Interview: Mit Kleinanzeigen Traumwohnung finden

03.06.2023 | von Hella Wittenberg

Ratgeber

Die perfekte Wohnung zu finden, ist ungefähr so einfach zu schaffen, wie 6 Richtige im Lotto. Unsere Kollegin Lisa hat es trotzdem gepackt. Zweimal hat sie schon mithilfe von Kleinanzeigen eine echte Traumwohnung gefunden. Wir teilen ihre Erfahrungen und Tipps mit dir!

Wenn eine Beziehung endet, ändert sich so einiges. Für Lisa vor allem die Wohnungssituation. Als ihr Freund zum Ex avancierte, war somit auch die gemeinsame Bude passé. Etwas Eigenes, Schönes musste her. Wie sie bei ihrer Onlinesuche vorgegangen ist und wie es nun sogar schon zum 2. Mal mit der Traumwohnung dank Kleinanzeigen geklappt hat, gibt es im Interview mit ihr zu lesen.

Erfahrungen zu Wohnung über Kleinanzeigen: Was muss bei der Wohnungssuche beachtet werden?

Jeder handhabt das ja anders. Ich hasse Massenbesichtigungen, weil ich einfach kein Gefühl für die Wohnung bekomme, wenn zeitgleich 13 Leute versuchen, sich durch den Türrahmen zu quetschen. Also bitte ich um einen individuellen Besichtigungstermin. Wenn ich dazu eine Einladung erhalte, lautet das Motto: alles offenlegen! Wo man arbeitet, wie viel man verdient, wie viele Kinder und Haustiere man hat, ob man Raucher oder Fleischesser ist und welchen Vornamen die Großmutter des ehemaligen Nachbarn hatte. Was ich also immer abgebe: Zuerst einen Standard-Text, der erste Stichpunkte mit den wichtigsten Eckdaten enthält, und darunter einen Fließtext mit ein bisschen mehr Inhalt und zum Schluss noch einmal eine große Portion Persönlichkeit. Da klärt man das wieso, weshalb, warum ab. Dabei versuche ich nicht zu weinerlich zu klingen. Doch vor allem glaube ich, dass man mit Authentizität weiterkommt.

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Du bist sogar schon zum 2. Mal online fündig geworden. Steckt Glück oder System dahinter?

Ich denke, jeder kann online eine Wohnung finden. Dazu gehört weder System noch Glück. Wenn wir allerdings über Wohnungen sprechen, die schön sind und in denen man sich wohlfühlt: Das ist immer Glück.

Wie lange hast du da schauen müssen?

Ich habe knapp einen Monat gesucht, war aber auch nur bei 4 oder 5 Besichtigungen. Was weit unter Durchschnitt ist. Bei der vorherigen Wohnung war ich knapp 6 Monate auf der Suche, bei 30 Besichtigungen, mit ultravielen Menschenansammlungen. Deswegen war es dieses Mal für mich wichtig, alles entspannter anzugehen. Was vielleicht komisch klingt, weil die Situation, mit seinem Ex-Partner zusammenzuwohnen, ja auch nicht einfach ist. Nur wer einmal diesen Besichtigungswahnsinn mitgemacht hat, wird mich verstehen. Das zerrt massiv an den Nerven. Bei einer Massenbesichtigung stand sogar plötzlich mein Ex-Freund neben mir. Das war schon ziemlich verwirrend und wir haben dann ausgemacht, dass wir ab jetzt unterschiedliche Plattformen für unsere Suche nutzen werden.

Erfahrungen zu Wohnungen über Kleinanzeigen: Kannst du die Wohnungssuche bei Kleinanzeigen weiterempfehlen?

Total! Es ist schon hart, wie sehr sich der Wohnungsmarkt verändert hat. Deswegen würde ich immer versuchen, Privatangebote dort zu finden. Klar, da gibt es meistens noch einen Abschlag, den man zahlen muss, und Renovierungen, die man übernehmen sollte, aber trotzdem hat sich das für mich immer bewährt. Spontan umziehen ist gerade in Großstädten nicht einfach, aber irgendwo lauert immer eine Perle.

Was machst du anders als andere?

Wenn mir eine Wohnung bei der Besichtigung gefällt, renne ich immer wie ein kopfloses Huhn durch die Gegend und spreche wie ein Wasserfall. Meine Vormieter sagten dazu „Na Mensch, du hast ja viel Energie“. Ob das jetzt positiv gemeint war oder sie nur überfordert waren, sei mal dahingestellt. Ich entscheide innerhalb der ersten 3 Sekunden, ob mir eine Wohnung gefällt. Wenn sie das tut, fange ich schon mit dem Planen an und spreche das auch laut aus. Außerdem versuche ich mit den Anbietern Witze zu machen und ins Gespräch zu kommen, ohne aufdringlich zu sein. Schließlich will ich einen positiven Eindruck hinterlassen, immer in der Hoffnung, dass sie sich danach noch an meinen Namen erinnern und mich auf jeden Fall in die engere Auswahl nehmen.

Welchen Tipp hättest du dir von anderen vorab gewünscht?

Dass es gar nicht so schwer ist, organisiert umzuziehen! Als ich mit meinem damaligen Freund zusammengezogen bin, standen wir am 2. Umzugstag um 2 Uhr nachts im Hausflur und haben angefangen zu streiten, weil die Nerven so blank lagen. Aber dieses Mal habe ich es geschafft, innerhalb von 2 Tagen zu packen. Mit 2 Gläsern Prosecco fällt das Ausmisten auch gleich viel leichter.

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Und ich habe es hinbekommen, so zu packen, dass ich später noch wusste, was in welcher Kiste verstaut ist. Ansonsten kann ich nur sagen: ein Umzugsunternehmen lohnt sich. Kein Gezerre, Geschleppe und Anecken im Treppenhaus mit irgendwelchen Möbeln. Sonst bringt es echt was, immer ruhig zu bleiben. Ich weiß, manche haben einen furchtbaren Zeitdruck und Angst quasi auf der Straße zu sitzen, aber mit einem kühlen Kopf sieht man mehr.

Welche Schlagworte versprechen bei der Onlinesuche Erfolg?

Das kann man so pauschal nicht sagen. Für mich war die Lage immer sehr wichtig, deswegen habe ich mich darauf konzentriert und meinen maximalen Preis ein bisschen höher angesetzt als gewollt. Die Zimmeranzahl habe ich nicht eingegrenzt. Erst mal alles einlaufen lassen, das war mein Credo. Dann kann man immer noch alles rausschmeißen, was nicht passt. Gefühlt sollte man in großen Städten mittlerweile auch weniger Filter anwenden, um überhaupt Angebote zu bekommen.

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Welchen Ansprüchen muss deine Wohnung gerecht werden?

Ich will reinkommen und denken: „Ich bin zu Hause!“ Für mich ist Wohnen ein Luxus. Dementsprechend war mir ein großer Balkon sehr wichtig. Aber auch die Offenheit der Wohnung. Ich kann nicht in eng geschnittenen Wohnungen leben. Da habe ich das Gefühl, nicht richtig atmen zu können. Ansonsten war auch klar, dass ich eine super Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel brauche. Und ich wollte in den Osten der Stadt. Also Friedrichshain. So bin ich näher an meiner Familie und meinen Freunden.

Wo musstest du Abstriche machen?

Ich habe nun kein Fenster mehr im Badezimmer. Und die Küche ist auch ein bisschen kleiner als vorher. Aber ansonsten habe ich mehr Licht, mehr Offenheit, einen großen Flur und eine Abstellkammer mit Waschmaschinenanschluss. Ein Gewinn auf ganzer Linie. Dazu muss ich sagen, dass ich wirklich sehr anspruchsvoll bin und mich auch nicht auf alles bewerbe. Die Wohnung, die ich bekommen habe, war letztlich die einzige, auf die ich mich beim Vermieter beworben habe. Ich hatte keine Lust, irgendetwas zu nehmen und dann ein paar Monate später wieder suchen zu müssen.

Fotos: Lara Kleimeyer

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