Tag der gebrauchten Kleidung: Fast die Hälfte der Klamotten liegt ungetragen in Kleiderschränken

23.08.2022 | von Kleinanzeigen

Pressemitteilungen

Dreilinden/Berlin, 23. August 2022 - Acht Jeanshosen und knapp 18 T-Shirts besitzt hierzulande jeder im Schnitt. Doch fast die Hälfte davon bleibt ungetragen im Schrank, wie eine YouGov-Umfrage im Auftrag von eBay Kleinanzeigen ergeben hat. Am 25. August ist Tag der gebrauchten Kleidung. Ein guter Zeitpunkt, um alte Klamotten auszumisten und zu verkaufen. Das leert nicht nur den Kleiderschrank, sondern ist auch noch gut fürs Klima.

Vielen Menschen fällt es schwer, sich von alter Kleidung zu trennen – obwohl sie sie nicht mehr tragen. Das ist das Ergebnis einer YouGov-Umfrage im Auftrag von eBay Kleinanzeigen. Der empirische Blick in die deutschen Kleiderschränke hat offenbart: Im Schnitt lagern dort acht Jeanshosen (7,97) sowie 18 T-Shirts (18,03). Allerdings werden nur circa vier Hosen (4,39) und elf T-Shirts (10,87) mindestens einmal im Monat getragen. Das heißt, beinahe die Hälfte der Anziehsachen führt ein weitgehend gefaltetes Leben hinter der Schranktür. Warum das so ist, begründen die meisten Menschen emotional: Die Mehrheit (38 Prozent) gibt an, bestimmte Kleidungsstücke nur zu besonderen Anlässen zu tragen. Ebenso viele (37 Prozent) nehmen sich vor, selten getragene Klamotten wieder häufiger anzuziehen. 29 Prozent behaupten, sich nicht trennen zu können. Jeder fünfte Befragte (18 Prozent) hat eine emotionale Bindung zu seinen Schrankhütern.

Tag der gebrauchten Kleidung: Warum Ausmisten gut fürs Klima ist

Am 25. August ist Tag der gebrauchten Kleidung. Ein guter Anlass, um im Kleiderschrank auszumisten. Auch mit Blick auf das Klima: Denn die Produktion von Kleidung setzt der Umwelt zu. „Für eine Jeanshose werden in der Herstellung 3.800 Liter Wasser benötigt“, sagt Dr. Henning Wilts, Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertaler Institut. Das entspricht fast 25 gefüllten Badewannen. Hinzu kommt die Schadstoffbelastung. „Unser Konsum immer neuer Textilien verursacht pro Kopf und Jahr etwa 650 Kilogramm CO2-Emissionen. Das Bedürfnisfeld Bekleidung ist damit der viertschädlichste Sektor für unser Klima, direkt nach Ernährung, Mobilität und Wohnen“, so der Wissenschaftler.

Besonders deutlich wird das beim Blick auf die schiere Masse an Kleidung, die produziert wird. „Weltweit werden jährlich 120 Milliarden Kleidungsstücke hergestellt. Das sind insgesamt 53 Millionen Tonnen Textilien“, sagt Wilts. Besonders ärgerlich: Zum einen wird viel davon nie genutzt, weil sie als Retouren vernichtet werden. Zum anderen wird die Lebensdauer immer kürzer; mehr als die Hälfte der Bekleidung lande innerhalb des ersten Jahres im Müll, sagt Wilts. „Das Modell der Wegwerf-Gesellschaft stößt immer erkennbarer an seine Grenzen“, erklärt er. Das muss nicht sein, findet der Forscher – und hat eine Lösung: Kreislaufwirtschaft. Abfall und Umweltverschmutzung werden vermieden, Produkte und Materialien bleiben im Gebrauch und natürliche Systeme werden regeneriert. Das ist gut für den Geldbeutel und für die Umwelt.

Kreislaufwirtschaft als Schlüssel im Kampf fürs Klima

Eine Möglichkeit, Kreislaufwirtschaft zu betreiben, ist der Handel mit Gebrauchtwaren. „Anders als im klassischen E-Commerce muss die Ware, die dort angeboten wird, nicht erst produziert werden – sie existiert bereits. Nur liegt sie meist verschlossen in den Kleiderschränken dieses Landes“, sagt Paul Heimann, CEO bei eBay Kleinanzeigen. Dass das Potenzial dafür im Markt durchaus vorhanden ist, zeigt ein Blick auf den Online-Kleinanzeigenmarkt. Dort fanden sich am 17. August insgesamt 287.388 Angebote für Jeanshosen. Würde jede dieser Jeanshosen einen Käufer finden und stattdessen keine neue produziert werden, könnten hochgerechnet etwa 1,1 Milliarden Liter Wasser gespart und fast 2.900 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. Das sind etwa 440 olympische Schwimmbecken sowie 725 Flugreisen von München nach New York.

Neben Jeanshosen werden auch T-Shirts auf eBay Kleinanzeigen zahlreich angeboten. Am 17. August waren insgesamt 239.565 entsprechende Anzeigen geschaltet. Das wäre eine CO2-Vermeidung von rund 588 Tonnen. Damit kommt ein Flugzeug circa 150 Mal von München nach New York. „Beispiele wie diese zeigen, dass der Weiterverkauf von gebrauchter Kleidung einen großen Beitrag für den Klimaschutz leisten kann. Gerade dann, wenn durch regionale Käufe lange Transportwege vermieden werden. Wir freuen uns, dass wir mit eBay Kleinanzeigen dafür eine Plattform bieten“, sagt Heimann. So will der Kleinanzeigen-Chef die Plattform als Alternative zum E-Commerce etablieren – ebenso komfortabel, genauso sicher, aber nachhaltiger. „Bereits heute können wir damit ein Faktor im Kampf gegen den Klimawandel sein“, sagt er.

Dieser Meinung ist auch Dr. Henning Wilts: „Der Kauf und Verkauf nicht mehr benötigter, aber noch gebrauchsfähiger Produkte bietet jedem Einzelnen die Chance, ganz unmittelbar zur Abfallvermeidung und zum Klimaschutz beizutragen“, sagt er. Schließlich sei klar, dass je länger ein Produkt genutzt werde, desto weniger Schadstoffe würden bei Herstellung und Nutzung anfallen. „Es werden enorme Mengen an Ressourcen gespart, wenn ein Produkt nicht weggeschmissen, sondern von jemand anders weiter genutzt wird“, sagt er. Kreislaufwirtschaft ist also gut fürs Klima – und für den eigenen Kleiderschrank.

 

Über die YouGov-Studie

Das Marktforschungsinstitut YouGov hat für eBay Kleinanzeigen insgesamt 2095 Menschen ab 18 Jahren befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region. Die Umfrage basierte auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panel Deutschland. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind ebenfalls repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland. Durchgeführt wurde die Befragung vom 15. bis zum 17. August 2022.

Ansprechpartner für Medien

Pierre Du Bois - Pressesprecher

medien@kleinanzeigen.de
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