Störfaktor Nachbar: Jeder zweite fühlt sich von seinen Nachbarn gestört
28.11.2024 | von Kleinanzeigen
28.11.2024 | von Kleinanzeigen
Dreilinden/Berlin, 28. November 2024 – Zur Wohnung gibt es die Nachbarschaft gratis dazu. Oft genug ist das Verhältnis zwischen Nachbarn angespannt. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Kleinanzeigen zeigt: Tatsächlich hat jeder zweite hierzulande Anlass für Ärger. Neben unhöflichem Verhalten gehören auch Neugierde, falsch entsorgter Müll und laute Musik hierzulande zu den größten Störfaktoren.
Vier von zehn (38 Prozent) haben laut eigenen Angaben ein eher positives Verhältnis zu ihren Nachbarn – in Hessen sogar rund die Hälfte aller Befragten (48 Prozent), dagegen sind es in Sachsen-Anhalt nur 22 Prozent. Circa ein Viertel der Umfrageteilnehmer hat ein sehr positives Verhältnis (23 Prozent). Drei von zehn beurteilen ihre Beziehung zu den eigenen Nachbarn weder gut noch schlecht (28 Prozent). Bei acht Prozent hängt der Haussegen durch ein negatives bis sehr negatives Verhältnis mit dem Nachbarn schief, das gilt vor allem für die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen (16 Prozent). Insbesondere in Bremen (11 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (10 Prozent) ist ein Streit fernab der eigenen vier Wände nicht weit.
Hör mal, wer da hämmert!
In einer Frage zeigt sich Deutschlands Nachbarschaft besonders gespalten. Während sich fünf Prozent der Befragten nicht zu der Frage äußern, was sie an ihren Nachbarn stört, gibt rund die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, (regelmäßig) Anlass für Ärger zu haben.
Nicht grüßen, die Haustüre vor der Nase zuschlagen und andere Unarten: Unhöflichkeiten landen mit 13 Prozent auf Platz eins der Störfaktoren, vor allem die Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen zeigt sich von respektlosem Verhalten genervt (15 Prozent). Auch Neugierde und falsch entsorgter Müll sorgen für Unmut (jeweils 11 Prozent), dicht gefolgt von lauter Musik, Lärmbelästigung durch Kinder, Möbelrücken sowie Trampeln und falsch parkenden Autos (jeweils 10 Prozent). Insbesondere für die 25- bis 34-Jährigen ist der Lieblingssong in voller Lautstärke ein No-Go (18 Prozent) – bei Befragten ab 55 Jahren zeigen sich davon nur sieben Prozent gestört. Lärmbelästigung durch Kinder treibt vor allem die Bremer zur Weißglut (23 Prozent), während es in Rheinland-Pfalz schon mal wegen der Parksituation zu Streitereien kommen kann (19 Prozent).
Wenn die Tapete von der Wand abfällt, kann ebenfalls nur der ungeliebte Nachbar schuld sein: Durchdringender Zigarettenrauch und lautstarke Handwerkertätigkeiten erfreuen sich ebenfalls mit jeweils neun Prozent keiner großen Beliebtheit. Als weniger belästigend werden starke Kochgerüche (6 Prozent), lautstarker (Ehe-)Streit (5 Prozent) und Diskussionen über Grundstücksgrenzen (4 Prozent) empfunden.
Immerhin: Ebenfalls gibt rund die Hälfte der Befragten (46 Prozent) an, dass sie sich von ihren Nachbarn nicht gestört fühlen.
Alles geht, nur der Nachbar bleibt
Früher wurden Handzettel geschrieben und gut sichtbar im Hausflur verteilt, um den Nachbarn auf sein Missverhalten hinzuweisen. Sechs von zehn (62 Prozent) schreiten zur Tat, um sich bei etwaigen Problemen mit den Nachbarn Abhilfe zu verschaffen: 18 Prozent suchen ein klärendes Gespräch, vor allem bevorzugen eher die Männer diesen Weg der (friedlichen) Konfrontation (20 Prozent). Dagegen würden zehn Prozent bei Störungen die Hausverwaltung oder den Vermieter informieren.
Sieben Prozent haben bereits die Polizei zur Streitschlichtung mit den Nachbarn involviert. Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern wird öfter mal die 110 gerufen (13 Prozent). Der Stift wird hierzulande weniger gezückt: ein Lärmprotokoll führen oder einen Brief schreiben – das sehen nur jeweils sechs Prozent als effektives Mittel an. Doch wenn dies nicht ausreicht, kann auch mal zu drastischeren Alternativen gegriffen werden – vom Umzug (5 Prozent), einer Allianz mit anderen Nachbarn (4 Prozent) über eine eingereichte Zivilklage bis hin zum Einschalten eines Mediators oder Streitschlichters (jeweils 3 Prozent). In Bremen wird sprichwörtlich „kurzer Prozess gemacht“, wenn es um die Nachbarn geht: Zwei von zehn an der Weser haben schon einmal eine Klage eingereicht oder ein Bündnis mit den Nachbarn geschmiedet (jeweils 19 Prozent).
An der repräsentativen Befragung haben zwischen dem 11. und dem 12. November 2.020 Personen aus ganz Deutschland teilgenommen.
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