Sicher im Netz – Tipps für Kinder und Jugendliche

Smartphone, Tablet, Computer gehören zu deinem Alltag. Im Internet kennst du dich aus. Aber hast du auch alles im Griff? Weißt du immer genau, mit wem du gerade chattest? Das Internet ist spannend und hat viel zu bieten, keine Frage. Information, Unterhaltung, Kontakte. Manchmal aber leider die falschen. Denn hier tummeln sich auch Kriminelle. Manche versuchen, Menschen um ihr Geld zu bringen.

Im Internet stößt du womöglich manchmal auf Inhalte, die nicht altersgerecht sind – beispielsweise Darstellungen von Gewalt, unwahre Behauptungen ('Desinformation') oder sexuelle Inhalte. Oder du kommst im Internet mit Menschen in Kontakt, die dich beleidigen oder zu Handlungen drängen, die du nicht möchtest. Du solltest diese und weitere Risiken kennen. Denn dann kannst du dich vor ihnen schützen.

Cybergrooming – kenne das Risiko

Manche Kriminelle versuchen, das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen zu gewinnen, um sie zu sexuellen Handlungen zu bewegen. Dieses Vorgehen nennt man Cybergrooming. Die Kriminellen tummeln sich auch auf deinen Lieblingsseiten. Vielleicht wurdest du schon einmal auf diese Weise kontaktiert. Du bist nicht allein. Und du musst dich nicht schämen. Sollte dich jemand belästigen, ist es wichtig, dass du weißt, wie du dich schützen kannst.

Erste Tipps und Informationen, wie du dich vor Risiken im Internet schützen kannst, findest du auf dieser Seite.

Wie du dich im Internet schützt

Gib möglichst wenig von dir preis

Am besten ist es, wenn du nicht zu viel von dir verrätst. Du solltest …

  • nie deinen echten Namen nutzen – sei kreativ und nutze einen Fantasienamen
  • nie deine Adresse oder die Adresse deiner Schule an Fremde geben
  • nicht über dein Alter sprechen
  • nicht deine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse teilen
  • die Standorterkennung deaktivieren

Wusstest du, dass ...

Erwachsene im Internet ganz gezielt nach Kindern und Jugendlichen suchen, um mit ihnen über Sex zu reden?

Wusstest du, dass ...

Vier von zehn Kindern und Jugendlichen im Internet sexuelle Belästigung erfahren? Die meisten Opfer sind zwischen 13 und 15 Jahre alt.1

Wusstest du, dass ...

Täglich 9 Kinder in Deutschland Opfer sexueller Gewalt im Internet werden?2

Wusstest du, dass ...

In jeder Schulklasse aktuell 1-2 Kinder betroffen sind?2

Wusstest du, dass ...

Fast jeder 10. Jugendliche schon mal pornographisches Material zugeschickt bekommen hat?1

Wenn Foto, dann nicht sexy

Auch wenn es nachvollziehbar ist, dass du dich anderen von deiner besten und schönsten Seite zeigen möchtest – aufreizende Fotos locken oft die Falschen an. Überlege, ob du ein Foto von dir veröffentlichen magst. Wähle lieber ein neutrales Foto – zum Beispiel dein Haustier, eine Pflanze, etc. Denn Profilfotos können immer von allen gesehen werden - sie sind wie ein Plakat an deiner Hauswand.

Überhaupt ist bei Fotos Vorsicht angesagt: Bilder, die du einmal verschickt hast, können jederzeit weitergesendet oder von anderen bearbeitet werden. Du verlierst also die Kontrolle über deine eigenen Fotos.

Vorsicht beim Downloaden und Versenden

Daten oder Mails, die du nicht kennst, solltest du nicht öffnen. Sei auch bei Filesharing oder beim Streamen vorsichtig, denn dabei können auch strafbare Daten – bspw. Gewaltvideos oder Kinderpornografie – auf deinen Computer gelangen. Diese können dich in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

Schütze deine Familie und Freunde

Gib keine Informationen über andere weiter, ohne sie vorher zu fragen. Das gilt auch für das Weitergeben von Telefonnummern oder E-Mail-Adressen.

Worauf du achten solltest

Du kennst vielleicht den Spruch „Etwas ist zu gut, um wahr zu sein“. Und oft stellt sich heraus, dass es dann auch wirklich nicht wahr ist. Das gilt auch für einige Profile oder Chatpartner, auf die du im Internet treffen kannst.

Du solltest misstrauisch werden wenn …

  • dein Chatpartner sich auffällig um dich kümmert oder dir übertriebene Komplimente macht.
  • dein Chatpartner hauptsächlich über dein Aussehen oder deinen Körper reden will.
  • dein Chatpartner über Sex spricht, sexuelle Dinge von sich erzählt oder nach deinen sexuellen Erfahrungen fragt.
  • dein Chatpartner dir Angebote macht, die sich einfach zu gut anhören, z. B. das Versprechen auf eine Filmrolle oder ein Casting.
  • dein Chatpartner dich gegen deine Eltern oder andere Menschen aufhetzen will.

Wo kann ich mich weiter informieren?

Nicht immer möchte man mit den Eltern reden, schon gar nicht über jedes Thema. Manchmal ist es leichter, mit einer Vertrauensperson aus dem eigenen Umkreis zu sprechen. Oder mit einer neutralen Person. Vor allem, wenn man selbst betroffen ist.

Zahlreiche Institutionen, Initiativen und Vereine bieten Hilfe. Sie beschäftigen sich mit dem Thema sexueller Missbrauch von Kindern über digitale Medien.

Du erfährst, wie du dich am besten verhältst und vor allem wo du Hilfe bekommst, wenn du selbst Opfer von Cybergrooming geworden bist.

Informiere dich und finde Hilfe

Wir stehen dir zur Seite: Du kannst uns unangemessene Inhalte oder Nachrichten von anderen Nutzern jederzeit melden. Außerdem gibt es zahlreiche Informations- und Hilfsangebote, die du nutzen kannst.

Informiere dich, wie du das Internet sicher nutzt

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Quellennachweise

1 https://www.innocenceindanger.de/fuer-medien-politik/

2 https://www.gefangenimnetz.de/

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