Bei Kinderfahrrädern macht secondhand oft Sinn

07.12.2021 | von Kleinanzeigen

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„Du bist aber groß geworden“ – diesen Satz hören Kinder oft. Zu wachsen ist wunderbar, aber Fahrrad & Co. wachsen leider nicht mit. Kinder brauchen daher schnell mal ein neues Fahrrad – viel häufiger als Erwachsene. Und das geht ins Geld. Aber muss „neu“ immer „ungebraucht“ bedeuten? Gerade wenn es um so hochwertige und langlebige Dinge wie ein Fahrrad geht, kann man sehr gut auf Gebrauchtes zurückgreifen.

Welche Fahrradmarken sind gut für Kinder?

Fangen wir mal mit dem Grundsätzlichen an. Wenn du ein hochwertiges, gutes Rad für ein Kind suchst, solltest du dich nach bewährten Marken umsehen. Gängige Hersteller sind beispielsweise (in alphabetischer Reihenfolge):

Worauf sollte man bei Kinderrädern achten?

Je besser die Verarbeitung des neuen oder gebrauchten Kinderfahrrads ist, desto mehr Freude wirst du (und der Nachwuchs) daran haben. Damit es auch hinsichtlich Sicherheit und Ergonomie passt, solltest du vor dem Kauf ein paar Punkte beachten:

  1. Zunächst musst du die richtige Größe des Rades bestimmen. Zur Wahl stehen 12 bis 26 Zoll. Bei Kinderrädern ist statt der Rahmengröße die Laufradgröße entscheidend. Die richtige Laufradgröße lässt sich anhand von Körpergröße und Schrittlänge ermitteln.
  2. Achte auf einen tiefen Rahmen, damit das Auf- und Absteigen möglichst einfach und sicher gelingt.
  3. Handbremsen müssen mühelos erreichbar sein und leicht bedient werden können. Vor der ersten Fahrt solltest du die Bremsen auf jeden Fall testen (und ggf. etwas nachjustieren).
  4. Lenker und Sattel lassen sich idealerweise in der Höhe verstellen. Das Kind sollte auf dem Rad eine aufrechte Position einnehmen und den Boden mit den Füßen mühelos erreichen können. Bei Fahranfängern sind es am besten die Fußballen – bei geübten, etwas größeren Kindern reichen die Spitzen.
  5. Damit das Fahrrad verkehrssicher ist, braucht es Reflektoren an den Rädern, Rücklicht und Vorderlicht. Auch eine Klingel ist unverzichtbar.

Warum boomt Woom?

Woom gilt als Premium-Hersteller. Die Räder haben den Ruf, von besonders guter Qualität zu sein und sind bekannt für ihr geringes Gewicht. Lange wurden sie in Taiwan hergestellt – einem Land, das bekannt für sein Fahrrad-Know-How ist. Seit 2021 fertigt Woom aber auch in Europa. Die Qualität und große Nachfrage machen sich bei Woom im Preis bemerkbar. Dafür lassen sich Woom-Fahrräder in der Regel gut weiterverkaufen.

Ein Kritikpunkt ist, dass Kinderfahrräder von Woom ohne Licht und Schutzbleche geliefert werden. Diese müssen als Zubehör extra gekauft und montiert werden, damit das Rad verkehrssicher ist. Auch weitere Extras wie Helm, Gepäckträger oder Schloss sind nicht dabei.

Warum machen gebrauchte Kinderfahrräder Sinn?

Ein Fahrrad ist ein Gegenstand, der für einen langen Gebrauch gebaut wird, in der Regel für mehrere Jahre. Da Kinder so schnell wachsen, werden sie ein Rad aber immer nur für eine begrenzte Zeit nutzen können, bevor ein neues, größeres Modell fällig wird.

Worauf du bei verschiedenen Altersklassen achten solltest

Hier kann man ruhig immer wieder auf gebrauchte Räder zurückgreifen. Schließlich sind gebrauchte Kinderfahrräder meist für einen deutlich geringeren Preis zu haben als neue. Wenn das Fahrrad in gepflegtem Zustand ist, kannst du es nach Gebrauch selbst einfach weiterverkaufen.

Auch sind gebrauchte Räder deswegen toll für Kinder, weil es nicht so tragisch ist, wenn das Rad einen Kratzer abbekommt. Das passiert schnell mal – und Kinder sollten sich schließlich auch austoben dürfen. Der Wertverfall durch Gebrauchsspuren ist natürlich bei einem Rad, das schon gebraucht ist, deutlich kleiner als bei einem neuen. Zudem lassen sich Fahrräder gut reparieren und Verschleißteile ggf. austauschen.

Ein weiteres Plus: Ein gebrauchtes Rad hat einen kleineren ökologischen Fußabdruck. Du greifst auf etwas zurück, was schon da ist. Ressourcen werden geschont – das ist gut für die Umwelt.

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Was spricht für ein neues Kinderrad?

Wenn alles neu ist, benutzt du bzw. das Kind das Rad zuerst – es sollte also alles perfekt funktionieren. Und selbst wenn nicht, hast du eine Hersteller-Garantie (die übrigens in der Regel nur für den Erstkäufer gilt, selbst wenn das Rad innerhalb der Garantiezeit weiterverkauft wird).

Für ein neues Rad spricht auch, dass es sich meist nach Gebrauch leichter verkaufen lässt als eins, das schon zigmal den Besitzer gewechselt hat. Wohlgemerkt – meist. Denn die Nachfrage richtet sich nicht nur nach Qualität und Zustand, sondern auch danach, was gerade angesagt ist. Darauf hast du wenig Einfluss.

Nachteile von neuen Fahrrädern

An erster Stelle steht der Preis. Besonders, wenn du keine Zeit hast, auf ein Sonderangebot oder das Ende der Fahrradsaison zu warten, musst du für ein hochwertiges neues Kinderrad tief in die Tasche greifen. Auch solltest du dich unter Umständen darauf gefasst machen, das Traum-Rad des Kindes nicht gleich kaufen zu können. Die Lieferzeiten sind derzeit mitunter äußerst lang, oft mit Terminen ab 2022. Ein gebrauchtes Rad hingegen hat keine Wartezeit und kann z. T. noch am Tag des Kaufes gefahren werden.

Welche Fahrradzollgröße in welchem Alter?

Für Kinderräder ist die Laufrad-Größe in Zoll entscheidend (die Rahmengröße spielt erst bei Erwachsenen eine wichtigere Rolle). Berechnen kannst du die richtige Größe durch Schrittlänge und Körpergröße. Die Schrittlänge misst du an der Innenseite des Beins von der Fußsohle bis zum Schrittansatz.

Meist geben die Hersteller recht genaue Angaben und Empfehlungen zur passenden Größe (das kannst du für ein gebrauchtes Kinderfahrrad gut im Internet recherchieren). Auch folgende Werte können eine Orientierung sein (Reihenfolge der Angaben: Körpergröße – Alter – Schrittlänge – Fahrradgröße in Zoll):

  • ab 95 cm – ca. 3 bis 4 Jahre – ca. 40 cm – 12 Zoll
  • ab 100 cm – ca. 4 Jahre – ca. 44 cm – 14 Zoll
  • ab 105 cm – ca. 4,5 Jahre – ca. 46 cm – 16 Zoll
  • ab 110 cm – ab ca. 5 Jahre – ca. 48 cm – 18 Zoll
  • ab 120 cm – ab ca. 6 bis 7 Jahre – ca. 55 cm – 20 Zoll
  • ab 135 cm – ab ca. 8 Jahre – ca. 69 cm – 24 Zoll
  • ab 140 cm – ab ca. 10 bis 11 Jahre – ca. 78-80 cm – 26 Zoll

Wie viel sollte ein gebrauchtes Rad kosten?

Im ersten Jahr nach Neukauf kannst du damit rechnen, dass das Rad 50 % günstiger ist als der Listenpreis. Um jedes weitere Jahr fällt der Preis um etwa 10 %. Das ist für dich als potenzieller Käufer des Gebrauchtrads natürlich sehr erfreulich. Umgekehrt solltest du diese Werte bei einem geplanten Wiederverkauf auch im Blick haben. Mehr zu dem Thema findest du in unserem Guide zur Wertermittlung eines gebrauchten Fahrrads.

Tipps zum Weiterverkauf

Alles in allem sind gebrauchte Kinderfahrräder eine sehr sinnvolle Sache. Damit du den Kreislauf am Laufen hältst, kannst du auch deine Kinderfahrräder nach Gebrauch einfach weiterverkaufen. So gelingt es leicht:

  • Wähle die richtige Plattform: Bei Kleinanzeigen kannst du gezielt potenzielle private Käufer in der Gegend ansprechen. So sparst du dir (und den Käufern) Verpackung und umständlichen Transport.
  • Mache wichtige Angaben zum Rad: Lass die Käufer wissen, was sie bekommen. Eine Rolle spielen Marke, Alter (Modelljahr) und Größe. Die Laufradgröße steht in der Regel an der Seitenwand des Fahrradreifens. Die Rahmengröße ermittelst du, indem du mit einem Zollstock den Abstand von der Mitte der Tretlagerachse bis zum Ende des Stahlrohres misst.
  • Gut geputzt ist halb verkauft: Niemand wird sich für ein ungepflegtes Rad interessieren, bzw. ganz sicher nicht den Höchstpreis zahlen. Tipps zum Fahrradputzen geben wir dir etwas weiter unten im Text.
  • Repariere defekte Teile: Nimm dir die Verschleißteile vor – Schaltung und Bremse sollten funktionieren und müssen ggf. ersetzt werden. Sieh dir auch die Kette und das Profil der Reifen an. Wenn sie sehr abgefahren sind, müssen neue Reifen her. Wenn dir das zu aufwendig (und zu teuer) ist, solltest du im Anzeigentext darauf hinweisen, dass der Käufer diese Teile nach Kauf selbst checken und/oder ersetzen muss.
  • Attraktive Fotos: Setze das Rad perfekt in Szene, mit gutem Licht und vor neutralem Hintergrund. Mach am besten mehrere Fotos – auch Detailaufnahmen von Stellen, die besonders erwähnenswert sind. Die beste Perspektive erreichst du übrigens dadurch, dass du dich für das Foto neben das Rad kniest. So bist du auf gleicher Höhe und die Größe wird gut dargestellt.
  • Schreibe einen ansprechenden Text, wo alles Wesentliche drinsteht. Nicht zu lang, aber geize auch nicht mit Details. Natürlich solltest du lieber positiv über das Rad berichten als eventuelle Schattenseiten zu betonen. Aber Mängel verschweigen ist natürlich auch nicht gut.

Was kosten gängige Reparaturen?

Du möchtest ein Gespür dafür bekommen, was gängige Reparaturen kosten? Und was du investieren musst, wenn dein Gebrauchtrad etwas fachmännische Zuwendung benötigt? Bitte schön, ein paar praktische Beispiele listen wir hier:

  • Birne wechseln (Halogenbirne): ca. 5 €
  • Birne wechseln (Rücklichtbirne): ca. 5 €
  • Neu-Montage der Lichtanlage: ab ca. 20 €
  • Schlauch wechseln: ab ca. 12 €
  • Reifen wechseln: ab ca. 20 €
  • Felgenband tauschen: ab ca. 5 €
  • Achter zentrieren: ab ca. 6 €
  • Schaltzug wechseln: ab ca. 6 €
  • Kette warten: ab ca. 6 €
  • Pedale wechseln: ab ca. 12€
  • Bremse einstellen: ab ca. 5 €
  • Bremszug wechseln: ab ca. 15 €
  • Bremsklötze wechseln und einstellen: ab ca. 15 €

Bitte beachte, dass dies nur grobe Richtwerte sind, die je nach Werkstatt, Fahrrad und tatsächlichem Aufwand variieren können.

So bringst du das Rad zum Glänzen:

Egal ob du ein Rad weiterverkaufen oder verschenken möchtest, an dein eigenes oder ein anderes Kind – wenn es frisch geputzt ist, freuen sich alle ganz besonders. Folgende Utensilien helfen dir dabei, es so richtig zum Strahlen zu bringen:

  • Nimm den Gartenschlauch oder einen Eimer warmes Wasser und einen weichen Lappen. Auch eine Gießkanne kann zum Abspülen von Sand, Erde und Co. gute Dienste leisten. Einen Hochdruckreiniger solltest du lieber nicht verwenden, da dieser empfindliche Teile beschädigen kann.
  • Einfaches Spülmittel (am besten biologisch abbaubar) reicht zur Reinigung meist völlig.
  • Ein weicher Lappen (das kann auch ein altes, fleckiges T-Shirt sein), eine weiche Bürste und ein ausgedientes Handtuch zum Trocknen leisten dir gute Dienste. Eine alte Zahnbürste ist perfekt, um schwer zugängliche Stellen zu erreichen.
  • Die Kür: Runde den Fahrradputz mit dem Reinigen und Fetten der Kette ab, so wird das Rad (fast) wie neu aussehen.

Fazit

Hast du Lust bekommen, dich nach einem gebrauchten Kinderfahrrad umzusehen? Das ist eine rundum gute Idee. Mit unserem Leitfaden wird dir das Kaufen und Wiederverkaufen leicht gelingen. Schau am besten gleich bei Kleinanzeigen hinein.

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