PRO Ratgeber

Produkte fotografieren: So erstellen Sie professionelle Produktbilder, die verkaufen

Zuletzt aktualisiert am: 23.07.2025 von Kleinanzeigen

Inhaltsverzeichnis

  1. Auf einen Blick
  2. Produkte fotografieren für mehr Umsatz
  3. Gute Produktbilder: Was sie ausmacht
  4. 12 Tipps für verkaufsfördernde Produktfotografie
  5. Produktbilder für Kleinanzeigen erstellen
  6. Produktfotos für den eigenen Online-Shop

Auf einen Blick: Produkte fotografieren

  • Professionelle Produktfotografie können Sie auch selbst machen.
  • Fotografieren Sie Ihre Produkte so, dass man sofort erkennt, warum sie kaufenswert sind.
  • Wählen Sie bewusst Perspektive, Licht und Hintergrund für optimale Bildwirkung.
  • Achten Sie auf eine hohe Auflösung, möglichst verlustfreie Komprimierung und passende Formate.
  • Zeigen Sie mehrere Ansichten und Details, damit Interessenten sich ein klares Bild machen können.
  • Bearbeiten Sie Produktbilder mit Maß: Optimieren Sie, ohne das Produkt unnatürlich zu verfälschen.
  • Hochwertige Produktbilder steigern auch mit Kleinanzeigen PRO Ihre Verkaufschancen

Häufig gestellte Fragen

Ja. Mit etwas Übung, gutem Licht, einem Stativ und einer ordentlichen Kamera (auch ein aktuelles Smartphone kann ausreichen) lassen sich auch ohne Fotostudio sehr hochwertige Produktfotos erstellen. Wichtig sind Perspektive, Hintergrund, Ausleuchtung und eine saubere Nachbearbeitung.

Besonders für kleine Unternehmen oder Solo-Selbstständige, die Ihre Produkte mit Kleinanzeigen PRO anbieten möchten, ist das eine kostengünstige Alternative zum Fotoshooting.

Ideal sind spiegellose Systemkameras (DSLM) oder digitale Spiegelreflexkameras (DSLR), weil sie mehr Kontrolle über Schärfe, Licht und Belichtung bieten. Gute Modelle für Einsteiger sind z. B. die Canon EOS R50, Nikon Z50 oder Sony Alpha 6400. Aber auch aktuelle Smartphones mit manuellem Fotomodus (z. B. iPhone Pro oder Google Pixel) können bei gutem Licht überzeugende Ergebnisse liefern.

Für die professionelle Produktfotografie eignen sich Objektive mit einer Brennweite ab 50 mm besonders gut. Das kann eine Festbrennweite (z. B. 50 mm) oder auch ein Zoomobjektiv im Bereich von etwa 50–90 mm sein. Weitwinkelobjektive sind hingegen ungeeignet, Produkte zu fotografieren.

Wie weit die Blende geöffnet werden kann, spielt bei Produktfotos eine untergeordnete Rolle. Da in der Produktfotografie meist eine hohe Tiefenschärfe entscheidend ist, wird in der Regel mit geschlossener Blende gearbeitet (z. B. f/8 – f/11).

Für kleine Objekte oder Detailaufnahmen eignet sich ein Makro-Objektiv (z. B. 60 mm oder 100 mm).

Die Kosten hängen vom Umfang ab. Einzelne Bilder sind teils ab 20–50 Euro erhältlich, einfache Studio-Shootings starten ab etwa 300–600 Euro. Größere Projekte mit Styling, Models oder komplexen Szenenbildern kosten schnell über 1000 Euro. Alternativ können Sie auch mit Freelancern oder Fotostudierenden zu günstigeren Konditionen arbeiten – oder mit Hilfe unserer Tipps in diesem Artikel Ihre Produkte selbst fotografieren.

KI kann produktiv unterstützen, z. B. beim Freistellen, Austausch von Hintergründen oder der Erstellung kreativer Moodshots für Social Media. Sie eignet sich auch für Mockups oder Varianten, wenn das physische Produkt noch nicht existiert.

Aber: Für authentische Produktfotos empfehlen wir weiterhin echte Aufnahmen. KI-generierte Bilder können unrealistische Details, fehlerhafte Proportionen oder generische Optik zeigen und auf diese Weise das Vertrauen potenzieller Käuferinnen und Käufer schmälern.

Die möglichen Folgen: wirtschaftliche Einbußen durch enttäuschte Kundinnen und Kunden, vermehrte Retouren und negative Bewertungen aufgrund irreführender Produktdarstellungen.

Warum sich professionelle Produktfotos direkt auf Ihren Verkaufserfolg auswirken

Der Mensch ist ein visuelles Wesen. Rund 70 % aller Sinneseindrücke nehmen wir über die Augen auf. Sehen ist damit ein zentraler Bestandteil unserer menschlichen Erfahrung. Was wir sehen, beeinflusst, was wir fühlen, und wie wir Entscheidungen treffen. Oft entscheiden wir dabei in den ersten Sekunden, ob uns etwas anspricht oder nicht.

Im Online-Handel kommt diesem ersten Eindruck eine besondere Bedeutung zu. Ein Produktbild ersetzt hier das, was im Laden selbstverständlich ist: das Anfassen, das genaue Betrachten, das Vergleichen. Professionelle Produktfotos schaffen (und halten) hier Aufmerksamkeit, wecken Interesse, visualisieren wichtige Produktmerkmale wie Farbe, Materialität oder Verarbeitung und unterstützen so gezielt die Kaufentscheidung. Denn sie signalisieren: Dieses Produkt ist es wert.

Ein Produktfoto ist also mehr als ein Bild Ihrer Ware, es ist ein Versprechen, das schon beim Fotografieren beginnt. Und das gilt unabhängig davon, ob Sie über einen eigenen Online-Shop Ihre Produkte verkaufen oder Kleinanzeigen PRO nutzen. Professionelle Produktfotos sind ein entscheidender Verkaufsfaktor. Eine Studie von BusinessDasher belegt: Hochwertige Produktbilder können die Conversion-Rate um bis zu 94 % im Vergleich zu Bildern mit schlechter Qualität steigern.

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Das macht gute Produktfotos aus

Was heißt das nun für Ihre Produktbilder? Wenn Sie Produkte fotografieren, müssen Sie nicht nur zeigen, was verkauft wird, sondern in erster Linie, warum jemand es kaufen sollte:

Nutzen erlebbar machen
Zeigen Sie, wie Ihr Produkt im Alltag funktioniert und überzeugt.

Qualität sichtbar zeigen
Details, Materialien und Verarbeitung klar und hochwertig darstellen.

Vertrauen aufbauen
Professionelle Bilder wirken seriös und stärken die Glaubwürdigkeit.

Emotionen auslösen
Ansprechende Bilder wecken Interesse und steigern die Kaufbereitschaft.

USPs klar hervorheben
Besondere Eigenschaften oder Vorteile direkt ins Bild setzen.

Unsicherheiten vermeiden
Klare Darstellung verringert Rückfragen und senkt die Retourenrate.

Produkte fotografieren: 12 Tipps für professionelle Produktbilder

Es muss nicht gleich die professionelle Fotografin sein: Produktfotos selbst zu machen kann Zeit und Kosten sparen, besonders für kleine Unternehmen oder Einzelpersonen mit begrenztem Budget, die z. B. gerade Ihr Online-Business starten. Man hat volle Kontrolle über Stil, Licht und Präsentation und kann flexibel auf Änderungen reagieren. Mit etwas Übung, der richtigen Ausrüstung und unseren nachfolgenden Tipps können Sie Ihre Produkte selbst fotografieren.

1. Produkt und Zielgruppe verstehen

Bevor Sie Ihre Produkte fotografieren, müssen Sie wissen, wen Sie ansprechen wollen. Ein Designerstück braucht eine andere Bildsprache als ein praktisches Haushaltsgerät. Überlegen Sie sich: Wer kauft das Produkt? Was sind typische Einsatzszenarien? Möchten Sie „cool“, „nachhaltig“, „technisch präzise“ oder „luxuriös“ rüberkommen? Diese Botschaft beeinflusst Bildsprache, Perspektive, Licht und mögliche Requisiten.

Ebenso wichtig: Schauen Sie sich Ihr Produkt vorab genau an. Welche Merkmale sollen besonders hervorgehoben werden? Vielleicht ist es ein hochwertiges Material, eine raffinierte Funktion oder eine spezielle Verarbeitung, eben genau das, was Ihr Produkt besonders macht. Diese Stärken sollten sich gezielt im Bild wiederfinden.

Erstellen Sie daraufhin eine Shotlist, in der Sie festhalten, was und wie Sie es zeigen möchten. So gehen Sie strukturiert in die Produktion und stellen sicher, dass Ihre Produktbilder die wichtigsten Verkaufsargumente klar kommunizieren.

2. Packshot oder Moodshot? Kennen Sie den Unterschied

Ein Packshot zeigt das Produkt klar, freigestellt, meist auf weißem Hintergrund. Ein Moodshot inszeniert das Produkt im Einsatz, oft mit Requisiten, Models oder passendem Umfeld. Packshots sind Pflicht – Moodshots verkaufen. Die besten Shops und die erfolgreichsten Händler bei Kleinanzeigen PRO nutzen beides, wenn sie ihre Produkte fotografieren: informativ und emotional.

3. Perspektive richtig wählen

Achten Sie bewusst auf die Perspektive, wenn Sie Produkte fotografieren. Unterschiedliche Blickwinkel haben jeweils ihre eigenen Stärken, je nachdem, was vom Produkt betont werden soll. Die folgenden Winkel sind in der professionellen Produktfotografie besonders verbreitet:

  • 90° – Vogelperspektive (Top-Down): Diese Ansicht entsteht, wenn Sie das Produkt exakt von oben fotografieren. Sie eignet sich vor allem für flache Objekte wie Bücher, Schuhe, Werkzeuge oder Schreibwaren und ist ideal für Stillleben bzw. sogenannte Flatlays (= das Auslegen von Objekten auf einer flachen Oberfläche). Achten Sie dabei auf eine präzise Ausrichtung, d. h. das Produkt sollte möglichst parallel zum Bildrand liegen; bei mehreren Objekten ist eine gleichmäßige Ausrichtung zueinander wichtig.
  • 45° – natürliche, leicht schräge Ansicht: Der Allrounder in der Produktfotografie. Diese Perspektive entspricht dem Eindruck, den man beim normalen Blick auf einen Tisch hätte. Sie bringt Form und Volumen zur Geltung, vermittelt einen realistischen Eindruck und funktioniert fast bei allen Produkten. Besonders aber gut für Objekte mit räumlicher Struktur und Tiefe, wie Möbelstücke, Haushaltsgeräte oder Elektronikartikel
  • 0° – Frontalansicht: Die direkte Sicht auf die Vorderseite des Produkts. Diese Perspektive ist besonders sinnvoll, wenn Informationen wie Logos, Etiketten oder Displays klar sichtbar sein sollen. Sie wirkt sachlich, technisch und ist vor allem bei Packshots im E-Commerce gefragt.

Zusätzlich lohnt sich häufig ein Detailbild, etwa die Nahaufnahme eines Logos, eines besonderen Materials oder einer Funktion (z. B. ein Verschluss oder ein Schalter).

Und wenn es zur Marke passt, können bewusst ungewöhnliche Perspektiven (z. B. von schräg unten oder starker Weitwinkel) Emotion oder Dynamik ins Bild bringen. Fotografieren Sie Ihre Produkte aber nur auf diese Weise, wenn Stil wichtiger ist als Standardisierung, etwa bei einem Designerstuhl, mit dem ein bestimmter Lifestyle vermittelt werden soll.

Tipp: Für konsistente Serien sollten Sie Blickwinkel, Kameraabstand und Höhe einmal festlegen und dann konsequent alle Produkte so fotografieren. Denn sowohl im eigenen Online-Shop als auch auf der Kleinanzeigen PRO Shop-Seite mit mehreren Produkt-Kacheln schafft es Vertrauen, wenn alle Produktfotos „aus einem Guss“ wirken.

4. Der richtige Hintergrund

Der Hintergrund spielt eine wichtige Rolle, wenn Sie Produkte fotografieren. Denn er soll das Produkt unterstützen, nicht davon ablenken. Ziel ist immer, das Produkt in den Mittelpunkt zu stellen. Das gelingt am besten mit einem ruhigen, neutralen Hintergrund, der weder mit dem Produkt konkurriert noch visuelle Unruhe erzeugt.

In vielen Fällen eignet sich ein Hintergrund in Weiß, Hellgrau oder Beige, besonders für Packshots. Das wirkt professionell, sorgt für klare Kontraste und hilft dabei, das Produkt deutlich hervorzuheben. Für die Umsetzung genügt oft schon ein einfacher, matter Untergrund: eine weiße Kartonplatte, ein Stück Stoff oder ein kleiner Aufnahmetisch. Wichtig ist, dass der Hintergrund sauber, faltenfrei und gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Vermeiden Sie unruhige Muster, Schattenwürfe und glänzende oder reflektierende Flächen.

In bestimmten Fällen kann ein gezielt gestalteter Hintergrund sinnvoll sein, etwa in Markenfarben oder mit passenden Texturen (z. B. Holzoptik oder Beton). Das bietet sich besonders für Ihre eigene Website, Social-Media-Kampagnen oder Werbematerialien an, um eine visuelle Identität zu schaffen. Auch wenn Sie das Produkt im Nutzungskontext zeigen möchten, zum Beispiel Möbel in einem eingerichteten Raum oder Kleidung an einem Model in natürlicher Umgebung, trägt ein gestalterischer Hintergrund zum Storytelling bei und macht das Produkt erlebbar.

Wichtig ist aber: Der Hintergrund sollte zur Zielgruppe und zum Produkt passen und darf niemals vom Wesentlichen ablenken. Sie fotografieren Ihre Produkte, nicht den Hintergrund.

5. Die richtige Beleuchtung

Natürliches Licht ist weich, authentisch und vor allem kostenlos. Allerdings ist es nicht immer leicht kontrollierbar. Wenn Sie Ihre Produkte bei Tageslicht fotografieren, achten Sie auf seitlich einfallendes, indirektes Licht, zum Beispiel von einem Fenster mit Nordausrichtung. Direktes Sonnenlicht wirkt oft zu hart und wirft störende Schatten. Ebenfalls problematisch ist Mischlicht, also eine Kombination aus Tageslicht und künstlichem Licht (z. B. Deckenlampe). Es verfälscht die Farben und lässt Produkte schnell unnatürlich wirken.

Achten Sie bei der Nutzung von natürlichem Licht zudem auf die Farbe des Tageslichts: Zum Beispiel können viele grüne Pflanzen oder Bäume vor dem Fenster einen ungewollten Grünstich ins Bild bringen.

Wenn Sie regelmäßig Produkte fotografieren und mehr Kontrolle wünschen, ist eine einfache Studiobeleuchtung mit Softboxen oder LED-Dauerlicht eine sinnvolle Investition. Sie ermöglicht Ihnen eine gleichmäßige Ausleuchtung, unabhängig von Tageszeit und Wetter. Bereits Einsteigersets liefern gute Ergebnisse und sind deutlich günstiger geworden.

Auch mit einfachen Mitteln lassen sich Lichtverhältnisse verbessern. Ein weißes Bettlaken oder Backpapier dienen als Diffusor, um hartes Licht weicher zu machen. Weiße Pappe oder Styroporplatten funktionieren hervorragend als Reflektoren, um dunkle Bereiche im Bild aufzuhellen, besonders auf der vom Licht abgewandten Seite des Produkts.

Extra-Tipp: Verwenden Sie eine sog. Graukarte, um Farbtreue sicherzustellen. Platzieren Sie diese vor der eigentlichen Aufnahme einmal im vorhandenen Licht-Setup mit ins Bild. In der Bildbearbeitung können Sie dann mit der Weißabgleichspipette auf die Graukarte klicken und so den neutralen Weißabgleich setzen. Diese Einstellung lässt sich anschließend auf alle weiteren Bilder des gleichen Setups übertragen. So entsteht eine einheitliche, farbneutrale Serie.

Diese Methode funktioniert am besten bei konstantem Licht, also vor allem mit künstlicher Beleuchtung. Bei wechselnden Lichtverhältnissen (z. B. Sonne-Wolken-Wechsel) ist sie nur bedingt zuverlässig.

Vermeiden Sie es unbedingt, Produkte mit dem integrierten Blitz Ihrer Kamera oder Ihres Smartphones zu fotografieren. Dieser erzeugt unnatürliches, flaches Licht und lässt Produkte schnell billig wirken.

Der gezielte Einsatz von externen Blitzlampen kann dagegen sehr gute Ergebnisse liefern, aber das erfordert Erfahrung in der Lichtführung und Bildgestaltung. Wenn Sie nicht geübt im Umgang mit Blitzlicht sind, sollten Sie am besten darauf verzichten und stattdessen mit Tageslicht oder kontinuierlicher Dauerbeleuchtung arbeiten.

6. Requisiten und Models gezielt einsetzen

Requisiten können ein Produktbild aufwerten, wenn sie gezielt und zurückhaltend eingesetzt werden. Sie sollen das Produkt nicht überlagern, sondern seine Funktion oder Wirkung unterstreichen. Eine schlichte Vase neben einem Möbelstück, ein Fahrradhelm am Lenker eines Citybikes oder ein Holzbrett unter einer handgefertigten Keramikschale können dabei helfen, Größe, Anwendungszweck oder Stil besser zu vermitteln. Wichtig ist, dass Requisiten farblich und stilistisch zum Produkt passen und nicht vom Hauptmotiv ablenken.

Gerade beim Verkauf von Kleidung oder tragbaren Produkten wie Schmuck oder Taschen lohnt sich der Einsatz echter Models, statt die Produkte an einer Puppe oder freiliegend auf einem Tisch zu zeigen. Studien zeigen, dass 67 % der Nutzerinnen und Nutzer Produktfotos bevorzugen, auf denen Kleidung getragen wird. Solche Produktfotos helfen potenziellen Käuferinnen und Käufern, Passform, Proportionen und Stil besser einzuschätzen.

Allerdings gilt es hier auch den Aufwand realistisch einzuschätzen: Echte Models kosten Geld, und auch das Thema Bildrechte und Modelverträge sollte nicht unterschätzt werden, besonders bei kommerzieller Nutzung. Eine pragmatische Alternative, wenn Sie Produktfotos selbst erstellen: Fragen Sie im Freundes- oder Bekanntenkreis, ob jemand bereit ist, auszuhelfen.

7. Verzichten Sie auf den Automatikmodus: Blende, ISO, Verschlusszeit

Smartphones regeln Belichtung und Schärfentiefe meist automatisch – und das inzwischen sehr zuverlässig. Wenn Sie mit einer Kamera fotografieren, sollten Sie Ihre Produkte jedoch im manuellen oder zumindest im halbautomatischen Modus aufnehmen. So können Sie Blende, ISO und Verschlusszeit gezielt steuern. Keine Sorge, Sie brauchen keine Ausbildung, um professionelle Produktfotos selbst zu machen. Nur ein Grundverständnis des sogenannten Belichtungsdreiecks. Hier die wichtigsten Parameter im Überblick:

EinstellungBedeutungEmpfehlung für ProduktfotosHinweis zu Lichtverhältnissen

Blende (f/...)

Wie viel Licht durchkommt / Schärfentiefe

f/8 – f/11 für gleichmäßige Schärfe

Bei wenig Licht tendenziell weiter öffnen

ISO

Lichtempfindlichkeit des Sensors

ISO 100–200 (niedrig = wenig Rauschen); bei modernen Kameras und Bildern für das Internet ist aber auch 600–800 meist kein Problem mehr, wenn die Beleuchtung stimmt.

Bei wenig Licht tendenziell erhöhen

Verschlusszeit

Wie lange Licht auf den Sensor fällt

1/125 s oder langsamer mit Stativ (z. B. 1/60)

Bei wenig Licht tendenziell länger belichten (Stativ empfohlen)

Übrigens: Die meisten modernen Spiegelreflex- und Systemkameras verfügen über eine sogenannte Zeitautomatik-Funktion (Blendenvorwahl). In der Regel wählen Sie diesen Modus mit der Einstellung “A” (für aperture priority) oder “Av” (für aperture value) aus.

Mit dieser Funktion stellen Sie nur die Blende manuell ein, während die Kamera daraufhin den Rest automatisch anpasst.

8. Stativ nutzen

Selbst das ruhigste Händchen kann keine hundertprozentige Schärfe garantieren, schon gar nicht bei langen Belichtungszeiten. Beim Fotografieren Ihrer Produkte sorgt ein solides Stativ für Stabilität, gleichbleibende Perspektive und ermöglicht auch Serienaufnahmen bei identischem Bildaufbau. Besonders bei Flatlays oder 90°-Top-Down-Shots ist ein Stativ mit Schwenkarm ideal.

9. Die richtige Kamera

Für professionelle Produktfotos ist keine High-End-Kamera erforderlich. Wichtig ist jedoch, dass Sie Kontrolle über Belichtung, Schärfe und Lichtführung haben. Ideal ist eine Spiegelreflex- oder spiegellose Systemkamera, bei der Sie Blende, ISO und Verschlusszeit manuell einstellen können. Wechselobjektive ermöglichen zusätzliche Flexibilität, etwa mit Makro- oder Festbrennweiten für besonders scharfe Detailaufnahmen.

Aber auch mit einem modernen Smartphone mit guter Kamera (z. B. iPhone Pro oder Google Pixel) lassen sich heute beachtliche Ergebnisse erzielen, vorausgesetzt, das Licht ist gut und Sie arbeiten sorgfältig. Viele aktuelle Modelle bieten manuelle Fotomodi und RAW-Aufnahmen. Für einfache Online-Shops oder Kleinanzeigen PRO reicht das oft völlig aus, um Produkte zu fotografieren. Umso wichtiger ist aber dann eine gute Ausleuchtung, ein stabiles Stativ und eine saubere Nachbearbeitung.

Wenn Sie regelmäßig Produkte fotografieren, maximale Kontrolle wünschen und besonders professionelle Produktbilder selbst erstellen wollen, lohnt sich jedoch die Anschaffung einer System- oder Spiegelreflexkamera, ggf. mit einem Makro- oder 50mm-Objektiv.

Dennoch gilt: Die beste Kamera ist die, die Sie beherrschen. Wenn das Ihr Smartphone ist, holen Sie konsequent das Beste aus dessen Möglichkeiten heraus.

10. Nachbearbeitung mit Maß einsetzen

Auch das beste Produktfoto profitiert von einer gezielten Nachbearbeitung. Farben wirken klarer, Kontraste ausgewogener, störende Details können entfernt werden. Das Ergebnis? Noch professionellere Produktfotos. Besonders wichtig sind in der Produktfotografie eine neutrale Farbgebung, saubere Helligkeitsverläufe und ein einheitlicher Look über alle Bilder hinweg.

Wenn möglich, sollten Sie Ihre Produkte im sogenannten RAW-Format fotografieren. RAW-Dateien sind im Prinzip digitale Negative: Sie enthalten alle Rohdaten, die der Kamerasensor aufgezeichnet hat – im Gegensatz etwa zu JPGs, bei denen einige Bildinformationen bereits in der Kamera komprimiert oder angepasst werden. Dadurch haben Sie viel mehr Spielraum in der Nachbearbeitung, ohne dass die Bildqualität leidet. Fast alle System- und Spiegelreflexkameras unterstützen RAW, viele Smartphones inzwischen auch.

Für die Bearbeitung eignen sich Programme wie Adobe Lightroom oder Photoshop, die leistungsstark, aber kostenpflichtig sind. Es gibt jedoch auch kostenlose Alternativen wie LightZone, die viele professionelle Werkzeuge zur Verfügung stellen.

Sie haben Ihre Produkte selbst fotografiert? Hier sind ein paar wichtige Punkte, die Sie bei der anschließenden Bildbearbeitung beachten sollten:

  1. Zuschneiden und begradigen: Entfernen Sie überflüssigen Rand und richten Sie das Produkt sauber aus. Schiefe Perspektiven oder viel leerer Raum wirken unprofessionell. Das Auge sollte klar erkennen, was im Fokus steht.
  2. Weißabgleich korrigieren: Produkte sollten so aussehen wie in echt. Nicht zu gelb, nicht zu blau. Korrigieren Sie den Farbstich (z. B. durch „Auto-Weißabgleich“ oder manuelle Farbtemperatur-Einstellung), damit Materialien und Farben authentisch wirken. Für besonders verlässliche Ergebnisse empfiehlt sich der Einsatz einer Graukarte.
  3. Helligkeit, Kontrast und Belichtung anpassen: Heben Sie Details hervor, ohne das Bild überzubelichten. Meist reichen schon kleine Korrekturen, um das Foto klarer und kräftiger wirken zu lassen, besonders bei Smartphone-Bildern.
  4. Farben optimieren (aber nicht verfälschen): Sättigung und Farbton lassen sich feinjustieren. Achten Sie aber darauf, dass die Produktfarbe echt bleibt. Zu kräftige Farben wirken unnatürlich und können Kunden enttäuschen.
  5. Schärfen: Besonders bei RAW-Dateien kann eine leichte Nachschärfung helfen, Strukturen und Konturen hervorzuheben. Das Produktbild sollte am Ende aber nicht künstlich oder körnig wirken.

Übertreiben Sie es nicht mit Filtern oder Effekten. Ziel der Nachbearbeitung ist nicht, das Produkt zu verfremden, sondern es klar, hochwertig und verkaufsfördernd darzustellen. Wenn Sie viele ähnliche Produkte fotografieren, lohnt es sich, Presets oder Bearbeitungsvorlagen Ihrer Software zu nutzen.

11. Auflösung und Komprimierung

Produktbilder müssen gestochen scharf sein. Nicht nur, weil sie professioneller wirken, sondern weil sie entscheidende Details und Qualitätsmerkmale sichtbar machen. Die Bildauflösung bestimmt, wie viele Pixel ein Foto hat, z. B. 2000 × 2000 Pixel. Produktbilder mit mindestens 1500 Pixeln Breite bieten ausreichend Spielraum für verschiedene Darstellungsgrößen im eigenen Online-Shop oder bei Kleinanzeigen PRO.

Gleichzeitig sollten die Dateigrößen nicht ausufern. Große Bilddateien bremsen Ladezeiten aus, was sich negativ auf Nutzererlebnis, Conversion-Rate und SEO-Performance auswirkt. Sie sollten daher Ihre Bilder vor dem Upload komprimieren. Dabei unterscheidet man:

  • Verlustfreie Komprimierung (lossless): Keine Bildinformationen gehen verloren. Ideal für detailreiche Bilder.
  • Verlustbehaftete Komprimierung (lossy): Daten werden entfernt, um die Dateigröße zu verringern. Das spart Speicher, kann aber zu sichtbaren Qualitätsverlusten führen.

Tipp: Fotografieren Sie Produkte in hoher Qualität und bearbeiten Sie Ihre Bilder zunächst verlustfrei im RAW-Format. Anschließend speichern Sie die Produktbilder entweder verlustfrei (z. B. als PNG) oder so schonend wie möglich verlustbehaftet (z. B. als JPG mit moderater Komprimierung). Das geht entweder direkt beim Export in Ihrer Bildbearbeitungssoftware (z. B. Photoshop, Lightroom, LightZone) oder mit Tools wie TinyPNG oder ImageOptim, mit denen Sie die Dateigröße ohne sichtbare Einbußen bei der Bildqualität deutlich reduzieren.

12. Bildformat im Vergleich

Welches Dateiformat Sie wählen, hängt vom Verwendungszweck ab. Hier ein Überblick über die wichtigsten Formate in der Produktfotografie:

FormatKompressionVorteileNachteileIdeal für

RAW

unkomprimiert

Maximale Bildqualität, flexibel in der Nachbearbeitung

Große Dateien, nicht direkt webfähig

Nachbearbeitung & Export

JPG

verlustbehaftet

Kleine Dateien, gute Qualität bei geringer Kompression

Qualitätsverlust bei starker Reduktion

Web-Auslieferung von Produktbildern

PNG

verlustfrei

Transparente Hintergründe, hohe Detailtreue

Größere Dateigrößen

Logos, Icons, Bilder mit Freistellung oder hohem Detailgrad

GIF

verlustfrei, aber max. 256 Farben

Animiert

Stark begrenzte Farbtiefe

Einfache Animationen oder Grafiken

WebP

verlustfrei oder -behaftet

Hohe Kompression bei guter Qualität

Nicht von allen Systemen unterstützt

Eigener Online-Shop

RAW-Dateien sind ideal für die Aufnahmephase, da sie alle Bildinformationen enthalten und maximale Kontrolle bei der Nachbearbeitung ermöglichen. Für die Nutzung im Web sollten sie jedoch immer in JPG, WebP oder PNG exportiert werden.

Wenn Sie Ihre Produktfotos mit Kleinanzeigen PRO hochladen, verwenden Sie JPG, PNG oder GIF. Achten Sie dabei auf die maximale Dateigröße von 12 MB pro Bild.

Kurzcheck: Die 5 wichtigsten Punkte für professionelle Produktfotos

✓ Licht statt Blitz: Gleichmäßige, weiche Ausleuchtung (Tageslicht oder Dauerlicht)
✓ Perspektive und Hintergrund bewusst wählen (ruhig, klar, produktzentriert)
✓ Requisiten nur dezent einsetzen
✓ Nachbearbeitung nur zur Optimierung, nicht zur Verfälschung
✓ Finale Bilder verlustfrei oder schonend komprimiert exportieren

Kann ich meine Produktbilder von einer KI erstellen lassen?

KI-Tools wie Midjourney, DALL-E oder Adobe Firefly können die Produktbilderstellung sinnvoll unterstützen, besonders bei stilisierten Inhalten, schnellen Varianten oder Social-Media-Motiven. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn Budget oder Studioausstattung begrenzt sind.

Die KI kann beispielsweise Hintergründe gestalten, Produkte in virtuelle Umgebungen einfügen oder Varianten visualisieren, die es physisch noch gar nicht gibt. Auch einfache Aufgaben wie das Freistellen von Produkten oder der Austausch des Hintergrunds lassen sich automatisiert erledigen. Sogar ganze Moodshots ohne reales Set sind inzwischen möglich.

Aber: KI-generierte Bilder ersetzen keine authentische Produktfotografie. Sie wirken oft generisch, zeigen unrealistische Materialien, fehlerhafte Perspektiven oder unnatürliche Proportionen. Das kann das Vertrauen potenzieller Kundinnen und Kunden mindern.

Unser Fazit: Fotografieren Sie Ihre Produkte besser selbst. Nutzen Sie KI als ergänzendes Werkzeug in der Vor- oder Nachbereitung, aber nicht als Ersatz für echte Produktfotos.

Produkte fotografieren: So erstellen Sie verkaufsfördernde Produktbilder mit Kleinanzeigen PRO

Wenn Sie Kleinanzeigen PRO als Vertriebskanal nutzen, achten Sie neben einer aussagekräftigen Produktbeschreibung und den oben genannten allgemeinen Tipps für professionelle Produktfotografie am besten auf folgende technischen Anforderungen und Empfehlungen, um das Beste aus Ihrer Anzeige herauszuholen:

  • erlaubte Dateiformate bei Kleinanzeigen: JPG, PNG oder GIF
  • maximale Dateigröße bei Kleinanzeigen: 12 MB pro Bild
  • Optimales Seitenverhältnis: Querformat oder quadratisch, Hochformate möglichst vermeiden
  • Empfohlene Auflösung: 1500–2000 px Breite, sauber komprimiert
  • Vorschaubild: Das erste Bild ist Ihr Aushängeschild, wählen Sie eine frontal aufgenommene, aussagekräftige Ansicht
  • Mehrere Perspektiven: Fotografieren Sie Ihre Produkte von mindestens drei Ansichten, ergänzen Sie bei Bedarf Detailaufnahmen oder Anwendungsszenarien (Upload von bis zu 20 Bildern möglich).
  • Ein Bild pro Perspektive: Vermeiden Sie Collagen oder Bildmontagen, das wirkt sauberer und professioneller. Ausnahme: Wenn Sie z. B. Sets aus Kleidung und Schmuck anbieten.

Kleinanzeigen PRO stellt bewusst niedrige technische Hürden. Aber je besser Sie Ihre Produkte fotografieren, desto stärker Ihr Auftritt. Und das kann sich direkt auf Ihre Verkaufszahlen auswirken. Für noch mehr Sichtbarkeit empfehlen wir ein PRO Paket mit Funktionen wie dem automatischen Hochschieben Ihrer Anzeigen oder einer Platzierung auf der Startseite.

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Produktfotos für den eigenen Online-Shop: Was Sie beachten sollten

Wenn Sie einen eigenen Online-Shop betreiben, haben Sie volle Kontrolle – allerdings auch die volle Verantwortung. Sie sollten Ihre Produkte nicht nur hochwertig fotografieren, sondern die Produktbilder im Online-Shop auch gezielt und wirkungsvoll präsentieren. Wenn Sie Produktfotos für den Online-Shop selbst erstellen möchten, gibt es neben der Qualität und Aussagekraft der Fotos einige technische und strategische Aspekte, die insbesondere mit Hinblick auf Wiedererkennbarkeit, Ladezeiten, SEO und Markenaufbau berücksichtigt werden müssen.

Anforderungen Ihres Shopsystems

Jedes Shopsystem bringt eigene Vorgaben für Bildgrößen, Seitenverhältnisse, Komprimierung und Ladeverhalten mit. Prüfen Sie u. a., welche Bildformate empfohlen oder unterstützt werden (z. B. WebP, PNG, JPG), ob automatische Zuschnitte oder Skalierungen erfolgen, wie sich die responsive Darstellung auf Ihre Bilder auswirkt oder ob Funktionen wie Lazy Loading möglich sind.

Einheitlicher Stil mit Wiedererkennungswert

Setzen Sie beim Fotografieren Ihrer Produkte auf einen einheitlichen Look: Gleiche Perspektive, ähnliche Hintergründe, abgestimmtes Licht. Das wirkt professionell, schafft Vertrauen und stärkt Ihre Markenidentität. Gleichzeitig gilt: Vermeiden Sie Austauschbarkeit. Kleine visuelle Akzente (z. B. durch Requisiten, Farbkontraste oder eigene Bildsprache) können helfen, sich vom Wettbewerb zu differenzieren.

Bild SEO

Suchmaschinen „sehen“ keine Bilder, sie lesen, was Sie ihnen mitgeben. Nutzen Sie daher sprechende Dateinamen (z. B. rucksack-leder-braun.jpg), hinterlegen Sie aussagekräftige Alt-Texte (ggf. mit relevanten Keywords) und komprimieren Sie Produktbilder so, dass Ladezeiten niedrig bleiben.

Barrierefreiheit

Alt-Texte sind nicht nur für Google relevant, sondern dienen in allererster Linie der Barrierefreiheit. Screenreader lesen Bildbeschreibungen für Menschen mit Sehbeeinträchtigung vor. Formulieren Sie daher beschreibend und konkret (z. B. „braune Ledertasche mit verstellbarem Riemen“). Das verbessert die Nutzererfahrung, fördert Inklusion und trägt zur rechtlichen Absicherung Ihres Shops bei.

Bildrechte

Verwenden Sie ausschließlich Bilder, an denen Sie die uneingeschränkten Nutzungsrechte besitzen, d. h. Produkte selbst fotografieren, beauftragen oder lizenzieren. Achten Sie bei gekauften Bildern oder Bilddatenbanken auf kommerzielle Nutzungsrechte.

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