Problem – sie lassen sich später mit dem Bandschleifer entfernen.
2. Bretter vorbereiten
Noch Rinde da, wo keine sein sollte? Oder haben die Bretter noch gar nicht die richtige Länge? Dann nimm die Kreissäge und säge alle 3 Bretter zu. Anschließend legst du sie wieder nebeneinander auf den Boden – mit der späteren Unterseite nach oben.
3. Kanthölzer für die Unterkonstruktion sägen Nimm das 2 m lange Kantholz und säge daraus 2 Stücke à 80 cm. Das Sägen geht mit einer Stichsäge am schnellsten. Du kannst aber auch die Kreissäge oder eine Handsäge verwenden. Falls die Enden etwas unsauber sind, gehe einfach anschließend mit einem Stück Schleifpapier rüber.
4. Tisch verschrauben
Deine 3 langen Bretter liegen noch nebeneinander und mit der späteren Seite nach unten auf dem Boden? Dann lege nun die beiden Kanthölzer quer (also im 90-Grad-Winkel) und im Abstand von 50 cm zu den jeweiligen Außenkanten auf die 3 Bretter.
Mit einem Bleistift markierst du nun die Position der Kanthölzer auf den Brettern und setzt Punkte auf die Kanthölzer, wo du später bohren willst. An diesen Punkten bohrst du nun Löcher vor.
Dann kannst du beide Kanthölzer mit insgesamt 12 Schrauben auf den Brettern festschrauben, sodass du eine durchgängige Tischplatte erhältst.
5. Tischkufen montieren
Die fertig montierte Tischplatte lässt du genauso auf dem Boden liegen, denn jetzt müssen noch die Kufen an die Platte geschraubt werden. Platziere sie parallel zu den Kanthölzern auf der Platte, vergiss die Unterlegscheiben nicht und ziehe nun die Schrauben mit einem Akkuschrauber ordentlich fest. Jetzt kann der Tisch umgedreht werden.
6. Der letzte Schliff
Damit sich die Tischplatte gut anfühlt, braucht sie jetzt noch einen Feinschliff. Bei der großen Fläche geht das mit einem Bandschleifer am schnellsten. Verwende dafür je nach Zustand des Holzes erst das grobe (80er bis 120er Körnung) und im 2. Durchgang das feine Schleifpapier (180er Körnung).
Ein besonders gutes Ergebnis erzielst du, wenn du das Holz nach jedem Schleifgang mit einem trockenen Tuch vom Schleifstaub befreist und es anschließend mit einem feuchten Tuch nochmals abwischt.
7. Lasur auftragen
Damit das Holz gut geschützt ist, trägst du zum Schluss mindestens 2 dünne Schichten einer Lasur auf. Achte darauf, dass die erste Schicht vollständig getrocknet ist, bevor du die nächste aufträgst. Mit langen Pinselstrichen entlang der Maserung wird das Ergebnis besonders schön.
Format: Ein kurzbeiniger Couchtisch, ein kleiner Beistelltisch oder vielleicht ein quadratischer Esstisch? Mit dieser Anleitung kannst du in jedem beliebigen Format Tische bauen – je nachdem, was am besten in deine Wohnung passt.
Material: Wie wäre es mit altem Bauholz aus Gerüstbohlen für deine neue Tischplatte? Oder vielleicht einem alten Türblatt, dessen Vertiefungen mit Betonspachtelmasse ausgefüllt werden? Der perfekte Tisch passt zu dir und deiner Einrichtung.
Tischbeine: Hairpin Legs, Kufen, Tischböcke oder Beine – probiere am besten verschiedene Designvarianten für deinen Tisch durch und achte dabei auf stimmige Proportionen.
Finish: Selbst ein schlichter alter Holztisch lässt sich mit etwas Lack individuell gestalten. Wenn du also nicht gleich selber an die Säge möchtest, ist Upcycling für dich das Richtige!
Und jetzt? Guten Appetit!