Smart gebraucht kaufen: Darauf solltest du achten
30.01.2023 | von Renate Freiling
30.01.2023 | von Renate Freiling
Der Smart ist bereits seit 1998 als platzsparendes Einkaufsauto für die Stadt oder als spaßbringendes Freizeitmobil in der Cabrio-Version beliebt. Nicht umsonst gab man ihm Kosenamen wie Knutschkugel oder Würfel. An Angeboten für gebrauchte Exemplare des älteren Typs 451 oder des neueren 453 mangelt es nicht. Ein gut erhaltenes mit geringer Laufleistung zum günstigen Preis zu finden, ist dennoch nicht ganz einfach. Wenn du dir einen gebrauchten Smart zulegen möchtest, sind hier ein paar Tipps, die du vor dem Kauf beachten solltest.
Kompakter geht es nicht auf 4 Rädern: Der Smart Fortwo ist ein Kleinstwagen im wahrsten Sinne des Wortes. Erhältlich als Coupé oder Cabrio wurde speziell für die Stadt konzipiert und erleichtert die lästige Parkplatzsuche. Der Stadtflitzer kommt spielend leicht um die Ecken, lässt in den verwinkeltsten Innenstadtgässchen noch Platz für andere Verkehrsteilnehmer und kann auch die kleinsten Parklücken ausnutzen. Das Auto ist ideal für Menschen, die hauptsächlich in der Stadt unterwegs sind und eher wenig Platzbedarf haben.
Der Smart Fortwo Typ 451 war der zweite Smart, den es ab 2007 zu kaufen gab. Mit einer Länge von 2,69 m und einer Breite von rund 1,56 m ist dieser Zweitürer wesentlich kleiner als ein gewöhnlicher Mittelklassewagen. Er wurde auch als sparsamer Diesel mit 45 PS und einem Verbrauch von ca. 3,3 l hergestellt. Zur Verbrauchssenkung gab es auch eine Variante mit Start-Stopp-Automatik, dem Micro Hybrid Drive (mhd). Mit 600, 700 bzw. 800 (Diesel) Kubikzentimetern Hubraum eignet sich das Modell eher nicht für längere Autobahnfahrten, auch wenn sie natürlich möglich sind.
Der Typ 453 kam 2015 mit größeren Abmessungen und einem neuen Getriebe auf den Markt, das mit fünf Gängen und zwei Schaltwalzen das ruppige Nicken beim Schalten erheblich reduziert. Die auf 1000 Kubikzentimeter vergrößerten Benzinmotoren haben mit 61 bis 109 PS (Brabus) eine deutlich stärkere Leistung. Der Elektromotor liegt bei 83 PS. Mit Höchstgeschwindigkeiten von 145 bis 155 km/h (beim veredelten Brabus) kann der Smart selbst auf der Autobahn im Verkehr mitschwimmen.
Alle Smart Fortwos sind mit einem Wendekreis von rund 9 m ideal in engen Kurven. Der Kofferraum fasst 250 l – Platz für genug Gepäck für einen Wochenendausflug oder den Wocheneinkauf. Mit einer Tankfüllung von ca. 33 Litern sollte ein Smart gut 500 km weit kommen. ABS, ESP und fünf Airbags gehören zur Serienausstattung. Das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das ab dem Baujahr 2015 erhältlich ist, sorgt für bequemen Schaltkomfort. Beim Crashtest erreichten die Fortwo Modelle vier von fünf Sternen. In der Mängelstatistik TÜV-Report rangieren sie unter den vier bis sieben Jahre alten Gebrauchten im mittleren Bereich von mehr als 100 getesteten Modellen, bei älteren Exemplaren schneidet er im Vergleich zu gleichaltrigen Gebrauchten gut ab.
Wenn du ein gebrauchtes Auto kaufen möchtest, solltest du dir den Wagen ganz genau ansehen. Das beginnt im Außenbereich. Am besten überprüfst du dein Wunschauto bei Tageslicht und trockenem Wetter, damit du dir ausreichend Zeit nehmen kannst. Achte besonders auf die folgenden Dinge:
Auch im Innenraum solltest du auf den Zustand des Autos achten. Die wichtigsten Dinge sind hier:
Lass es dir nicht nehmen, auch den Motorraum zu öffnen. Der Motor sollte kalt sein, damit du bei der Probefahrt sehen kannst, ob sich das Auto problemlos starten lässt. Achte auf folgendes:
Wie lange ein Smart-Motor hält oder halten sollte, ist generell schwer zu sagen. Eine Fachzeitschrift berichtet etwa von einem Smart City-Coupé, der über 520.000 Kilometer auf dem Tacho hatte. Andererseits gibt es User in Internetforen, die schon bei 60.000 Kilometern einen Motorschaden hatten. Die Smart-Modelle sind grundsätzlich sehr zuverlässig. Gute Pflege, schonender Fahrstil und regelmäßige Wartung halten den Motor länger am Leben.
Beim Smart Fortwo macht unter Umständen die Start-Stopp-Automatik Probleme. Leider sind beim älteren Fortwo (Typ 451) erhöhter Ölverbrauch sowie Ölverlust ein bekanntes Problem, und bei beiden Generationen sind Motormanagement-Mängel und die Anfälligkeit der Auspuffanlage für Rost bekannt. Im Jahr 2017 gab es einen Rückruf wegen der Feststellbremse, die an Kraft verlor und den Fortwo nicht mehr ausreichend sichern konnte.
Bevor du dich für ein Auto entscheidest, egal ob neu oder gebraucht, solltest du auf jeden Fall eine Probefahrt machen. Bei Gebrauchtwagen solltest du auf Folgendes achten: Ist das Auto im Innenraum ungewöhnlich laut, klappert oder quietscht etwas? Funktionieren alle Anzeigen? Hat die Lenkung zu viel Spiel, das heißt, musst du ungewöhnlich weit lenken, bevor das Auto reagiert? Wenn du die Lenkung loslässt, bleibt das Auto gerade in der Spur oder zieht es in eine Richtung? Nicht alle dieser Mängel sind gefährlich oder teuer zu beheben, aber du solltest wissen, worauf du dich einlässt. Unter Umständen kannst du eine Preisminderung verlangen.
Frage nach dem Wartungsheft (auch Inspektionsheft oder Scheckheft genannt), damit du mögliche Tricksereien mit dem Kilometerstand ausschließen kannst. Die Hauptuntersuchung sollte nicht schon demnächst fällig sein. Frage auf jeden Fall, ob das Auto einen Unfall hatte, und wenn ja, mit welchen Schäden. Ein einfacher Schaden an der Kunststoffkarosserie ist in der Regel kein Problem. Falls aber etwa eine Achse beschädigt wurde, kann das langfristig teuer werden, wenn die Reparatur nicht sachgemäß durchgeführt wurde.
Der Wert jedes Gebrauchtwagens hängt im Wesentlichen von vier Faktoren ab:
Insbesondere Sonderausstattungen können den Wert und den Preis eines Gebrauchtwagens erhöhen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe anderer Dinge, die Einfluss auf den Wert eines gebrauchten Fahrzeugs haben können:
Hört sich kompliziert an? Keine Angst, mit unserem praktischen Autobewertungstool von Kleinanzeigen wird das alles ganz einfach. Trage so viele Angaben wie möglich ein, von Modell über Kilometerstand und Jahr der Neuzulassung bis hin zur Ausstattung, und wir schätzen für dich den Wert deines Wunschautos. Beachte hier bitte, dass es sich um einen groben Schätzwert handelt, denn der Verkäufer kann natürlich den Preis für sein Auto frei festlegen.
Nicht vergessen: Auch wenn dein Wunschauto perfekt in dein Budget passt, solltest du es dir auf alle Fälle persönlich ansehen und unbedingt eine Probefahrt machen. Wenn du dir unsicher bist, nimm einen Freund oder Sachverständigen mit, der Erfahrung hat.
Wenn du dir ein Auto anschaffst, ist es mit dem Kaufpreis nicht getan. Du musst auch Neben- und Unterhaltskosten einkalkulieren. Hinzu kommt der Wertverlust: Wenn du dein Auto in ein paar Jahren wieder verkaufen möchtest, bekommst du dafür in der Regel weniger, als du bezahlt hast. Hier sind die wichtigsten Kostenpunkte, die auf dich zukommen:
In Deutschland ist eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben, um ein Auto auf öffentlichen Straßen fahren zu dürfen. Sie kommt für alle Unfallschäden an fremden Fahrzeugen, Personen oder Dingen auf, die durch den Betrieb des Fahrzeugs entstanden sind. Eine Kaskoversicherung (du kannst zwischen Voll- oder Teilkasko wählen) ist freiwillig und übernimmt Schäden an deinem eigenen Auto.
Die Kosten einer Haftpflichtversicherung hängen von der Typklasse, dem Alter des Fahrers und dem Schadenfreiheitsrabatt, dem Fahrerkreis, der jährlichen Fahrleistung und dem Zulassungsbezirk ab. Verschiedene Versicherungen haben jedoch unterschiedliche Beitragsmodelle. Vergleiche am besten mithilfe von Online-Rechnern der Versicherungen oder auf Vergleichsportalen.
Kfz-Steuern sind ein Muss für jeden Autobesitzer. Bei einem gebrauchten Smart Typ 451 kannst du mit 60 bis 67,50 Euro pro Jahr an Steuern rechnen, die nach Emissions- und Hubraumklassen ermittelt werden. Nutze dazu auch den Online-Rechner des Bundesfinanzministeriums. In Deutschland wird diese Steuer nach Hubraum und Schadstoffemissionen pauschal festgelegt. Je stärker das Auto, desto mehr Steuern werden fällig. Deshalb sind Dieselfahrzeuge in der Regel teurer als Benziner. Nur wenn du dir einen elektrischen Smart kaufst, wird es billiger: Wenn die Erstzulassung des Autos zwischen 18. Mai 2011 und 31. Dez. 2025 erfolgt ist, sind Elektroautos für 10 Jahre nach der Erstzulassung steuerbefreit (bis längstens 21. Dezember 2030). Beachte, dass Kfz-Steuern jährlich und im Voraus bezahlt werden müssen.
Den Faktor Sprit kannst du nach deinen monatlichen Fahrleistungen und den aktuellen Spritpreisen berechnen. Der Verbrauch eines Smart Fortwo liegt, abhängig von der Motorisierung, zwischen 3,3 l beim Diesel und 5,9 l auf 100 Kilometer beim Brabus. Das kann man auch überschreiten, denn der Verbrauch hängt letztendlich von deiner Fahrweise ab.
Zu den Wartungskosten für dein Auto zählen der TÜV und regelmäßige Inspektionen. In der Regel treten bei diesen Überprüfungen kleinere Mängel auf, die den Ersatz von Verschleißteilen (Motoröl, Scheibenwischer, Bremsen, diverse Filter, Reifen) notwendig machen. Auch hier gilt: Je mehr du unterwegs bist, desto teurer wird es. Die Wartungskosten hängen vom Fachbetrieb deiner Wahl ab, Werkstätten findest du auch bei Kleinanzeigen. Erkundige dich dort am besten vorher nach Erfahrungswerten.
Einen gebrauchten Smart zu kaufen, ist eine gute Entscheidung. Nur das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte stimmen. Mit unseren Tipps kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren. Und dank unseres praktischen Bewertungsformulars kannst du mit wenigen Eingaben feststellen, was dein Wunschauto wirklich wert ist.
Ob als Typ 451 oder 453, ob als Diesel oder Brabus – der Smart ist ein Cityflitzer für unterschiedliche Bedürfnisse. Wähle nicht nur die Karosserie, sondern auch den Motor, der zu dir passt.
Einige Exemplare des Smart Fortwo 451 strandeten des Öfteren mit einem gerissenen Keilriemen, der oft noch mehr beschädigte. Der im Heck auf engstem Raum verbaute Motor ist nicht sehr reparaturfreundlich. Verschaffe dir einen Überblick über die Ersatzteilsituation und schau nach bei Kleinanzeigen.
Als robust und zuverlässig ist der 84 PS Turbo-Benziner des Typ 451 bekannt. Für längere Strecken empfiehlt sich ein CDI mit seinem geringen Verbrauch. Der 45 PS-Diesel ist selbst bei den aktuellen Spritpreisen für Vielfahrer günstiger als ein Benziner. Der Brabus mit bis zu 102 PS (Typ 453) ist flotter, aber im Verbrauch teurer.
Zunächst solltest du dir im Klaren darüber sein, wofür du den Smart nutzen wirst. Soll er dich zur Arbeit bringen und kurzstreckentauglich sein oder holst du ihn am Wochenende für eine längere Fahrt zum Baggersee aus der Garage? Hier kommt die Motorisierung ins Spiel. In der Regel ist der Smart als Kurzstreckenauto konzipiert worden und wird selten auf Betriebstemperatur gefahren. Regelmäßige Ölwechsel sind daher dringend nötig. Vor dem Kauf solltest du in Erfahrung bringen, wie hoch der Ölverbrauch des Wagens ist. Je höher, desto geringer könnte seine Restlaufzeit sein.