Tipps fürs erste Teleskop: Alles, was du wissen musst

24.12.2023 | von Kleinanzeigen

Tipps

Dieser Artikel wurde im Dezember 2023 gründlich aktualisiert und verbessert. Im Zuge dessen wurden auch alle Daten und Statistiken auf den neuesten Stand gebracht.

Du hast schon immer gerne in den Himmel geguckt und dich faszinieren Sterne und Planeten? Dann denkst du vielleicht darüber nach, dir ein Teleskop für Anfänger zuzulegen. Aber der Markt bietet so viele verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Funktionen. Da noch den Überblick zu behalten, scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Deshalb haben wir bei Kleinanzeigen für dich ein kleines FAQ für Astronomie-Einsteiger vorbereitet.

Welches ist das beste Teleskop für Anfänger?

Für Anfänger empfehlen sich leichte und kompakte Modelle. Als gute Astronomie-Einsteigerteleskope werden oft Instrumente der Marken Omegon und Skywatcher genannt. Du kannst dich auch für etwas teurere Varianten mit motorgestützter Ausrichtung entscheiden, wie z. B. das Celestron NexStar 5SE. So sparst du dir das mühsame Einstellen des Anfänger-Teleskops und kannst direkt mit der Beobachtung der Mondoberfläche loslegen.

Worauf sollte man beim Kauf eines Teleskops achten?

Um wirklich Spaß am Sterne gucken zu haben, solltest du auf technische Angaben wie Bauart, Öffnungsdurchmesser und Montierung achten. Aber auch auf das Zubehör, das mit angeboten wird. Die folgenden Faktoren sind dabei besonders wichtig:

Bauart des Teleskops

Linsenteleskope (Refraktoren) bieten eine gute Sehschärfe und eignen sich für die Beobachtung von Mond, Planeten und anderen nahe gelegenen, hellen Objekten.

Spiegelteleskope (Reflektoren) dienen zur Beobachtung von weiter entfernten Objekten, z. B. Sternen oder Nebeln außerhalb unseres Sonnensystems.

Öffnungsdurchmesser

Je größer die Öffnung, desto mehr Licht gelangt ins Teleskop. Und je mehr Licht einfällt, umso mehr kannst du vom Himmel sehen. Ab 200 mm Durchmesser erscheinen sogar weit entfernte Objekte einigermaßen detailreich.

Montierung

Bei einer azimutalen Montierung bewegt sich das Teleskop in geraden, flachen Linien. Du musst sowohl Breite als auch Höhe selbst einstellen, was insbesondere Anfängern schwerfallen kann. Bei einer parallaktischen oder auch äquatorialen Montierung folgt das Teleskop der Rotationsachse der Erde. Es bewegt sich also in einem leichten Bogen. Dadurch musst du nur noch eine Achse statt zwei einstellen.

Steuerung

Da sich die Erde ja permanent dreht, verschieben sich auch die Himmelskörper, die du siehst. Genauer genommen um etwa 0,25° pro Minute. Um diese Bewegung nachzuverfolgen, müssen viele Teleskope von Handumgestellt werden. Es gibt mittlerweile aber auch Modelle, die motorgestützt sind und sogar solche, die computergesteuert werden können.

Materialien

Ein qualitativ hochwertiges Teleskop hat möglichst wenige Kunststoffelemente. Insbesondere der Okularauszug sollte aus Metall sein, denn die Okulare (Teleskoplinsen) sind oft ziemlich schwer. Auch beim Stativ ist Stabilität sehr wichtig, gerade wenn das Modell größer und massiver ist.

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Zubehör

Oft werden Teleskope ohne jegliches Zubehör angeboten. Du wirst aber mindestens einen Sucher benötigen, um die Objekte, die du suchst, am Himmel überhaupt finden zu können. Außerdem hilft dir eine gute, drehbare Sternenkarte dabei. Und: Umso mehr Okulare du vorrätig hast, desto besser – die meisten Teleskope können nicht zoomen, also sind Vergrößerungen nur durch einen Okularwechsel möglich.

Stelle dir die richtigen Fragen

Astronomie für Einsteiger ist kein günstiges Hobby. Bevor du viel Geld in dein erstes Teleskop investierst, solltest du dir also überlegen, was du damit genau vorhast. Stelle dir folgende Fragen:

Wie oft willst du das Teleskop nutzen?

Den Sternenhimmel kannst du nur dann sinnvoll beobachten, wenn es dunkel ist. Das heißt, dass du dir dafür spätabends bis nachts Zeit nehmen musst. Bedenke außerdem die Lichtverschmutzung in deiner Umgebung. Wenn du in einer grell leuchtenden Großstadt wohnst, wirst du möglicherweise weit hinausfahren müssen, um mit wirklich etwas erkennen zu können. Frage dich, ob du das tatsächlich regelmäßig machen würdest. Falls nicht, lohnt sich der Kauf eines Teleskops vielleicht gar nicht erst.

Wo willst du das Teleskop nutzen?

Je nachdem, ob du das Teleskop nur in deinem Vorgarten oder auch in der Natur nutzen willst, solltest du auf jeden Fall die Bauart beachten. Wenn es hauptsächlich am Haus stehen und selten den Einsatzort wechseln soll, kannst du ruhig in ein schweres, stabiles Gerät investieren – wie zum Beispiel das Orion SkyQuest XT8 Classic oder das Skywatcher Teleskop N 200/1000 BlackDiamond NEQ-5. Hast du vor, mit dem Teleskop aufs Land zu fahren, empfiehlt sich eher eine leichtere, kompakte Variante wie das Omegon AC 102/660 AZ-3.

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Willst du nur mal gucken oder liebst du technische Einstellungsmöglichkeiten?

Wenn du einfach nur ein bisschen den Himmel genießen möchtest, solltest du dich für ein leichtes und einfach aufzubauendes Gerät entscheiden. Da wären die Omegon-Spiegelteleskope 114/900 EQ-1 oder N 130/920 EQ-2 eine gute Wahl. Viel Zubehör wie Okular- und Filtersets braucht es in diesem Fall nicht.

Du kannst dir außerdem überlegen, ein motorisiertes Modell zu kaufen, um das Gerät leichter einstellen zu können. Alternativ lassen sich viele Modelle mit einem Motor nachrüsten, so z. B. das Skywatcher N 150/750 Explorer 150P EQ3-2.Oder du überlässt die Steuerung gänzlich einem Computerprogramm – dann hast du den Kopf völlig frei fürs Sterne gucken.

Schraubst du gerne an Maschinen herum, solltest du dich eher für ein Teleskop entscheiden, das viele Zusatzfunktionen hat. Probiere verschiedene Okulare aus, um dir die jeweiligen Himmelsabschnitte in unterschiedlichen Größen anzusehen. Außerdem willst du die Bewegungen der Himmelskörper wahrscheinlich lieber selbst nachverfolgen, anstatt es automatisch steuern zu lassen. Die meiste Arbeit, aber auch die meisten verschiedenen Möglichkeiten zum Ausprobieren, gibt dir dabei die azimutale Montierung. Für Einsteiger bietet sich insbesondere die Dobson-Montierung an, da sie sehr leicht aufzubauen und zu steuern ist.

Willst du mit dem Teleskop auch Fotos machen?

Es ist möglich, mit Teleskopen Fotos zu machen. Die Geräte selbst besitzen diese Funktion zwar nicht; du kannst aber mittels Kameraadapter eine Kompakt- oder Spiegelreflexkamera anschließen und loslegen. Manche Modelle lassen sich sogar schon mit einem Smartphone verbinden. Vergewissere dich aber, ob ein Anschluss für die Kamera vorhanden ist und welche Art er hat.

Bei der Astrofotografie ist es wichtig, dass das zu fotografierende Objekt immer im Sichtfeld des Teleskops bleibt. Teleskope mit einer azimutalen Montierung sind dafür ungeeignet – du kannst Sternenbahnen damit nicht richtig verfolgen, denn sie bewegen sich nur in geraden Linien. Anders ist es bei Geräten mit einer parallaktischen Montierung, die die Drehung der Erdachse imitieren und sich daher im leichten Bogen bewegen. Diese Modelle, wie beispielsweise das Bresser Spica EQ 130/650, sind für Astrofotografie bestens geeignet.

Willst du Planeten sehen oder Nebel und Galaxien?

Für die Beobachtung von Planeten, die relativ hell und nah an der Erde sind, eignen sich Linsenteleskope am besten. Dadurch, dass sie einen geringeren Öffnungsdurchmesser haben, lassen sie weniger Licht herein. Das reduziert die Lichtverschmutzung und ermöglicht es, Planeten und Monde scharf und mit gutem Kontrast zu sehen.

Nebel und andere Galaxien sind deutlich weiter von uns entfernt und strahlen nicht so viel Licht aus wie andere Objekte. Deshalb brauchst du ein Spiegelteleskop, um sie zu sehen. Es lässt grundsätzlich viel mehr Licht herein, sodass du auch dunklere und weiter entfernte Objekte sehen kannst. Leider wird dadurch auch die Lichtverschmutzung nicht gefiltert, weshalb bei den meisten Teleskopen die Schärfe deutlich schlechter ist.

Wie gut kann man mit einem Teleskop sehen?

Mit den besten und teuersten Teleskopen, die im regulären Handel erhältlich sind, lässt sich zum Beispiel die 2,5 Mio. Lichtjahre von uns entfernte Andromeda-Galaxie beobachten. Riesige Instrumente, die von Forschern in den größten Sternwarten der Welt benutzt werden, kommen noch viel weiter: Das Weltraumteleskop Hubble hat z. B. schon Objekte fotografiert, die 13 Mrd. Lichtjahre entfernt von der Erde liegen.

Wie weit und wie scharf du selbst mit deinem Teleskop sehen kannst, liegt an seinen technischen Qualitäten. Dabei spielen vor allem der Öffnungsdurchmesser, die Brennweite, die Auflösung und die Qualität des Okulars eine Rolle. Die Öffnung bestimmt, wie viel Licht in das Teleskop fließt und somit auch, wie weit du sehen kannst. Je höher die Auflösung, desto schärfer und detaillierter kannst du die Himmelsobjekte sehen. Mit der Brennweite und dem Okular kannst du die Vergrößerung der Objekte steuern.

Um die Vergrößerung zu bestimmen, teilst du die Brennweite des Teleskops durch die Brennweite des Okulars. Wenn das Teleskop z. B. eine Brennweite von 1500 mm hat und das Okular eine Brennweite von 10 mm, dann siehst du die Himmelskörper in 150-facher Vergrößerung. Durch eine Barlow-Linse, die du zwischen Okular und Teleskop zusätzlich einlegst, kannst du die Vergrößerung weiter steuern. Es gibt 2- und 3-fache Barlow-Linsen, mit denen sich die Vergrößerung verdoppelt oder verdreifacht.

Welches Teleskop ist für Kinder geeignet?

Für jüngere Kinder eignen sich vor allem kompakte und leichte Linsenteleskope. Sie sollten möglichst einfach aufzubauen und nach dem Aufbau sofort einsatzbereit sein, wie etwa das Omegon AC 60/700 AZ-1. Komplexe Funktionen oder große Zubehör-Sets sind hier nicht nötig.

Auch Spiegelteleskopegibt es bereits für junge Weltraumforscher: Das Skywatcher Dobson N 200/1200 Classic DOB ist sehr beweglich, leicht bedienbar, vergleichsweise günstig und bietet trotzdem eine Öffnung von über 200 mm. So können von der Astronomie begeisterte Kinder schon ab acht Jahren die Saturnringe und die Jupiterstreifen beobachten.

Kann man ein Teleskop auch als Fernglas nutzen?

Grundsätzlich ist es möglich, ein Teleskop auch als Fernglas zu nutzen. Es ist aber umgekehrt viel sinnvoller. Ein gutes Fernglas kann nämlich nicht nur am Tag zum Beobachten von z. B. Wildtieren benutzt werden, sondern auch nachts fürs Sterne gucken. Mittlerweile gibt es sogar schon spezielle Astroferngläser, u. a. von Omegon und Bresser.

Ferngläser sind viel kleiner und leichter und können somit einfacher auf eine Tour mitgenommen werden. Außerdem schaust du durch ein Fernglas mit beiden Augen, während in ein Teleskop nur mit einem Auge geschaut werden kann. Das ist für die Augen und die Gesichtsmuskeln anstrengend, da das andere Auge andauernd zugekniffen werden muss. Auf Dauer kann das dann zu Kopfschmerzen führen. Das Sterne gucken durch ein Fernglas ist dagegen um einiges entspannter. Außerdem ist die Wahrnehmung auch ganz anders – immerhin sehen zwei Augen mehr als eins.

Mit welchem Teleskop kann man den Mars sehen?

Der Mars gehört zu den nächstgelegenen Nachbarn der Erde und ist auch mit bloßem Auge oft leicht zu erkennen. Daher reicht ein simples, kompaktes Linsenteleskop wie das Slokey SkyWays 40070, um ihn gut zu sehen. Um Details an der Oberfläche erkennen zu können, braucht es schon ein Spiegelteleskop mit kleiner Öffnung, zum Beispiel der Marke Skywatcher.

Mit welchem Teleskop kann man den Saturn sehen?

Um den Saturn erkennen und seine Bahn verfolgen zu können, reicht ein gutes Linsenteleskop. Wenn du aber die berühmten Saturnringe genau sehen möchtest, solltest du schon auf ein Spiegelteleskop mit kleiner Öffnung zurückgreifen. Du kannst dich dabei an den Modellen orientieren, die wir bereits als Empfehlungen für den Mars gegeben haben.

Wie viel muss man für ein gutes Teleskop ausgeben?

Einfache Linsenteleskope für Kinder und Einsteiger fangen schon bei 120 bis 150 Euro an. Damit kannst du den Mond, die nächstgelegenen Planeten und die hellsten Sterne beobachten. Für die simpelsten Spiegelteleskope musst du schon 200 bis 250Euro ausgeben. Dafür gewähren sie dir Einblick in weitere Himmelssphären. Fortgeschrittene Teleskope mit einer Öffnung von 200 mm oder mehr, die auch entfernte Objekte im Detail zeigen, kosten meistens ab ca. 1000 Euro aufwärts – mit komplettem Zubehör sogar ab 1500 Euro aufwärts.

Tipp: Denk auch an gebrauchte Teleskope

Du willst es mit der Astronomie langsam angehen und neue Teleskope sind für deinen Geschmack ein wenig zu kostspielig? Kein Problem. Bei einem Online-Kleinanzeigenmarkt wie Kleinanzeigen findest du neben unserer Teleskop-Kaufberatung hier auch gebrauchte Teleskope von (fast) allen möglichen Marken und Bauarten. Damit kannst du richtig Geld sparen – und mit ein wenig Glück gibt es sogar ein paar Insider-Tipps von einem erfahrenen Verkäufer gratis dazu.

Dir ist dein Einsteiger-Teleskop noch etwas zu teuer? Dann lies unser Interview mit Tipps beim Verhandeln.