Darum sind diese Vintage-Möbel immer noch heiß begehrt

28.10.2019 | von Manuel Metzig

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Stühle, Tische und Sessel: von Bauhaus inspirierte Kunst
  2. 2Schränke und Regale nach dem Baukastenprinzip
  3. 3Lampen: von frech bis funktional
  4. 4Fazit

Für manche ist es Kult, für andere einfach ein Stück unterschätze Designerqualität: DDR-Möbel erfreuen sich im Zuge der Retrotrends wachsender Beliebtheit. Wer sich ein bisschen Ostalgie in das Zuhause holen möchte, für den haben wir hier die besten Trends, Designer und Möbelstücke der DDR zusammengestellt. Im Magazin geben wir euch einen Einblick in die sozialistische Designkunst und warum sich einige Stücke auch heute gut in eure Wohnung oder euer Haus einfügen.

Stühle, Tische und Sessel: von Bauhaus inspirierte Kunst

Prägend für den Stil der DDR waren unter anderem die Designer Franz Ehrlich und Selman Selmanagić. Die beiden hatten am legendären Bauhaus studiert, später arbeiteten sie für den VEB (Volkseigener Betrieb) Deutsche Werkstätten Hellerau. Für das Design setzten sie auf das, was die heimischen Wälder zu bieten hatten: Esche und Buche.

Auf Kleinanzeigen findet ihr eine ganze Bandbreite von Stilen: Während bei den DDR-Stühlen auch das Plastik der 70er Jahre hervorsticht, findet ihr auch einige Anlehnungen an den Bauhaus-Stil, der insbesondere die 50er und 60er Jahre dominiert: klare, einfache Formen, bei denen die Funktionalität im Vordergrund steht. Dementsprechend elegant und teilweise auch schlicht fügen sich die Möbel in euer Zuhause ein und erscheinen auch im Jahr 2019 als schick. Ebenso überzeugen die Sessel und Stühle dieses Stils mit einem zeitlosen Design. Als Meilenstein gilt hier der Schichtholzstuhl von Erich Menzel, den er 1949 entworfen hat und der ganz ohne Schrauben auskommt: ein Meisterstück der Eleganz, aber selten zu finden. Umso häufiger findet man allerdings noch Sessel von Selmanagić. Hier trifft eleganter, dünner Holzrahmen auf ein grau-beiges, dickes Sitz- und Rückenpolster.

Schränke und Regale nach dem Baukastenprinzip

Zu den bekanntesten und beliebtesten Designern der DDR gehörte Rudolf Horn. Er prägte das Design einer Generation von Möbeln. Sein Schaffensplatz war das VEB Möbelkombinat Dresden-Hellerau: Hier kreierte der Mann, der am 24. Juni 2019 seinen 90. Geburtstag feierte, echte Klassiker wie die typische Schrankwand, die in vielen Haushalten im Osten zu finden war. Sein Grundgedanke: Die Möbel mussten zweckmäßig sein. Schlicht und unkonventionell waren seine Arbeiten, angelehnt an das Bauhausprinzip. Wer sich auf Kleinanzeigen nach Schrankwänden aus der DDR umschaut, wird hier vielleicht so manches kleine Alltagskunstwerk von Rudolf Horn beziehen können. Das so genannte Baukastenprinzip prägte dabei viele Möbelstücke der DDR, so auch die Schränke, die oft wie Kästen aussahen, in der Wohnung aber sehr vielseitig einsetzbar waren.

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Lampen: von frech bis funktional

Eine schöne Bandbreite des DDR-Designs gibt es in der Auswahl der Lampen. Diese zeigen sich mal ausgefallen-elegant, andere sind einfach funktional-schlicht gehalten. In vielen Fällen geben sie der Wohnung einen guten Hauch des Retroflairs. Die meisten Angebote gibt es dabei für Stehlampen, bei denen ihr nur den wenigsten direkt ansehen werdet, dass sie ein Produkt der DDR sind. So manche Leuchte wäre auch in einem Wohnzimmer in der Bundesrepublik nicht weiter aufgefallen. Interessanterweise dominiert hier weniger der funktionale Bauhausstil, sondern eine locker-freche Anlehnung an den Kitsch der 70er und 80er Jahre: ein Design, das Spaß macht, etwas Mut erfordert, sich aber auch dekorativ in viele Wohnungen gut eingliedert.

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Fazit

Das Design der DDR-Möbel wurde und wird häufig unterschätzt – zu Unrecht, wie wir finden. Neben einigen etwas klobigen Möbelstücken oder altbacken-wirkendem Design findet sich die ein oder andere Designperle. Renommierte Designer wie die genannten Franz Ehrlich, Selman Selmanagić und Rudolf Horn genießen inzwischen bundesweit Anerkennung. Sie haben dafür gesorgt, dass auch im Sozialismus Möbelstücke ästhetisch sein konnten. Darum unser Tipp: Schaut auf Kleinanzeigen, welche Möbel aus DDR-Zeiten euch gut gefallen: Sei es aus Nostalgie oder aus reiner Freude an der Retrokunst. Zudem könnt ihr gewiss sein, dass die meisten Möbel sehr nachhaltig hergestellt wurden.

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