So holst du dir dein Fitnessstudio für wenig Geld nach Hause

27.03.2019 | von Tanju Colak

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Was kostet das Fitnessstudio für zuhause?
  2. 2Achte auf das Wesentliche
  3. 3Lege zuerst deine Hanteln fest
  4. 4Die Grundausstattung
  5. 5Equipment für das Fitness-Starterset zuhause
  6. 6Die noch bessere Ausstattung

Um dich fit zu halten, musst du zukünftig nicht mehr ins Fitnessstudio – mit dem richtigen Equipment kannst du genauso effektiv daheim trainieren. Und das muss nicht mal teuer sein! Hier kannst du lesen, wie es geht.

Was kostet das Fitnessstudio für zuhause?

Geräte, die du im Fitnessstudio findest, sind extrem hochwertig – dafür aber auch ziemlich teuer. Die Kosten betragen im Durchschnitt ungefähr 4.000 Euro pro Gerät. Im Vergleich ist das Einrichten der eigenen Trainingsfläche für sehr viel weniger Geld möglich und dabei musst du noch nicht mal auf die Trainingsqualität verzichten. Du musst nur wissen, worauf es ankommt. Dieser Artikel beinhaltet diverse Ausstattungen für unterschiedliche Anforderungen. Die Grundausstattung bekommst aber du schon für 300 Euro. Und damit ist bereits ein umfassendes Training für den ganzen Körper möglich. Die noch bessere Ausstattung für ambitionierte Kraftsportler bekommst du für etwa 700 Euro, was immer noch günstiger ist als so manches Zwei-Jahresabo im Gym.

Achte auf das Wesentliche

Für das Gym daheim werden häufig Geräte angeboten, die um ein Vielfaches günstiger sind. Oft handelt es sich dabei sogar um multifunktionale Trainingsstationen, die mehrere Geräte zusammenbringen. Doch ich empfehle dir, die Finger davon zu lassen. Nur die mindere Qualität macht den guten Preis. Ein wackliger Latzugturm, auf dem du keine vernünftigen Gewichte auflegen kannst, wird dich nicht weiterbringen. Stattdessen wäre eine simple Klimmzugstange effektiver.

Fitness zuhause funktioniert am besten mit freien Übungen. Im Fokus sollte hierbei das Training mit Hanteln stehen. Gewiss spielen unterschiedliche Faktoren eine wichtige Rolle, welches Equipment zum jeweiligen Zeitpunkt das Richtige für dich sein wird. Deshalb solltest du zu Beginn folgende Fragestellungen berücksichtigen:

  • Trainierst du nur zuhause oder ist das Home Gym eine Fitnessstudio-Ergänzung?
  • Welches Budget hast du?
  • Wie viel Platz planst du für für deinen Trainingsbereich ein?
  • Bist du Anfänger oder Fortgeschrittener?

Basierend auf diesen Voraussetzungen, stelle ich in diesem Artikel unterschiedliche Equipments vor. Die Equipments bauen aufeinander auf und lassen sich somit einfach erweitern.

Lege zuerst deine Hanteln fest

Zu Beginn solltest du festlegen, auf welche Hanteln du setzen möchtest. Immerhin wirst du dich mit dieser Entscheidung auf Jahre hinaus festlegen. Und ein nachträgliches Umrüsten würde nur überflüssige Kosten verursachen. Es existieren 2 unterschiedliche Hantelsysteme, die miteinander nicht verträglich sind. Es gibt Hantelstangen und dazugehörige Scheiben mit 30 mm Durchmesser und es gibt solche mit einem Durchmesser von 50 mm, die sogenannten Olympischen Hanteln. Letztere kennst du sicherlich schon aus dem Fitnessstudio. Die Olympischen Hanteln sind im Vergleich zu den 30 mm Hanteln besser, da in den Endstücken ein Kugellager eingearbeitet ist, sodass sich diese bei der Bewegung mitdrehen. Das macht die Langhantel handlicher und schont die Gelenke. Wenn du dir Langhanteln nach Olympischem Standard zulegst, empfehle ich dir ebenso die Kurzhanteln zu diesem System auszuwählen.

Die Grundausstattung

Die Grundausstattung sollte bereits mit einem rudimentären Equipment ein effektives Training für den gesamten Körper ermöglichen. Effektiv bedeutet hierbei, dass Grundübungen möglich sind und du fortlaufend die Belastung erhöhen kannst, um dauerhaft wirksame Trainingsreize zu setzen. Natürlich sollte das ganze Equipment auch noch platzsparend sein. Das beste Preisleistungsverhältnis bietet dabei ein reines Training mit Kurzhanteln an. Hier benötigst du nämlich neben einer Hantelbank nur 2 Kurzhanteln und eine Gymnastikmatte für dein Bauchtraining. Dennoch sind die Übungsmöglichkeiten, die dir dadurch zur Verfügung stehen, begrenzt. Die Grundausstattung eignet sich für Personen, die:

  • in das Home Training einsteigen wollen.
  • wenig Platz haben.
  • ein geringes Budget haben.
  • das Home Gym als Ergänzung zum Fitnessstudio nutzen wollen.

Equipment für das Fitness-Starterset zuhause

1. Hantelbank: Sie ermöglicht dir effektive Übungen für die Brust, den oberen Rücken und die Schultern in unterschiedlichen Winkelstellungen.

2. Hantelablage: Da du in der Grundausstattung ausschließlich mit Kurzhanteln arbeitest, ist noch keine Hantelablage notwendig. Bei Bedarf kannst du später eine separate Ablage anschaffen. Hierdurch wirst du keine Mehrkosten haben, weil du später mit Langhanteln arbeiten wirst und dann sowieso extra ein Hantel-Rack benötigst.

3. Kurzhanteln: Kurzhanteln decken nahezu jede Anforderung ab, die ein Krafttraining nur haben kann. Sie befähigen sowohl ein Training für effektiven Kraft- und Muskelaufbau als auch ein Training mit funktioneller Neigung. Darüber hinaus bieten Kurzhanteln passende Übungen und Widerstände für jedes Trainingsniveau, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Hochwertige Kurzhanteln sind sehr preiswert, obwohl sie eine Vielzahl von Übungsvariationen anbieten. Für das Gym zuhause eignen sich Kurzhanteln mit wechselbaren Gewichten. Optimal sind die Schraubhanteln mit Sternverschluss. Hier brauchst du nur wenige Gewichtsscheiben, um ein breites Spektrum an Trainingsgewichten abzudecken. Ein weiterer Vorteil ist, dass du die Gewichtsscheiben später auch für die Langhantel benutzen kannst. Beim Kauf der Kurzhantel solltest du unbedingt darauf achten, dass der Durchmesser der Hantelstange mit dem Lochdurchmesser der verwendeten Gewichtsscheiben übereinstimmt. Wie oben bereits erläutert, sind die üblichen Formate entweder 30 mm oder 50 mm.

4. Hantelscheiben: Hantelscheiben können verschieden befüllt und ummantelt sein. Für das Training mit Kurzhanteln sind billige Füllungen aus Zement oder Sand eher ungünstig, weil diese Füllmaterialien verhältnismäßig leicht sind. Schweres und solides Gusseisen ist da schon besser.

5. Gymnastikmatte: Nun fehlt noch eine effektive Trainingsmöglichkeit für die Bauchmuskulatur. Das beste Preisleistungsverhältnis bietet hier eine Gymnastikmatte. Auf dieser sind verschiedene Übungen möglich, die bei Bedarf auch mit einer Kurzhantel als Zusatzgewicht ausgeführt werden können. Die Gymnastikmatte ist auch sehr nützlich, wenn du dein Krafttraining durch funktionelle Übungen mit dem eigenen Körpergewicht ergänzen möchtest.

Die noch bessere Ausstattung

Jetzt setzt du noch eins drauf. Natürlich lässt auch diese Ausstattung ein paar Wünsche übrig, aber sie bietet wirklich schon jede Menge Variation für den gesamten Körper. Aus diesem Grund eignet sich die Ausstattung bestens für ein zielstrebiges Training fast ohne Kompromisse. Du solltest dich nicht mit weniger zufrieden geben, wenn du mit deinen Übungen etwas erreichen willst. Im Vergleich zur Grundausstattung kannst du nun auch viele Langhantel-Übungen sowie Übungen an Barren und Klimmzugstangen ausführen. Zusätzlich zu der Grundausstattung benötigst du jetzt auf alle Fälle:

1. Hantelablage: Eine separate Hantelablage mit Ablagemöglichkeiten in unterschiedlicher Höhe ist die Grundvoraussetzung für viele wichtige Übungen. Mithilfe der Hantelablage kannst du sämtliche Übungen für folgende Muskelgruppen ausführen:

  • Brust: Langhantel-Bankdrücken oder Schrägbankdrücken
  • Beine: Kniebeugen
  • Schultern: Frontdrücken oder Nackendrücken
  • Trizeps: enges Bankdrücken

2. Langhantel: Mit der Langhantel kannst du viele wichtige Grundübungen durchführen, wie beispielsweise Langhantel-Rudern, Kreuzheben, Kreuzheben mit gestreckten Beinen, Schulterdrücken oder Langhantel-Curls. Die Langhantel ermöglicht dir auch die Langhantel-Kniebeuge. Ohne diese Übung wäre ein effektives Beintraining zuhause langfristig kaum denkbar.

3. SZ-Hantel: Die Krümmung der SZ-Hantel erlaubt eine natürlichere Haltung im Handgelenk und ist somit auch gesünder. Ich empfehle dir, die SZ-Hantel mit der Langhantel im Set zu kaufen, um ein paar Euro zu sparen. Mit der SZ-Hantel können diese Übungen ausgeführt werden:

  • Bizeps: Bizepscurls oder Scott-Curls
  • Trizeps: French Press, Trizepsdrücken über Kopf oder enges Bankdrücken
  • Schulter: aufrechtes Rudern
  • Beintraining: Ausfallschrittkniebeuge

4. Gewichtsscheiben: Damit du dich im Langhantel-Training ordentlich fordern kannst, benötigst du einige Gewichtsscheiben. Die Menge ist eher individuell und abhängig von deinem Kraftlevel. Bei Fortgeschrittenen wird der Leistung entsprechend mehr Gewicht benötigt. Gerade bei Grundübungen wie Kreuzheben wirst du mehr Gewichte brauchen. Bei den Gewichtsscheiben für die Langhantel solltest du unbedingt, wie schon bei denen für die Kurzhantel, auf Gusseisen setzen. Es spielt keine Rolle, ob gummiert oder nicht. Es ist wichtig zu wissen, dass schwere Grundübungen mit der Langhantel eine gewisse Belastbarkeit der Gewichte voraussetzen. Die Gewichtsscheiben aus Sand oder Zement könnten der Wucht beim Absetzen auf Dauer nicht standhalten.

5. Klimmzugstange: Sie gehören zu den effektivsten Grundübungen für einen ordentlich breiten Rücken. Die Stange ermöglicht neben engen und breiten Klimmzügen ebenfalls weitere Kombinationsübungen aus Klimmzügen und Beinheben. Von Modellen, die im Türrahmen befestigt werden, möchte ich jedoch abraten, denn die Belastbarkeit ist dabei zu gering. Kaufe lieber eine Stange zur Wandbefestigung oder zur Deckenmontage. Diese sind robust verarbeitet und extrem belastbar.

6. Dip-Barren: Damit kannst du neben der beliebten Komplexübung Dips ebenso Beinheben im Unterarmstütz durchführen. Dip-Barren gibt es in verschiedenen Ausführungen. Besonders ratsam sind die Modelle zur Wandbefestigung. Sollte die Wandbefestigung bei dir zuhause nicht möglich sein, kannst du auch das Modell zum Aufstellen im Raum wählen. Aus Platz- und Kostengründen ist die kombinierte Dip-Klimmzug-Station ratsam.

Schaue dir diesen Beitrag an, wenn du jetzt Tipps brauchst, wie du dir einen Waschbrettbauch antrainieren kannst. Wenn du mehr über Rückenübungen erfahren möchtest, solltest du unbedingt hier reinlesen. Und jetzt viel Spaß beim Training!

Fotos: Tanju Colak

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