Dämmung entfernen und entsorgen – so funktioniert es

07.10.2022 | von Kleinanzeigen

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Dämmmaterialien richtig entfernen
  2. 2Dämmung entsorgen
    1. 2.1Die richtige Anlaufstelle für die Entsorgung
    2. 2.2Wie hoch sind die Kosten für die Entsorgung von Dämmung?
    3. 2.3Wie funktioniert die fachgerechte Mineralwolle-Entsorgung?
    4. 2.4Vorsicht bei alten Dämmstoffen!
    5. 2.5Wie sieht es mit dem Recycling aus?
  3. 3Entsorgung von Styrodur- und Styropor
  4. 4Fazit: Fachgerechte Entsorgung hängt vom Dämmmaterial ab

Dämmstoffe wie Glaswolle, Steinwolle oder Styrodur dienen als Isolierung von Fassaden und Dächern. Sie eignen sich als Wärmedämmung. Doch auch im Sommer leisten sie gute Dienste, indem sie die Hitze abhalten, sodass du nicht so schnell ins Schwitzen gerätst. Es gibt viele Gründe, aus denen es zu einer kompletten Erneuerung der Wärmedämmung kommen kann. Vielleicht hast du ja eine energetische Sanierung geplant oder deine Dämmung ist beschädigt? Dann musst du die alten Materialien natürlich loswerden. Bedenke dabei Folgendes: Die meisten Dämmstoffe gehören nicht in den Hausmüll! Wir erklären dir, wie du sie am besten entfernst und wie die Entsorgung der Fassaden oder Dachdämmung funktioniert.

Dämmmaterialien richtig entfernen

Bevor du über die WDVS-Entsorgung nachdenken kannst, musst du aber erst einmal die Außendämmung entfernen. Dabei solltest du ein paar wichtige Vorsichtsmaßnahmen walten lassen. Vor allem ältere Dämmsysteme stellen ein Risiko für deine Gesundheit dar, denn die kleinen Fasern der Mineralwolle können versehentlich eingeatmet werden und schlimme Folgen in der Lunge anrichten. Wir empfehlen dir folgendermaßen vorzugehen:

  • Schutzbrille, Kopfbedeckung, Mundschutz und Handschuhe sind Pflicht

  • Ein scharfes Cuttermesser verhindert, dass zu viel Wolle aufgewirbelt wird

  • Reiße nicht an der Wolle, sondern schneide sie immer und gehe dabei so vorsichtig wie möglich vor

  • Verpacke die Wolle direkt in die dafür vorgesehenen KMF-Säcke, damit nichts herumfliegt

  • Sauge den entsprechenden Raum so gründlich wie möglich

  • Gründliches Lüften ist ebenfalls wichtig

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Dämmung entsorgen

Styrodur und Mineralwolle sind besonders häufig vertretene Dämmmaterialien. Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass auch in deinem Haus eines davon im Einsatz ist. Mineralwolle untergliedert sich noch einmal in Glaswolle und Steinwolle. Für die Entsorgung spielt das aber erst einmal keine Rolle. Im Hausmüll haben beide Varianten nichts zu suchen. Du musst sie stattdessen genauso wie Styrodur den Vorschriften entsprechend verpacken und fachgerecht entsorgen. Achte darauf, dass du verschiedene Dämmstoffe nicht miteinander vermischst. Beispielsweise dürfen Glas- und Steinwolle auf keinen Fall im gleichen Sack verpackt werden, sonst kann es dir passieren, dass die Angestellten an der Annahmestelle dich abweisen.

Die richtige Anlaufstelle für die Entsorgung

Wir haben bereits festgestellt, dass sich Mineralwolle nicht einfach im Hausmüll entsorgen lässt. Für kleinere Mengen wendest du dich am besten an den Wertstoffhof oder die örtliche Schadstoffsammelstelle. Hier kannst du die Dämmmaterialien richtig verpackt gegen eine kleine Gebühr abgeben. Grundsätzlich gehört diese Art der Dämmung aber auf die Deponie. Denn der Wertstoffhof ist eine Annahmestelle für recycelbaren Abfall. Bei größeren Mengen ist die Entsorgung mithilfe eines Containers, der direkt zur Deponie transportiert wird, die bessere Wahl. Glaswolle lässt sich nicht verbrennen. Die Müllverbrennungsanlage ist also auf keinen Fall die richtige Anlaufstelle.

Wie hoch sind die Kosten für die Entsorgung von Dämmung?

Oft berechnet das städtische oder kommunale Abfallunternehmen eine Gebühr pro Kilogramm oder Kubikmeter. Diese variiert in vielen Kommunen. Deswegen wendest du dich mit dieser Frage am besten an das zuständige Unternehmen deiner Stadt. Wenn du in Berlin Steinwolle entsorgen möchtest, sind für 1 m³ beispielsweise 10,50 zzgl. MwSt. fällig (Stand: September 2022).

Wie funktioniert die fachgerechte Mineralwolle-Entsorgung?

Kleine Mengen von Stein- oder Glaswolle gehören in luftdichte Säcke. Besorge dir dafür unbedingt die sogenannten KMF-Säcke. Diese erfüllen die gesetzlichen Anforderungen. Denn sie verhindern, dass die Fasern des Dämmmaterials nach außen gelangen. Die gut verschlossenen Säcke kannst du nun selbstständig zum Wertstoffhof oder zur Annahmestelle fahren. Erfolgt die Entsorgung der Dach- oder Fassadendämmung mithilfe eines Containers, musst du die Dämmstoffe selbstverständlich ebenfalls in KMF-Säcken verpacken.

Vorsicht bei alten Dämmstoffen!

Spezielle Sorgfalt ist bei Dämmstoffen geboten, die aus den 90er Jahren stammen. Sie gelten als besonders gesundheitsgefährdend. Dementsprechend darfst du diese nicht selbstständig in KMF-Säcken entsorgen. Da es sich um gefährlichen Abfall handelt, musst du in diesem Fall eine Spezialfirma beauftragen. Tu deiner Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes und spare nicht am falschen Ende!

Wie sieht es mit dem Recycling aus?

Theoretisch lässt sich Mineralwolle neueren Datums recyceln. In der Praxis findet das Recycling von Glas- und Steinwolle in Deutschland aber kaum statt. Laut Umweltbundesamt fehlt es dafür bisher an Strategien. Denn die technischen Voraussetzungen sind durchaus erfüllt. Stattdessen landet das Dämmmaterial auf Deponien. Es gibt aber immer mehr Hersteller, die damit werben, dass sich ihre Glaswolle recyceln lässt. Diese nehmen altes Dämmmaterial oft zurück, wenn du bei ihnen direkt neues kaufst.

Entsorgung von Styrodur- und Styropor

Nachdem du nun weißt, wie die Entsorgung von Glaswolle funktioniert, geben wir dir noch ein paar Infos zu Styrodur und Styropor. Diese sind auch als XPS- und EPS-Dämmung bekannt. Sie sind aufgrund des Flammschutzmittels HBCD problematisch und gehören deswegen seit 2016 zum Sondermüll. Genau wie beim Entsorgen von mineralischer Dämmwolle spielt die Verpackung eine wichtige Rolle. So gehört Styrodur und Styropor in LDPE-Säcke. Nachdem du es gut verpackt hast, lässt du es am besten mit dem Container abholen und zur Müllverbrennungsanlage fahren. Styrodur gilt aber nicht grundsätzlich als Sondermüll. Neueres Dämmmaterial enthält oft kein HBCD. In kleinen Mengen darfst du es im Restmüll entsorgen. Es gehört entgegen weitläufiger Meinung nicht in den Gelben Sack.

Fazit: Fachgerechte Entsorgung hängt vom Dämmmaterial ab

  • Viele Dämmstoffe sind Sondermüll. Verpacke sie fachgerecht und entsorge sie getrennt voneinander

  • Kosten für die Entsorgung fallen meist pro Kilogramm oder pro Kubikmeter an

  • Die Entsorgung ist je nach Dämmmaterial im Restmüll, Wertstoffhof, auf der Deponie oder nur per Spezialfirma möglich

  • Bei alten Dämmstoffen solltest du besonders vorsichtig sein