Ausrüstungstipps für Windsurf-Einsteiger

08.11.2021 | von Kleinanzeigen

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Welches Windsurfboard für Anfänger?
  2. 2Das richtige Einsteigerboard für Kinder
  3. 3Was ist ein Rigg beim Windsurfen?
  4. 4Was braucht man sonst alles zum Windsurfen?
  5. 5Windsurfausrüstung gebraucht kaufen
  6. 6Und noch ein paar Anfängertipps

Windsurfen – da denkt man schnell an Maui, Mauritius oder Fuerteventura. Doch der nächste Hotspot liegt vielleicht direkt bei dir um die Ecke. Ob vor alpiner Kulisse am Achensee, ganz romantisch auf dem Rhein oder an der guten alten Nordsee: Wer den Wind jagen will, muss nicht gleich in den Flieger steigen. Aber reichen Brett, Mast und Segel bereits, um sich aufs Wasser zu wagen? Welches Windsurfboard ist perfekt für Anfänger? Und noch wichtiger: Was kostet der Spaß? Erfahre in diesem Artikel praktische Ausrüstungstipps für Windsurf-Einsteiger.

Welches Windsurfboard für Anfänger?

Bevor du dein erstes Windsurfboard kaufst, solltest du im Idealfall einen Grundkurs machen. Vorteil ist, dass die meisten Surfschulen besonders kippstabiles Anfängermaterial zur Verfügung stellen. Auf diese Weise kannst du die essenziellen Grundlagen auf einem Board lernen, das du dir in diesen Maßen gar nicht anschaffen musst. Grundsätzlich gilt: Größere Boards gleiten besser, kleinere Boards lassen sich leichter manövrieren. Wie beim Wellenreiten gibt es daher je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Modelle. Da es für Einsteiger aber nicht gleich bei Windstärke 12 durch die Lübecker Bucht geht, lässt sich die Auswahl relativ gut eingrenzen. Willst du regelmäßig Windsurfen, solltest du allerdings auch bei deiner Shortlist einige Punkte berücksichtigen.

Richtiges Volumen finden

Die Faustregel für das Mindestvolumen deines ersten Windsurfboards lautet:

Brettgewicht + Rigggewicht + Körpergewicht + 85 = Mindestvolumen

Das Volumen ist hierbei leicht erhöht gemessen, um dir zusätzliche Stabilität auf dem Wasser zu bieten. Auf das Rigg kommen wir später noch zu sprechen. Wichtig ist an dieser Stelle allerdings, kurz auf die Brettklassen einzugehen. Da es je nach Einsatzbereich verschiedene Typen gibt, solltest du dich vor dem Kauf fragen, wo und unter welchen Bedingungen du am häufigsten fahren wirst. Slalom, Freeride oder Wave sind Bretttypen, die für Anfänger eher weniger empfehlenswert sind. Wer nach den ersten Schnupperkursen allerdings schon eine schwierigere Disziplin anstrebt, darf sich hier nicht nur nach dem Boardvolumen orientieren. Ideal geeignet für den technisch einfachsten Einsatz bei wenig Wind und auf Flachwasser hingegen sind Longboards mit Schwert, welches das Abdriften verringert.

Die richtige Breite des Surfbretts

Willst du schnellstmöglich in die Wellen und hast vielleicht gleich einen spezifischen Fortgeschrittenenkurs mitgebucht, dann bringt dir auf Dauer ein anfängerfreundliches Longboard nicht viel. Da letzteres eher auf Komfort ausgelegt ist, ist es als erstes Brett aber eine besonders beliebte Wahl. Du willst die Sache entspannt angehen und ohne Hektik auf dem Binnensee cruisen? Dann ist ein Longboard mit einer Breite von zwischen 75 und 95 cm die perfekte Wahl für dich. Doch Vorsicht: Ähnlich wie beim Volumen kann auch die Breite täuschen. Ein für den professionellen Wettkampf vorgesehenes Formulabrett zum Beispiel kann aufgrund seiner Formen von Laien durchaus mit einem Einsteigerbrett verwechselt werden. Beide sind breit und kippstabil, ersteres aber für hohe Geschwindigkeiten konzipiert. Es lohnt sich also immer, sich nach dem jeweiligen Bretttyp zu erkundigen.

Das Material

Windsurfboards findest du aus verschiedenen Materialien bzw. Materialzusammensetzungen. Gemeinsamer Nenner ist eine mehr oder weniger ausgeprägte Schwimmfähigkeit. Neben besonderen Modellen aus leichten Holzarten bestehen die meisten Bretter heute zum größten Teil aus Hartschaum. Für mehr Widerstandsfähigkeit werden sogenannte Foamboards in Sandwich-Bauweise mit Polyester oder Epoxydharz-getränktem Glasfasergewebe beschichtet. Auch Bretter mit einer heliumgefüllten Blase gibt es. Diese bieten ein geringeres Gewicht bei optimiertem Auftrieb und sind ideal für Anfänger. Eine vollwertige und praktische Alternative zum bei Leichtwind genutzten Longboard sind übrigens aufblasbare Wind-SUPs. Diese können bequem im Rucksack verstaut und je nach Modell auch zum Stand-up-Paddeln genutzt werden.

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Das richtige Einsteigerboard für Kinder

Vor allem bei Kindern unter zwölf Jahren ist es sinnvoll, sich ein spezielles Kinderboard zuzulegen. Da diese die langen Windsurfbretter der Erwachsenen mit ihren kleinen Segeln nur schwer manövrieren können, sind die Kinderversionen kürzer und drehfreudiger. Häufig sind die Finnen verkürzt, um die durch kleine Segel verlorene Steuerbarkeit auszugleichen. Achte darauf, dass das Board ein Schwert hat, damit auch dem seitlichen Abdriften vorgebeugt ist. Ein weiterer Pluspunkt ist ein Softdeck, das deine Kleinen beim Aufsteigen vor Verletzungen schützt. Tipp: Auch für Kinder existieren aufblasbare Wind-SUPs, die besonders für Neueinsteiger hervorragend geeignet sind.

Windsurfkurse für Kinder: der richtige Weg

Windsurfen kann richtig viel Spaß machen. Der Sport wird aber dennoch in einem für den Menschen nicht natürlichen Lebensraum praktiziert. Vor allem für Kinder ist es daher empfehlenswert, wenn du einen Kurs in einer professionellen Surfschule buchst. Neben eventuellen Anweisungen zu Umweltschutz und Gefahren lernen sie hier die Grundlagen gemeinsam mit Gleichaltrigen und mit dem richtigen Equipment. Auch die Kursinhalte sind auf die Anforderungen deiner Kleinen zugeschnitten. Anstatt dass ihre ersten Windsurfversuche mit falschen (und verletzungsfördernden!) Techniken oder schlimmer enden, kannst du den Nachwuchs so ruhigen Gewissens für den Wassersport begeistern.

Was ist ein Rigg beim Windsurfen?

Das Rigg ist zusammen mit dem Brett das Herzstück deiner Windsurfausrüstung. Es besteht aus drei Komponenten: Segel, Mast und Gabelbaum. Da diese für ein gutes Fahrgefühl aufeinander abgestimmt sein müssen, solltest du das Rigg möglichst im Komplettpaket kaufen. Je nach Erfahrung, Statur und Einsatzbereich gibt es auch hier vor dem Kauf einige Punkte zu beachten.

Das Segel

Wie wähle ich das richtige Windsurfsegel? Eine Frage, die sich viele Neueinsteiger zu Recht stellen. Grundsätzlich gibt es zwei Arten: aus Monofilm und aus gewebtem Polyester. Während Profis bei mittelstarkem bis starkem Wind gern ein Monofilm-Segel nutzen, ist ein Stoffsegel die perfekte Wahl für Anfänger. Letzteres ist auch als Dacron-Segeltuch bekannt und für schwachen bis mittelstarken Wind sowie geringe Geschwindigkeiten vorgesehen. Profis haben je nach Wetterbedingungen und Disziplin oft verschiedene Segel dabei. Für Anfänger gilt jedoch allgemein: Erwachsene über 70 kg sollten ein Segel von 5,5 bis 6,5 m², Erwachsene unter 70 kg ein Segel von 4,5 m² und Kinder eines von etwa 3 m² wählen. Mit den richtigen Maßen genießt du von Anfang an ein optimales Gleitverhalten, ohne dass du zu viel Geschwindigkeit aufnimmst oder die Kontrolle über das Board verlierst. Mit der Zeit lernst du dann, die Segelfläche je nach Wunsch anzupassen.

Der Mast

Der Mast wird über den Mastfuß mit dem Windsurfbord verbunden. Meist besteht er aus biegefähigem Glasfaserkunststoff. Noch leichter sind Modelle mit Carbon-Anteil. Die Länge des Masts findest du anhand des Aufdrucks auf deinem Segel heraus. Da du zum Aufriggen eine Mastverlängerung brauchst, hast du hier einen gewissen Spielraum. Obwohl sich dank der Verlängerung Zwischenlängen einstellen lassen, solltest du die 40 cm dabei nicht überschreiten. Neben SDM-Masten existieren heute auch RDM-Masten mit kleinerem Durchmesser bei gleichem Gewicht. Diese sind besonders bei Freestyle-Fahrern beliebt. Für Anfänger ist ein preiswerterer SDM-Mast allerdings mehr als ausreichend.

Der Gabelbaum

Der Gabelbaum erfüllt zwei Funktionen: Er dient als Haltegriff und zum Aufspannen des Segels. Früher wurde er relativ umständlich mittels Tampen mit dem Mast verbunden. Heute ist eine praktische Schnellspannverbindung Standard. Meist besteht der Gabelbaum aus leichtem Aluminium oder Carbon und ist in der Länge verstellbar. Du willst überwiegend im Meer surfen? Dann lohnt es sich beim Kauf deiner ersten Windsurfausrüstung durchaus, wenn du in ein teureres Modell aus Carbon investierst. Dieses hochwertige Material ist nämlich auch bei Salzwasser absolut korrosionsbeständig. Tipp: Alternativ stehen dir auch aufblasbare Riggs zur Verfügung. Vorteile dieser Lightriding-Versionen sind ein einfacher Transport und ein geringeres Verletzungsrisiko. Das Board lässt sich allerdings auch etwas schlechter manövrieren.

Was braucht man sonst alles zum Windsurfen?

Du hast dich also für ein Board und einen Rigg entschieden und fragst dich, was du sonst noch alles so zum Windsurfen brauchst. Ausrüstung und Zubehör für den actiongeladenen Wassersport gibt es in Hülle und Fülle. Besonders erfahrene Windsurfer können mit speziellen Tampen und Spanngurten viele Variablen der Fahrt beeinflussen. Einige Gegenstände sind aber auch für Einsteiger entweder ein absolutes Muss oder zumindest sehr empfehlenswert.

Startshot

Du bist ein Naturtalent und legst bereits nach wenigen Versuchen den perfekten Wasserstart hin? Glückwunsch, denn die meisten kommen um die Aufholleine nicht herum. Diese sogenannte Startshot dient dazu, das Segel überhaupt aus dem Wasser zu bekommen, und gehört zu den wichtigsten Bestandteilen des Riggs. Die Leine ist während des Surfens übrigens gestreckt und stört nicht beim Manövrieren. Meist wird sie an einem der beiden parallelen Holme des Gabelbaums befestigt. Der Shotstart ist in der Regel der erste, den du als Anfänger erlernst.

Neoprenanzug

Auch wenn Sommer, Sonne und Strand angesagt sind, entziehen Nässe und Wind dem Körper Wärme. Viele Windsurfer tragen daher einen Neoprenanzug. Dieser schützt nicht nur vor Kälte, sondern auch vor UV-Strahlen, die an der Wasseroberfläche reflektiert werden und stärker als an Land wirken. Entscheidend für die Wärme ist dabei die Dicke des Neoprenanzugs, die mit Werten wie 3/2 angegeben wird. In diesem Fall würde die Materialdicke am Oberkörper drei und an Armen und Beinen zwei Millimeter betragen. Ein echter Allrounder, der nur bei Rekordtemperaturen über und unter null Grad unpraktisch ist, ist ein Neoprenanzug mit einer Dicke von 5/3. Tipp: Bei extremer Kälte kannst du durchaus mit Kopfhaube und Thermounterzieher abhelfen.

Trapez

Beim Windsurfen bist du mit den Händen und per Fußschlaufen mit dem Wassersportgerät verbunden. Das kann nach einer Weile ganz schön in die Arme gehen. Um die Beanspruchung bei längeren Fahrten zu verringern, lohnt es sich, dir ein Trapez zuzulegen. Einige Modelle werden an Brust oder Gesäß befestigt. Die beliebteste und komfortabelste Variante ist allerdings das Hüfttrapez, das wie ein Gürtel getragen wird.

Weiteres Zubehör

Neben einer guten Sonnencreme gibt es auch weiteres Zubehör, das du beim Windsurfen gebrauchen kannst. Mit einer Boardbag zum Beispielhast du ganz einfach länger etwas von deinem Windsurfboard. Besonders die empfindlicheren Kantenbereiche werden dank der Polsterung in den Taschen geschont. In der Regel verfügen sie über Tragegriffe oder einen Schultergurt, was auch den Transport erheblich erleichtert. Ähnliches gilt für einen selbstklebenden Noseprotektor, der den vorderen Teil des Bretts vor Abschürfungen im Uferbereich schützt. Das Verletzungsrisiko kannst du hingegen mit einer Prallschutzweste verringern.

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Windsurfausrüstung gebraucht kaufen

Gebrauchte Windsurfausrüstung ist eine hervorragende Alternative zur Neuanschaffung – im Handel allerdings nicht immer leicht zu finden. Bei dir um die Ecke gibt es ein Fachgeschäft? Hervorragend, denn so kannst du die Ware genauer unter die Lupe nehmen. Im Internet bist du hingegen auf die Ehrlichkeit von Beschreibung und Fotos angewiesen. Andererseits steht fest, dass das Online-Angebot ganz einfach riesig groß ist. In einem Online-Kleinanzeigenmarkt wie Kleinanzeigen findest du gebrauchte Windsurfausrüstung in Hülle und Fülle. Vor dem Kauf lohnt es sich allerdings, einige Tipps und Tricks zu berücksichtigen:

  • Ein gut gepflegtes Windsurfboard ist eine vollwertige Alternative zur Neuanschaffung, solange Größe und Typ stimmen.
  • Preislich bewegen wir uns bei gebrauchter Windsurfausrüstung meist im dreistelligen statt im vierstelligen Bereich. Je nach Alter gibt es sogar Schnäppchen unter 300 Euro.
  • Achte auf Löcher und Risse. Erkundige dich gegebenenfalls, ob diese professionell repariert wurden. Ansonsten kann schnell Wasser eindringen.
  • Ist das Deck weich? Weiche Stellen führen schnell zu Rissen und sind daher grundsätzlich ein Ausschlusskriterium. Es sei denn, der Preis stimmt ganz einfach.
  • Besonders der Bugbereich wird stark in Mitleidenschaft gezogen. Also ebenfalls genauer hinsehen.
  • Kaufe am besten ein Board mit Mastschiene. Das Mastfußsystem älterer Boards ist mit neuen Segeln oft nicht mehr kompatibel.

Und noch ein paar Anfängertipps

  • Abstand, Abstand, Abstand: Bei guten Bedingungen kommen oft viele Windsurfer/innen zusammen. Mindestens eineinhalb Mastlängen sollten vor einem Zusammenprall schützen.
  • Gehe niemals ganz allein windsurfen. Wenn du dich verletzt, ist es wichtig, dass dir jemand helfen kann.
  • Respektiere die Kraft der Natur. Meere, Seen und Flüsse sind nicht unser natürliches Habitat. Starke Winde, Strömungen oder Wellengänge können Menschen schnell zum Verhängnis werden.
  • Höre auf deinen Körper. Starke Überanstrengung kann zu bleibenden Leiden führen.
  • Übe auf anderen Boards. Wenn du gerade nicht windsurfen kannst, eignen sich Skateboard, Surfbrett und Co, um das Gleichgewicht zu trainieren.

Der Spaß soll am Strand weitergehen? Dann wirf einen Blick auf diesen Artikel.

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