Mietspiegel 2022: Das kosten WG-Zimmer in Deutschland auf Kleinanzeigen

Die Mieten in deutschen Großstädten sind in den vergangenen Jahren buchstäblich durch die Decke gegangen. Eine preiswertere (und im Idealfall auch geselligere) Alternative zu den eigenen vier Wänden sind da Wohngemeinschaften – und zwar nicht nur für Azubis und Studierende. Aber wie viel Miete zahlt man in einer Wohngemeinschaft bzw. wie viel kann man für ein WG-Zimmer verlangen? Und welche Preisunterschiede gibt es zwischen den einzelnen Städten? Wir bei Kleinanzeigen haben die Lage in den größten deutschen Städten unter die Lupe genommen.

Bei der Berechnung der Kosten für ein WG-Zimmer kommen viele verschiedene Faktoren ins Spiel. Dass der Preis pro Quadratmeter einer Premium-WG bzw. eines Co-Living-Spaces in Berlin-Mitte stark von dem einer reinen Studenten-WG in Randbezirken wie Marzahn-Hellersdorf abweicht, dürfte auf der Hand liegen. Da es innerhalb von ein und derselben Stadt so große Unterschiede gibt, lässt sich kein pauschaler Preis pro WG-Zimmer festlegen. Allerdings existieren wichtige Kostentreiber, die sowohl WG-Gründer als auch -Suchende bei der Kostenaufteilung berücksichtigen sollten. Ein fairer Mietpreis für ein WG-Zimmer hängt unter anderem ab von:

• Lage: Liegt die Wohnung zentral? Handelt es sich um ein beliebtes Wohnviertel mit einem breiten Angebot an Schulen, Supermärkten usw.? Liegt das Viertel vielleicht gerade im Trend?
• Größe: Denn die Größe des Zimmers sollte fairerweise auch einen Einfluss auf die einzelnen Zimmerpreise in der WG haben. Grundsätzlich gilt: Wer mehr Platz hat, sollte auch mehr zahlen.
• Ausstattung: Hat das Zimmer große Fenster oder einen Balkon? Ist es ausreichend möbliert? Bietet es auch von der Lautstärke her genug Privatsphäre? Hier sollten auch Ausstattung und Einrichtung der übrigen Wohnung berücksichtigt werden. Eine Dachterrasse, ein Garten, ein Fitnessraum sind Dinge, die den Preis in die Höhe treiben können.
• Zustand: Sind die Fenster und Wände gut isoliert? Sind die Möbel neu? All das sind Punkte, die einen Einfluss auf Heizungs- und eventuelle Reparaturkosten haben.

Auf manchen Websites findest du auch praktische WG-Kostenrechner, die dir helfen, die Mietkosten gerecht aufzuteilen. Tipp: Besonders bei Anbietern von Strom und Internet solltest du genau hingucken und Tarife vergleichen, um schon in wenigen Schritten Geld zu sparen.

Deutschlands größte Metropole lockt Jahr für Jahr nicht nur Millionen von Touristen, sondern auch viele neue Bewohner an. Das macht sich bei den Mietpreisen bemerkbar.

• Zwischen 2019 und 2020 stieg der durchschnittliche Mietpreis bei Kleinanzeigen von 485 Euro auf 500 Euro.
• Die Tendenz ist steigend. Laut Berliner Zeitung liegt der WG-Zimmer-Preis pro Quadratmeter in Berlin mittlerweile bei 38 Euro pro Quadratmeter – Platz zwei nach München.
• Ein Blick auf die wichtigsten Onlineportale für Immobilien zeigt, dass der Zimmerpreis je nach Lage, Größe und Co bei 300 Euro beginnt und bei 800 Euro seine Obergrenze erreicht.

Die Stadt an der Alster gilt schon seit einigen Jahren als teures Pflaster und wurde dem Ruf auch in diesem Jahr wieder gerecht. Wer in Hamburg eine Bleibe sucht, braucht das nötige Einkommen.

• Zwischen 2019 und 2020 gab es laut Daten von Kleinanzeigen einen Anstieg von 23 %, was einen durchschnittlichen Mietpreis von 587 Euro bedeutete.
• Laut Auswertungen der Berliner Zeitung liegt der Durchschnitt Ende 2021 bei 33 Euro pro Quadratmeter.
• Auch hier existieren günstige Optionen von ungefähr 300 Euro. Manche Wohngemeinschaften verlangen je nach Lage allerdings auch saftige Preise von bis zu 900 Euro.

München ist und bleibt die teuerste Stadt des Landes. Wer in der bayerischen Universitätsstadt leben will, muss also im Normalfall tief in die Tasche greifen.

• Unseren Auswertungen zufolge kostete das durchschnittliche WG-Zimmer in München 2020 595 Euro.
• Laut Berliner Zeitung stiegen die Mietpreise im darauffolgenden Jahr und belegen mit 40 Euro pro Quadratmeter Platz eins.
• Wer sich Anfang 2022 die Onlineportale ansieht, findet Optionen mit Bad und Balkon für mitunter stattliche Preise von bis zu 1.200 Euro. Allerdings finden sich auch hier bescheidenere Optionen, die schon bei 350 Euro beginnen.

Frankfurt am Main ist der Ort, an dem die großen Finanzinstitute ihren Sitz haben. Die auch als Mainhattan bekannte Stadt gehört durch ihre hohen Einkommen zu den teureren Pflastern der Republik.

• Unsere Auswertungen zeigen, dass die Beliebtheit zwischen 2019 und 2020 etwas zurückging, was einen Preisdurchschnitt von 518 Euro ergab.
• Laut Berliner Zeitung ist Frankfurt 2021 mit 32 Euro pro Quadratmeter etwas günstiger als Berlin und München.
• Auf den Immobilienportalen findest du 2022 WG-Zimmer mit gehobener Ausstattung, die mitunter bis zu 850 Euro kosten. Ein bescheideneres Zimmer in einer Studenten-WG ist allerdings auch hier schon ab 300 Euro verfügbar.

Köln ist die viertgrößte Stadt in Deutschland und erfreut sich steigender Beliebtheit. Ein WG-Zimmer kostet in der Metropole am Rhein inzwischen ähnlich viel wie in der Hauptstadt.

• 2020 musste man im Schnitt mit Mietkosten von 490 Euro rechnen.
• Den Auswertungen der Berliner Zeitung zufolge stiegen diese im darauffolgenden Jahr um 17 % an.
• Wer sich 2022 mit einem kleinen Zimmer am Stadtrand zufriedengibt, findet Einstiegsangebote von circa 250 Euro. Allerdings sind auch zentral gelegene Optionen zwischen 750 Euro und 900 Euro keine Seltenheit.

Stuttgart lockt mit seiner Universität, den kulturellen Einrichtungen, aber vor allem auch mit attraktiven Arbeitgebern in der Automobilbranche, die hier ihre Hauptsitze haben. Dementsprechend hoch sind die Einkommen. Die Wirtschaft floriert, die Arbeitslosigkeit ist niedrig.

• 2020 lag der Durchschnittspreis für ein WG-Zimmer bei 505 Euro.
• Das Presseportal verzeichnete 2021 eine steigende Tendenz, wobei der Durchschnitt bei 512 Euro lag.
• Auf Immobilienportalen sind 2022 Obergrenzen von zwischen 750 Euro und 800 Euro in zentralen Stadtteilen nicht unüblich. Auch hier bewegen sich die günstigsten Optionen im Rahmen von zwischen 300 Euro und 350 Euro.

Dresden bietet nicht nur jede Menge Kultur, sondern auch günstigere Mietpreise als viele andere deutschen Großstädte.

• Zwischen 2019 und 2020 war zwar ein Anstieg von rund sechs Prozent zu verzeichnen, der Durchschnitt lag aber dennoch bei etwa 352 Euro.
• Die darauffolgenden Jahre ist laut Statistiken ein weiterer, aber nur sehr leichter Anstieg zu verzeichnen.
• 2022 findest du auf den wichtigsten Immobilienportalen preiswerte Alternativen, die schon bei 150 Euro beginnen.

Die Hansestadt Bremen ist ein attraktiver Wohnort mit verhältnismäßig günstigen Preisen.

• Zwischen 2019 und 2020 ist der durchschnittliche Mietpreis pro WG-Zimmer um 10 % auf 346 Euro gesunken.
• Auswertungen von Immoscout24 zufolge ist der Wohnungspreis in Bremen zwischen 2021 und 2022 um 2,9 % gestiegen.
• Heute findest du Angebote, die bei 250 Euro beginnen und bei 800 Euro ihre Obergrenze erreichen.

Die Tendenz für die Mietpreise bleibt auch 2022 steigend, weshalb Wohngemeinschaften eine günstigere Alternative sein können. Bei der Suche nach dem richtigen WG-Zimmer gilt es besonders auf Lage, Zustand, Größe und Ausstattung zu achten, um die Kosten fair aufzuteilen. Heute gibt es neben kleinen Zimmern für Azubis und Studenten auch Optionen, die mehr Platz bieten, dafür aber in manchen Fällen durchaus so viel wie eine Ein- oder Zweizimmerwohnung kosten können.

Du willst deine eigene Community ins Leben rufen? In diesem Artikel findest du Tipps, um deine WG zu gründen.