Im Fußball-Fieber: So findest du dein Retro-Trikot bei Kleinanzeigen

04.06.2018 | von Benjamin Kuhlhoff

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Inhaltsverzeichnis

  1. 1Vorbereitung ist alles
  2. 2Wie finde ich das richtige Trikot?
  3. 3Vorsicht: Matchworn
  4. 4Trikotnummern
  5. 5Größen
  6. 6Die legendärsten Trikots
  7. 7Worst Case

Die Sonne scheint, die WM steht vor der Tür, da kann man schon Bock bekommen, sich etwas intensiver mit der eigenen Turniervorbereitung zu beschäftigen. Dass Körper und Geist bereits auf Massenglotzen mit Freunden und Chips gepolt sind, ist klar. Was fehlt: das richtige Outfit.

Die Fußballhistorie ist nicht nur voller magischer Turniererinnerungen, sie alle sind an legendäre Trikots geknüpft, mit denen man seine Fußballkumpels zwischen Bratwurst, Blutgrätschen und Bierchen noch beeindrucken kann. Doch beim Kauf eines Retro-Trikots kann man schnell den Überblick verlieren.

Damit du beim Suchen nicht verzweifelst oder gar eine böse Überraschung erlebst, solltest du ein paar Dinge beachten. Hier kommt ein kleiner Guide durch die bunte Welt der Retro-Trikots.

Vorbereitung ist alles

Wenn du dich in ein Fußballtrikot verliebt hast, solltest du dir zumindest 10 Minuten Zeit nehmen, um das Original zu betrachten. Einfach googeln und Originalbilder ansehen. Ist das Verbands- bzw. Klubemblem aufgenäht oder gedruckt? Auf welcher Seite steht das Herstellerlogo? Welche Schriftart hat der Rückenprint? Nur so kannst du später erkennen, ob das Trikot, das du kaufen willst, auch wirklich ein Original ist. In Zeiten, in dem auf jedem italienischen Straßenmarkt Fake-Trikots für 10 Euro über den Tisch gehen, gibt es natürlich auch immer wieder jene Fake-Trikots zu überhöhten Preisen auf dem Markt. Durch kleine Details kannst du da die Spreu vom Weizen trennen und eine Enttäuschung nach dem Shoppen vermeiden.

Wie finde ich das richtige Trikot?

Eine gewisse Grund-Expertise solltest du dir aneignen. Du solltest zumindest die richtige Saison bzw. das Turnierjahr kennen, statt einfach nach „Frankreich-Trikot“ zu suchen. So kannst du schon mal die Treffer eingrenzen und läufst nicht Gefahr dich im Trikotdschungel zu verlaufen.

Vorsicht: Matchworn

Oft werben Anbieter mit dem Zusatz „Matchworn“ oder „Original getragen“. Das soll heißen, dass das angebotene Trikot von echten Profis getragen wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Zusatz stimmt, ist recht gering. Dazu reicht ja einfache Mathematik: Auf dem Platz stehen 11, mit Auswechslungen maximal 14 Spieler pro Mannschaft. Je älter das Spiel oder die Saison, desto unwahrscheinlicher war es, dass Spieler ihre Trikots inflationär in die Menge feuerten. So kannst du dir zum Beispiel sicher sein, dass ein „Matchworn“-Trikot von Hans Peter Briegel aus dem WM-Finale 1996 vielleicht nicht unbedingt 4 Mal angeboten werden kann.

Trikotnummern

Trikotnummern sind die Königsklasse. Da seit jeher die meisten Originaltrikots ohne Nummernflock verkauft wurden (nicht zuletzt, weil ein Flock mittlerweile extra kostet), darfst du davon ausgehen, dass die meisten Retrotrikots aus den 70ern, 80ern und 90ern ohne Rückennummern verfügbar sind. Ist eine Trikotnummer auf dem Rücken zu sehen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass jemand das Trikot nachträglich bearbeitet hat.

Größen

Gerne auch mal ein Foto vom Herstellerlabel / Waschzettel im Trikot anschauen. Jahrelang zeichneten Sportartikelhersteller wie Adidas ihre Größen nicht in L oder XL sondern in 7, 8 oder 9 aus. Steht auf einem Trikot aus den 80ern also L, solltest du den Anbieter zumindest mal freundlich nach Erklärung fragen.

Die legendärsten Trikots

Ich als Schalke-Fan würde mir mein rechtes Schußbein ausreißen, um ein S04-Trikot aus der Saison 1992/93 zu bekommen. Dass das beinahe unmöglich ist, habe ich nach Stunden der Recherche bereits realisieren müssen. Und so hat jeder Fan zuallererst sein Traumtrikot von seinem Herzensverein. Doch es gibt eben auch zeitlos schöne Trikots, auf die sich jeder einigen kann. Das deutsche WM-Trikot 1990, das EM-Trikot der Niederlande 1988, das WM-Trikot Frankreichs 1998, Argentiniens WM-Trikot 1986: All diese Trikots umweht der Hauch der großen Fußballhistorie, die für Fans eben immer wieder prägende Ereignisse ihres Lebens produziert. Umso aufmerksamer muss man beim Suchen sein. Denn wer so ein Original-Trikot besitzt, wird es nur in den seltensten Fällen abgeben.

Worst Case

Hier mal noch eine legendäre Geschichte von einem Arbeitskollegen: Der kaufte sich für knapp 400 Euro ein „Original“-Arminia-Bielefeld-Trikot aus der Saison 79/80, nur um dann festzustellen, dass sich sein Verkäufer die Mühe gemacht hatte, das komplette Trikot selbst nachzubasteln. Da wurde also ein Adidas-Trikot gekauft, Flock gestaltet, das Trikot bedruckt und sogar das Markenlabel mitgedruckt. Eine fast perfekte Kopie. Aber hinten auf dem Waschzettel stand eben die aktuellen sechsstellige Postleitzahl von Herzogenaurach, dem Firmensitz von Adidas. Dumm gelaufen. Vor allem für den Kollegen, der eine dicke Stange Geld für ein Fake-Trikot bezahlt hatte.

Natürlich haben auch Fake-Trikots ihren Charme, doch du solltest eben vorsichtig sein, wenn du viel Geld und Liebe in ein schickes Stück WM-Style steckst. Ein verachtender Blick von den nerdigen Kumpels kann einem dann schon mal den schönsten Auftaktsieg der deutschen Mannschaft verhageln.

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