Es ist eine auffällige Entwicklung: Eine Auswertung der Angebote auf Kleinanzeigen Immobilien zeigt, dass immer mehr Einfamilienhäuser zur Miete angeboten werden. Insgesamt machen Einfamilienhäuser im Vergleich zu Wohnungen zwar nur einen geringen Teil des Angebots aus, aber die Anzahl der Angebote wächst rasant: So wurden beispielsweise im Dezember 2023 in Hessen 554 Häuser zur Miete angeboten, rund 60 Prozent mehr als am Anfang des Vorjahres.
Spitzenreiter bei diesem Trend ist die Mainmetropole: Dort wurden insgesamt 184 Einfamilienhäuser zur Miete angeboten, gefolgt von der Landeshauptstadt Wiesbaden mit 90 Angeboten. Dicht dahinter folgt Gießen, hier wurden 72 Objekte angeboten, in Hanau waren es 69 Immobilien in der Kategorie „Häuser zur Miete“. Wetzlar folgt mit 68 vor Darmstadt und Offenbach mit jeweils 35.
Mieten steigen proportional zum Angebot
Was entgegen dem aktuellen Marktverhalten auffällt: Die Mieten sind in diesem Zeitraum ebenfalls gestiegen. Im Januar diesen Jahres wurde ein Haus für durchschnittlich 1.558 Euro/ Monat angeboten, was einer Steigerung von 17 Prozent gegenüber des Jahres 2022 entspricht. Wie das passieren kann? Ganz einfach: Da die Rate der Käufer sinkt, sorgen die „zusätzlichen Mieter“ für eine gesteigerte Nachfrage nach Häusern. Das Ergebnis: steigende Mieten.
Und das auch in bisher nicht dafür bekannten Regionen wie Rodgau (2.550 Euro), das damit noch vor „hochpreisigen“ Taunusstädten wie Kronberg (2.407 Euro), Hofheim (2.269 Euro) oder Bad Homburg (2.164 Euro). Wer etwas günstiger wohnen möchte, der wird in Nidda (1.032 Euro), Lollar (1.101 Euro) oder Büdingen (1.170 Euro) fündig. Überraschend an dieser Stelle: Frankfurt (1.689 Euro) liegt im Mittelfeld.
Wie kommt es dazu? Das erklärt Thomas Beyerle, Marktbeobachter beim Immobilienunternehmen Catella, unter anderem mit den im Rhein-Main-Gebiet ansässigen internationalen Firmen mit einem dementsprechend hohen Anteil an ausländischen Mitarbeitern, die „ein Drittel der Nachfrage“ stellen. Aber auch der Trend zum Homeoffice hat laut Beyerle das Interesse an Mietshäusern in ländlichen Regionen wachsen lassen – auch, um diesen vermeintlich neuen „Lebensstil“ zunächst zu testen.
Die FAZ hat die Kleinanzeigen-Analyse zusammengefasst.