Lebenshaltungskosten Stuttgart: Wie teuer ist hier das Wohnen?

Stäffele steigen, ins Sprudelwasser springen, durch die Weinberge wandern: Stuttgart ist ein Ort wie kein zweiter auf der Welt. Da wundert es nicht, dass es so viele Menschen in die schöne Landeshauptstadt Baden-Württembergs zieht. Aber was kostet es, in Stuttgart zu leben? Wie teuer sind Supermärkte und Restaurants? Und vor allem: Wie hoch sind die Mieten?

Wir haben die Schwabenmetropole mit anderen Orten verglichen. Erfahre, wie hoch die Lebenshaltungskosten in Stuttgart im Vergleich zu anderen deutschen Städten und seinem direkten Umland sind. Finde zudem heraus, wie Benztown gegenüber Ikonen wie New York, Paris und London abschneidet.

Wie viel Geld braucht man zum Leben in Stuttgart? Um diese Frage zu beantworten, haben wir in diesem Abschnitt die Lebenshaltungskosten in Stuttgart im Vergleich zu anderen deutschen Städten herangezogen. Die beste Maßeinheit bietet dazu der „Cost of Living Index“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie Preisindex für die Lebenshaltungskosten.

Die folgende Tabelle zu den Lebenshaltungskosten in Stuttgart hat den Cost of Living Index 2024 Mid-Year von Numbeo als Grundlage. Am 26. September 2024 haben wir auf die Plattform zugegriffen und die für uns relevanten Daten daraus erhoben. Numbeo erlaubt es Nutzern weltweit, Preise für Lebenshaltungskosten anzugeben. Diese umfassen Produkte wie Milch, Brot und Bier, aber auch aktuelle Mietpreise.

New York erhält in diesem Preisindex jedes Mal die maximale Punktzahl von 100. Dieser Wert bildet den Standard, an dem sich andere Städte messen müssen. Sieh dir in unserem Fall den Richtwert von Stuttgart an: Die 46,6 bedeuten, dass das Leben in Stuttgart im Vergleich zum Big Apple 46,6 % so viel kostet.

Stuttgart schaffte es nicht nur in die deutsche Top Ten, sondern sogar in die Top Five. Damit schlägt es sogar die höllisch teuren NRW-Nachbarn Köln und Düsseldorf. Einen Prozent gesalzener als in Baden-Württemberg ist es hingegen in Hessen – in Frankfurt am Main, versteht sich. Während Hamburg, Berlin und München es wieder einmal aufs Siegertreppchen schaffen, sind die wahren Sieger Nürnberg, Leipzig und Dresden.

Eine ebenfalls interessante Studie hat im Jahr 2003 übrigens das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumplanung (BBSR) durchgeführt. Unter die Lupe genommen haben die Spezialisten alle 400 deutschen Kreise und kreisfreien Städte. Dort schafft Stuttgart es zwar nicht in die letzten Fünf. Der achte Platz im ganzen Land zeigt jedoch, dass man sich einig ist: Im „Kessel“ist es alles andere als spottbillig.

Wie teuer ist es, in Stuttgart zu wohnen? Ein ganz entscheidender Faktor ist selbstverständlich der Preis für das Dach über dem Kopf. Wir haben einen Blick auf die Kauf- und Mietpreise in Stuttgart geworfen. Dazu haben wieder Daten von Numbeo genutzt, und zwar den Property Index für Stuttgart. Auch bei dem Mietindex in der linken Spalte dieser Lebenshaltungskosten-Tabelle für Stuttgart legt New York mit 100 Punkten vor.

Stuttgart ist einen Platz aufgestiegen – zumindest in der bundesweiten Mietindex-Rangliste. Mit einem Richtwert von 27,5 schlägt es Hamburg dieses Mal um einen Punkt. An Frankfurt und Berlin kommt es in Sachen Mietindex jedoch nicht heran. Dass München mit 39,1 in einer anderen Liga als der Rest Deutschlands spielt, war fast zu erwarten.

Anders sieht all das aus, wenn du in Stuttgart eine Immobilie kaufen möchtest. So kostet dich eine Wohnung im Stadtzentrum 6.275 Euro pro Quadratmeter. Auf einmal überlegt man es sich doch wieder, ob man unbedingt in den Norden ziehen will. Denn in Hamburg kostet etwas Vergleichbares um die 1.800 Euro mehr – und zwar pro Quadratmeter. Willst du wirklich sparen, ziehst du hingegen nach Dresden oder Leipzig.

Neben dem allgemeinen Index haben wir uns die monatlichen Mietpreise für 1-Raum- und 3-Zimmer-Wohnungen im Stadtzentrum angesehen. Das Ergebnis: Der vierte Platz ist mehr als verdient. Für ein Zimmer zahlst du etwas mehr als 1.100 Euro, für drei Zimmer fast 2.000 Euro. Und auch ein weiterer Trend hält sich: Im Süden ist es deutlich teurer als im Osten.

Übrigens bezieht sich die Tabelle auf Immobilienpreise in Stuttgart allgemein. Je nach Viertel und Lage gibt es innerhalb einer Stadt aber ebenfalls Unterschiede.

Wie viel Geld brauchst du für Essen im Monat in Stuttgart? Das kommt natürlich darauf an, wo du isst. Jeden Tag ins Restaurant zu gehen, ist nicht dasselbe wie zu Hause zu kochen. Zudem existieren erhebliche Unterschiede unter den Lebensmittelpreisen verschiedener Marken. Wieder haben wir mit Cost of Living Index von Numbeo gearbeitet und uns die Preise wichtiger Produkte angesehen.

Zugegeben: Supermarktketten bieten im ganzen Land so ziemlich dieselben Preise an. Riesenunterschiede zwischen einem Liter Milch oder einem halben Kilo Brot gibt es daher nicht. Dennoch lässt sich allgemein sagen, dass Stuttgart irgendwo im deutschen Mittelfeld spielt. Ersteres Lebensmittel kostet dich etwa 1,15 Euro, zweiteres etwa 1,91 Euro (Stand September 2024).

Doch was passiert, wenn du mit einer weiteren Person essen gehst? Als Richtwert für ein Drei-Gänge-Menü im Mittelklasserestaurant gibt Numbeo hier 70 Euro an. Damit sind Restaurantbesuche in Stuttgart, Frankfurt und Nürnberg ungefähr gleich teuer. Für fünf Euro weniger speist du hingegen in der Hauptstadt. Und die Nummer eins? Nicht München, sondern mit satten 80 Euro in Hamburg.

Schwierig, die deutschen Lebenshaltungskosten ohne Bier zu berechnen. Der Goldstandard: ein halber Liter. Die hohen Restaurantrechnungen im Norden erklären vielleicht, dass der Gerstensaft in Hamburg fünf Euro kostet. Stuttgart bietet das Ganze nämlich für 50 Cent weniger. Falls du dir jetzt denkst, dass das auf das ganze Jahr betrachtet viel ausmacht, blicke nicht in den Osten. Am günstigsten ist es weder in Dresden noch Leipzig, sondern in Nürnberg.

Paris, London … und natürlich Stuttgart. Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Stuttgart also im Vergleich zu diesen und weiteren Klassikern der Weltkarte? Für diesen Abschnitt haben wir erneut Daten von Numbeo ausgewertet und eine Tabelle der Lebenshaltungskosten in Stuttgart im internationalen Vergleich erstellt. Zu den ausschlaggebenden Faktoren zählen auch hier der Preisindex, die Mietkosten und die Kosten für einen Restaurantbesuch.

Das mit New York und den 100 Punkten haben wir in diesem Artikel ja bereits angesprochen. Damit dürfte klar sein, dass das Leben in Stuttgart im Vergleich zu New York etwa 46,6 % so viel kostet. Pi mal Daumen ist das knapp die Hälfte. Diese Rechnung für den Preisindex für Lebenshaltungskosten inklusive Miete geht in Sachen Mietpreise allerdings nicht auf.

Zum Beispiel eine 1-Raum-Wohnung im Stadtzentrum von New York: Sie kostet dich über 3.700 Euro. Da ist Stuttgart mit ungefähr 1.110 Euro mehr als dreimal so günstig. Doppelt so teuer ist in diesem Fall hingegen Genf. Wenn du mit einer geringeren Summe über die Runden kommen möchtest, geht das in zwei europäischen Ikonen: Rom und Wien.

Und dann wäre da wieder der Abend für den Besuch im netten Restaurant. Wieder sind es zwei Personen und drei Gänge. Wieder sind es in Stuttgart 70 Euro – wie auch in Wien und sogar in Paris. Falls du Pizza und Pasta oder eben Tapas liebst, haben wir gute Nachrichten: Essen gehen ist in Rom und Barcelona mit niedrigeren Kosten verbunden. Für New York, Kopenhagen und Genf empfehlen wir ein Sparschwein.

Ob geringere Kosten für Studierende oder mehr Platz für eine Familie: Es gibt viele Gründe, warum Menschen die Randbezirke bevorzugen. Einige davon haben wir in diesem Artikel zum Speckgürtel der Stadt für dich zusammengefasst. Um dir einen möglichst umfassenden Überblick über die Lebenshaltungskosten in Stuttgart zu bieten, haben wir uns deshalb auch die unmittelbare Umgebung angeschaut.

Unsere Lebenshaltungskosten-Tabelle haben wir für diesen Abschnitt auf der Grundlage des IW-Berichts 2023 erarbeitet. In diesem Rahmen hat das Institut alle 400 deutschen Kreise bzw. kreisfreien Städte in Bezug auf die Lebenskosten analysiert. Dabei bezieht sich der Standardwert von 100 nicht auf New York, sondern den bundesweiten Durchschnitt. Stuttgart liegt mit einem Preisindex von 112,1 folglich 12,1 % über dem deutschen Schnitt.

Mit einem Preisindex von +12,1 % im Vergleich zum Bundesdurchschnitt belegt Stuttgart Rang 395. Nicht ganz so extrem sieht es in der Umgebung aus, wobei der teure Landkreis Böblingen immer noch fünf Prozent günstiger ist. Auch der Preiswerteste von allen – der Rems-Murr-Kreis – liegt jedoch mit +4,2 % höher als der Landesschnitt. Irgendwo dazwischen reihen sich Landkreis Tübingen, Landkreis Esslingen und Landkreis Ludwigsburg ein.

Im bundesweiten Vergleich bringen die Lebenshaltungskosten Stuttgart den fünften Platz ein. Das zeigen aktuelle Zahlen von Numbeo. Auch das Institut der deutschen Wirtschaft kommt zu dem Schluss, dass Stuttgart mehr als 12 Prozent über dem Landesschnitt liegt. Vergleicht man die Schwabenmetropole hingegen mit New York, kosten Miete, Essen und Co. etwa halb so viel wie im Big Apple.

Die höheren Kosten machen dir nicht so viel aus? Dann ab zu den Stuttgart-Immobilien bei Kleinanzeigen. Die steigenden Preise in der Stadt bereiten dir Sorgen? Auch auf dem Land gibt es viele interessante Chancen. Lies weiter: Wir verraten dir die Vor- und Nachteile des Landlebens.