Schuhe waschen in der Waschmaschine: Was geht & was nicht?

11.10.2021 | von Kleinanzeigen

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Schuhe waschen: Grundsätzliches
    1. 1.1Waschmaschine: ja oder nein?
    2. 1.2Was benötige ich für die Pflege?
    3. 1.3Welches Schuhputzmittel ist das richtige?
  2. 2Gefahren für Schuhe in der Waschmaschine
  3. 3Wie wäscht man Schuhe am besten in der Waschmaschine?
  4. 4Generelle Reinigungstipps für Schuhe
  5. 5Fazit

Dein Schuhschrank ist überfüllt, aber die alten Treter kannst du auch nicht wegschmeißen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen? Musst du auch nicht: Denn mit einfachen Tricks kriegst du deine Schuhe wieder auf Vordermann. So hast du länger Freude an ihnen und kannst den nächsten Schuhkauf noch einmal verschieben.

Schuhe waschen: Grundsätzliches

Vier Paar Schuhe kaufen sich die Deutschen heutzutage im Schnitt pro Jahr. Frauen liegen hier bei sechs Paaren, Männer greifen dagegen nur zweimal zu. Und die Tendenz steigt: Bei unseren Großeltern haben Schuhe noch viel länger gehalten. Hinzu kommt aber auch der steigende Konsum von Gebrauchsgegenständen. Viele wollen auch einfach aus modischen Gründen immer den neuesten Schuh im Regal oder, besser gesagt, am Fuß haben. So ein Lebensstil geht aber auch schnell ins Geld – das kann sich nicht jeder leisten. Und muss es auch nicht. Denn es gibt genügend Pflegemittel, mit denen man aus scheinbar ramponierten Schuhen noch so richtig was herausholen kann. Wie? Das erklären wir hier.

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Waschmaschine: ja oder nein?

Hersteller wie adidas oder Nike empfehlen grundsätzlich, ihre Schuhe nicht in der Waschmaschine zu waschen. Stattdessen schlagen sie vor, selbst zum Schuhputzer zu werden und zu Bürste und Waschmittel zu greifen.

Was benötige ich für die Pflege?

Haben deine Sneaker eine Reinigung nötig, kannst du dir in der Drogerie oder oft auch im Supermarkt das nötige Material besorgen. Oder du gehst direkt zum Fachhandel deines Vertrauens (zum Beispiel dem Schuhgeschäft) und lässt dich vor Ort auch beraten.

Zuerst solltest du dir eine Bürste zulegen. Schuhbürsten (zum Beispiel Kreppbürsten) haben den Vorteil, dass die Borsten nicht zu hart sind und auf fast allen Arten von Schuhen angewendet werden können. Trotzdem solltest du dafür sorgen, dass du nicht zu fest bürstest. Sonst ist die Gefahr groß, dass du bereits aufgeraute Oberflächen weiter lädierst und größere Risse in den Schuh machst. Bei Lederschuhen musst du ohnehin aufpassen: Wildlederschuhe benötigen weitaus weniger Pflege mit der Bürste. Du kannst sie nutzen, um härtere Ablagerungen zu entfernen – bei weichem Leder ist die Bürste jedoch tabu. Benutze stattdessen lieber spezielle Tücher aus Baumwolle, Mikrofaser oder Bambus.

Welches Schuhputzmittel ist das richtige?

Die Schuhputzmittel sind oft sehr speziell auf eine Art von Schuhen ausgerichtet. Achte darauf, das richtige Mittel für deinen Schuh zu besorgen: Gerade bei Lederschuhen kannst du dir ordentlich den Schuh versauen. Zum Beispiel, wenn du das falsche Mittel einarbeitest – besonders in nicht imprägnierte Schuhe. Wichtig ist, auf das Material und auf die Farbe zu achten. Für weiße Sneaker solltest du also kein Reinigungsmittel für dunkelbraunes Leder benutzen.

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Wenn du sofort loslegen willst, ohne extra einzukaufen, kannst du stattdessen auch zu Hausmitteln greifen. Eine Mischung aus Wasser und ein wenig Waschmittel ist bei vielen Flecken genauso effektiv wie teure Spezialprodukte. Aber auch Zahnpasta und Natron können zur Reinigung verwendet werden. Aber Vorsicht: Bei Natron solltest du aufpassen, dass du nicht zu fest schrubbst – sonst wird aus der Wellness-Behandlung schnell ein Peeling, das dein Schuh nicht wieder vergisst. Wenn dir die Schuhbürste zur Reinigung fehlt, kannst du auch auf eine alte Zahnbürste zurückgreifen. Ein heißer Tipp als Alternative zur Bürste ist auch ein Schmutzradierer. Vielleicht hast du davon schon einen zu Hause, um etwa deine Wände ohne großen Aufwand zu reinigen. Diese Alleskönner sind bestens geeignet für helle Sneaker. Etwas unter lauwarmes Wasser halten und schrubben – und schon sehen sie fast aus wie neu.

Die Schnürsenkel nicht vergessen

Denk aber unbedingt auch an die Schnürsenkel. Ein gereinigter Schuh wirkt nur halb so sauber, wenn die Schnürsenkel immer noch einen dunklen Schleier haben. Schuhe mit Schnürsenkel waschen wird aber nicht von jedem Hersteller empfohlen. Zum Beispiel empfiehlt Nike auch bei Schnürsenkeln keine Waschmaschine. Der Stift, also das Plastikteil am Ende des Schnürsenkels, könnte hier im in Mitleidenschaft gezogen werden und sich im schlimmsten Fall lösen. Stattdessen wird eine Reinigung von Hand mit anschließender Lufttrocknung empfohlen.

Gefahren für Schuhe in der Waschmaschine

Die Hersteller empfehlen nicht grundlos, das Waschen von Schuhen in der Waschmaschine sein zu lassen. Hier lauern nämlich einige Gefahren. Und natürlich wollen Nike, adidas und Co. nicht dafür verantwortlich sein, wenn du deine Schuhe durch das Waschen in der Maschine kaputt gemacht hast. Was kann also schiefgehen?

  • Je öfter du deinen kompletten Schuh unter Wasser stehen lässt, desto eher kann der Kleber abgehen. Dann hältst du irgendwann Schaft und Boden getrennt in den Händen und dein Schuh ist hinüber.
  • Wäschst du einen Schuh im falschen Gang oder zu heiß, kann er sich schlimmstenfalls während des Schleuderns nachhaltig verformen. Auch wenn du die Schuhe nicht ordnungsgemäß trocknest, können sich Verformungen bilden und festsetzen. Besonders Schuhe aus Stoff sind dafür anfällig.
  • Im Schleudergang können außerdem Fransen entstehen oder es kann Material von der Oberfläche abblättern.

Du willst es dennnoch versuchen?

Wie wäscht man Schuhe am besten in der Waschmaschine?

Achte darauf, dass deine Schuhe aus einem waschechten Material sind. Das sind die meisten Lauf- und Turnschuhe, Sneakers, Ballerinas und Stoffschuhe. Sind deine Lederschuhe schmutzig, lass die Waschmaschine aus dem Spiel und putze sie stattdessen schonend mit der Hand. In Verbindung mit Wasser wird das Leder nämlich schnell brüchig. Wenn du dir nicht sicher bist, schau aufs Etikett oder verzichte lieber auf die Reinigung in der Waschmaschine. Vergewissere dich vor dem Waschgang auf jeden Fall, dass die Schuhe den Schleudergang überleben können. Nimm vorher die Schnürsenkel heraus und reinige sie lieber per Hand. Leg die Schuhe in ein Wäschenetz oder wasche sie z. B. zusammen mit Spannbettlaken in ähnlichen Farben. Damit verhinderst du, dass sie mit voller Wucht gegen die Trommel geschleudert werden und sich so verformen oder sich der Kleber schneller löst.

Generell solltest du deine Schuhe nicht über 40 Grad waschen – 30 Grad ist hier besser. Alles darüber kann dem Schuh schaden und ist nicht zu empfehlen. Nutze außerdem den Feinwäsche- oder Kurzwäsche-Gang. Vielleicht hat deine Waschmaschine sogar ein entsprechendes Programm für Schuhe. Benutze nicht zu viel Waschmittel und verzichte auf Weichspüler. Der greift nämlich die Materialien an – vor allem der Kleber kann darunter leiden. Zum Trocknen solltest du die Schuhe mit Zeitungspapier ausstopfen. So kann sich der Schuh im Nachgang nicht verformen und trocknet gleichzeitig von innen. Stell sie zum Lüften nicht direkt in den Schrank und gib sie zur Sicherheit lieber nicht in den Trockner.

Generelle Reinigungstipps für Schuhe

Nach der Reinigung deiner Schuhe, ob mit der Waschmaschine oder einer Bürste, geht es an die Pflege: Nutze Schuhcremes für deine Lederschuhe oder Schmutzradierer bzw. Schuhpflegetücher für deine Sneaker. So bleibt dein Schuh beständig sauber und hält auch länger. Am Ende sparst du damit sogar bares Geld.

Jeder Schuhverkäufer möchte dir zum Kauf der Schuhe das berühmte Imprägnierspray andrehen und jedes Mal fragst du dich: Soll ich es wirklich verwenden oder eher nicht? Kleiner Tipp: Besorge dir eine Tube in der nächsten Drogerie, denn dort kostet es erheblich weniger. In Drogeriemärkten bekommst du Imprägnierspray meist für unter 3 Euro, im Schuhladen fangen die Preise oft erst bei knapp 6 Euro an.

Schuhcremes für Lederschuhe gibt es mittlerweile in allen gängigen Farben. Du musst nur die kaufen, die zu deinen Schuhen passt. Wenn du dir nicht sicher bist, nimm die Lederschuhe mit zum Laden und vergleiche einfach die Farben. Am häufigsten sind schwarz, hellbraun und dunkelbraun, dazu kannst du noch zwischen matt und glänzend wählen. Ein Lederfett rundet die Pflege ab. In unserem Guide über Lederschuhpflege bekommst du noch mehr Tipps. Auch zu den unterschiedlichen Lederarten.

Für Sneaker empfiehlt sich zur Pflege für zwischendurch ein nasser Schmutzradierer. Damit kannst du die gröbsten Verschmutzungen entfernen und deine Schuhe werden innerhalb kürzester Zeit ziemlich sauber. Es gibt auch sogenannte Schuhpflegetücher. Hier können sich die Ergebnisse ebenfalls sehen lassen: Sie sind feucht, reißfest und haben schon spezielles Schuhputzmittel integriert.

Wenn du teure Schuhe hast oder sie dir besonders am Herzen liegen, empfiehlt sich auch ein Schuhspanner. Damit behalten deine Lieblingstreter ihre Form und fallen nicht in sich zusammen. Das beugt übrigens auch Feuchtigkeit und üblen Gerüchen vor.

Fazit

Du siehst, dass es für das Putzen von Schuhen verschiedene Möglichkeiten gibt. Auch wenn die Wäsche in der Maschine nicht ausdrücklich empfohlen wird: Du bist nicht der erste Schuh-Fan, der dieses Experiment wagt. Sicher haben auch Freunde von dir schon mal ihre Schuhe in der Waschmaschine gereinigt. In den meisten Fällen geht das nämlich gut. Mit unseren Tipps weißt du jetzt auch, wie du es am besten anstellst. Bist du aber weiterhin unsicher, ob dein Schuh diese Prozedur mitmacht – oder hast du sogar Spaß daran, selbst Hand anzulegen? Kein Problem. Mit dem richtigen Werkzeug und den geeigneten Putzmitteln sind deine Schuhe schnell wieder schick. Und auch wenn dein Schuh nach der Reinigung vielleicht nicht wieder komplett wie neu aussieht: Die Reinigung allein wird schon jedem auffallen. Wir empfehlen dir eine Grundreinigung alle 3–5 Monate oder wenn die Schuhe sichtbar schmutzig geworden sind. Dann kannst du den nächsten Schuhkauf nämlich sicher noch um ein paar Monate nach hinten verschieben und so einiges an Geld sparen.

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