Besonders in Leipzig müssen sich Wohnungssuchende in Geduld üben. Wurden im Mai 2023 noch 1103 Mietwohnungen angeboten, waren es im Mai 2024 nur 477 inserierte Mietwohnungen (-56,8 Prozent) innerhalb der Immobilienkategorie auf Kleinanzeigen. Ähnlich verhielt sich das Mietwohnungsangebot in Erfurt. Hier sank die Anzahl neuinserierter Mietwohnungen von 502 auf 362 (-27,9 Prozent). Auch in Dresden konnte ein Rückgang im Mietwohnungsangebot beobachtet werden. Hier sank das Angebot mit 1310 auf 1110 Mietwohnungen (-15,3 Prozent). Weniger hoffnungslos scheint die Situation für Wohnungssuchende in Potsdam und Chemnitz zu sein. So stieg das Angebot in Chemnitz von 1248 auf 1309 (+4,9 Prozent) und in Potsdam sogar von 178 auf 201 (+12,9 Prozent).
Wenn jedoch keine Mietwohnung in Frage kommt und die Wohnungssuchenden lieber nach einer Eigentumswohnung suchen, zeigt sich das Angebot in vielen Städten unterschiedlich. So stiegen die Inserate für Eigentumswohnungen vor allem in Potsdam von 34 auf 59 (+73,9 Prozent) und Halle von 26 auf 44 (+69,9 Prozent), als auch in Erfurt (+15,2 Prozent), Magdeburg (+5,9 Prozent) und Dresden (+3,4 Prozent) an. Gleichzeitig sank das Angebot in Leipzig von 364 auf 117 (-67,9 Prozent) drastisch. Ebenso sank das Angebot in Rostock von 40 auf 27 (-32,5 Prozent), in Chemnitz von 95 auf 75 (-21,1 Prozent) und in Cottbus von 15 auf 12 (-20 Prozent) Eigentumswohnungen. Lediglich in Jena können Wohnungssuchende sich über ein unverändertes Eigentumswohnungsangebot freuen.
Hausangebot im Steigflug
Wenn sich Wohnungssuchende nach mehr Platz sehnen sollten, lässt sich ein Silberstreif am Horizont erkennen: Während das Angebot von Miet- und Eigentumswohnungen in vielen Städten zurückging, stieg das Angebot von Häusern sowohl zum Kauf als auch zur Miete an. Besonders in Cottbus vergrößerte sich das Angebot von Eigentumshäusern um fast das Vierfache (+293 Prozent) von 14 auf 55, wobei sich das Angebot in Potsdam von 45 auf 93 (+106,7 Prozent) und Halle von 42 auf 85 (+102,4 Prozent) verdoppelte. Auch in Dresden ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, denn hier nahm die Anzahl der angebotenen Eigenhäusern von 116 auf 209 (+80,2 Prozent) zu, gefolgt von Erfurt (+81,4 Prozent), Chemnitz (+80,4 Prozent), Rostock (+82,1 Prozent), Magdeburg (+39,9 Prozent) und Jena (+45,5 Prozent). Das Schlusslicht bildet Leipzig: Hier müssen sich Menschen auf der Suche nach einem Eigenheim mit einem schmaleren Angebot zufriedengeben, da die Zahl der angebotenen Eigentumshäuser von 211 auf 153 (-27,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr sank.
Bei einem Eigenheim auf Zeit ist ebenfalls ein Positivtrend zu beobachten: So stieg das Angebot in Dresden von 2 auf 9 (+350 Prozent) an, wobei auch in Chemnitz das Angebot von 6 auf 12 und in Jena von 2 auf 4 (jeweils +100 Prozent) zunahm. Gleichzeitig vergrößerte sich das Angebot von Mietshäusern in Halle von 3 auf 5 (+66,7 Prozent), in Potsdam von 5 auf 8 (+60 Prozent) und in Leipzig von 8 auf 9 (+12,5 Prozent). Lediglich in Erfurt und Rostock blieb das Angebot im Bereich Miethäuser unverändert, das Angebot in Magdeburg sank sogar von 15 auf 13 (-13,3 Prozent) und in Cottbus von 3 auf 2 (-33 Prozent).
Bundesländer im Vergleich: Boomender Häusermarkt
Auf der Ebene der ostdeutschen Bundesländer zählen Eigentumshäuser ebenfalls zu den beliebtesten Angeboten in der Immobilienkategorie auf Kleinanzeigen. Besonders in Thüringen nahm die Anzahl der Inserate stark zu (+175 Prozent), gefolgt von Brandenburg (+64,6 Prozent), Sachsen (+64,4 Prozent), Sachsen-Anhalt (+41,8 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (+38 Prozent). Auch das Mietshausangebot zeigte in Sachsen (+42,2 Prozent) und Thüringen (+33,8 Prozent) einen Aufwärtstrend, Wohnungen zählen in den ostdeutschen Bundesländern hingegen als Rarität. Zwar konnte ein Anstieg im Angebot von Eigentumswohnungen in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (+4,8 Prozent), Thüringen (+3 Prozent) und Sachsen-Anhalt (+10,9 Prozent) beobachtet werden, dennoch weitete sich dieser Trend nicht auf die anderen ostdeutschen Bundesländer aus. Hinsichtlich des Mietwohnungsangebots können Wohnungssuchende in Ostdeutschland ebenfalls nur hoffen. So ging das Angebot in allen Bundesländern zurück, vor allem brach das Angebot in Sachsen und Sachsen-Anhalt stark ein (jeweils -12,8 Prozent).