Beamer gebraucht kaufen – Worauf muss ich achten?
28.01.2020 | von Florian Roser
28.01.2020 | von Florian Roser
Egal wie groß der Fernseher ist – es gibt doch immer mal wieder diesen Moment, wo man es gerne etwas größer hätte. Demnächst stehen der Superbowl und die Oscar-Verleihung an und dann ist ja auch im Sommer wieder eine Fußball-Europameisterschaft. Alles Gelegenheiten, die man gerne mit Freunden verbringt und genau da wird es gerne mal eng mit dem TV-Screen. Die Abhilfe schafft ein Beamer. Kino-Feeling für zuhause, Public Viewing in den eigenen vier Wänden (oder dem Garten) ist damit kein Problem und die Zeiten, in denen Beamer unerschwinglich und riesengroß waren, sind auch vorbei. Bei Kleinanzeigen werdet ihr schon deutlich unter 1.000 Euro fündig. Also warum nicht einen Beamer gebraucht kaufen und zuschlagen?
Wie bei den meisten anderen technischen Geräten auch sind viele Entscheidungen Abwägungen von Kosten und Nutzen. Wie oft und wofür wird der Beamer genutzt? Geht es eher um Sportereignisse, oder seid ihr echte Cineasten mit maximalem Anspruch an Bildqualität und das Seherlebnis allgemein? Oder möchtet ihr den Beamer auch zum Gaming nutzen? All diese Fragen solltet ihr euch stellen und beantworten, um dann die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Allzu viele Daten müsst ihr beim Thema Beamer gar nicht wissen bzw. überprüfen und teilweise sind diese wie erwähnt vom Einsatzgebiet abhängig. Hier die wichtigsten:
Thema Nummer 1 wie auch beim Fernseher: Die Auflösung. Full HD, also 1.920 x 1.080 Pixel sind heutzutage einfach Standard, während 4K, also 3.840 x 2.160 Pixel, der nächste qualitative Schritt ist. Letzteres ist momentan aber zum einen noch teuer, zum anderen sind viele Inhalte gar nicht in besserer Auflösung als Full HD verfügbar. Wichtig zu wissen: Die Auflösung bedingt den minimalen Betrachtungsabstand, ab dem einzelne Pixel sichtbar werden. Die Faustformel hierzu: Bei 4K beträgt dieser 1x die Leinwandbreite, bei Full HD 1,5x.
Die Bilderzeugungstechnik – LCD oder DLP – spielt für das Anwendungsgebiet eine Rolle. DLP überzeugt durch schnellere Reaktionszeiten, was besonders für Gaming wichtig ist und klarere Kontraste, sowie eine längere Lebensdauer der Lampe. Für LCD spricht, dass hier im Gegensatz zu DLP kein „Regenbogeneffekt“ auftritt, bei dem die Grundfarben kurz durchschimmern. Weitere Vorteile von LCD: Bessere Farbabstufungen sowie eine detailliertere Darstellung. Also: DLP für Gaming, LCD fürs Heimkino.
Das Kontrastverhältnis gibt an, wie stark der Unterschied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Punkt des dargestellten Bildes ist. Empfehlenswert ist mindestens 10.000:1 – hier ist Schwarz 10.000 mal dunkler als weiß.
Die benötigte Leuchtstärke hängt von der Umgebung ab, in der der Beamer eingesetzt werden soll. Fürs klassische (abgedunkelte) Wohnzimmer reichen ca. 2.000 ANSI Lumen aus, für Präsentationen, oder Outdoor-Screenings sind schon mindestens 5.000 ANSI Lumen notwendig.
Ein Thema, an das man nicht sofort denkt, ist die Lautstärke des Beamers. Rauscht dieser zu laut, kann das das Heimkinoerlebnis durchaus versauen. Beim Public Viewing mit grölenden Fußballfans spielt die Lautstärke des Beamers hingegen eher keine Rolle. Meine Empfehlung für den Hausgebrauch: Sucht euch einen Beamer unter 30 dB, dann seid ihr auf der sicheren Seite.
Ein ebenfalls wichtiger Punkt sind die Anschlüsse, die der Beamer besitzt. Gerade, wenn ihr Wert auf hohe Qualität legt, ist ein HDMI-Anschluss wichtig und auch im Zusammenspiel mit aktuellen Geräten ist dieser notwendig. Im Zweifel lässt sich immer ein Adapter verwenden – dies funktioniert ohne Qualitätsverluste, aber nur abwärtskompatibel.
Willst du einen Beamer gebraucht kaufen, lohnt sich der Blick für folgende Marken Epson, Acer und BenQ. Hier wird auf jahrelange Erfahrung in allen Bereichen, vom Kinosaal bis zum Konferenzraum zurückgegriffen.
Sich einen Beamer anzuschaffen, ist natürlich ein besonderer Schritt und da soll auch alles 1a funktionieren. All die Angebote im Internet können durchaus verwirrend sein und man weiß ja dann doch nie so ganz genau, was einen am Ende erwartet. Deshalb schlage ich vor: Nutzt die Umkreissuche rund um euren Standort und schaut euch den Beamer persönlich an, bevor ihr ihn kauft. Dann könnt ihr gleich checken, dass er einwandfrei läuft und ein scharfes, fehlerfreies Bild ausgibt – und bei dieser Gelegenheit gleich noch im Service-Menü die Betriebsstunden checken.
Fragt den Vorbesitzer dann auch direkt nach dem Kaufbeleg, Garantiebeleg oder sonstigem Zubehör. All das kann hilfreich sein – sollte euch jedoch nicht zu sehr beschäftigen. Denn sind wir mal ehrlich: Habt ihr noch Belege für alle Geräte, die ihr besitzt?
Informiere dich auch gern in unserem Artikel "Welcher Beamer passt zu mir"
Eine Frage, die sich viele bei Beamern stellen, jedoch sprechen wir hier nicht von einem Auto. Beim Beamer sprechen wir hier über einen Lampenwechsel, der je nach Beamer etwa 50 bis 500 Euro kostet – aber nur alle 2000 bis 4000 Betriebsstunden notwendig ist. Das sind mindestens 1000 Fußballspiele oder Spielfilme, also kein Grund zur Aufregung. Einige Beamer habe ich auf Kleinanzeigen übrigens direkt mit 1 bis 2 Ersatzlampen gesehen.
Zum einen wäre da die Frage, wo der Beamer stehen soll. Wer ein permanentes Heimkino einrichten möchte, kann den Beamer einfach an der Decke montieren. Das bedeutet einmal ein bisschen Arbeit für das Anbringen der Halterung sowie das Verlegen der Kabel, aber dann startet das Kinoerlebnis auf Knopfdruck der Fernbedienung. Soll der Beamer flexibel sein, könnt ihr einen Wagen mitsamt der notwendigen Zusatzgeräte wie Audio-Verstärker, Apple TV, Sat-Receiver oder DVD-Player einrichten.
Apropos Verstärker: Die im Beamer eingebauten Lautsprecher sind in den meisten Fällen in etwa so gut wie die eines Laptops. Also solltet ihr zum Beamer gleich noch ein entsprechendes Lautsprecher-Set einplanen, sonst wird das visuelle Feuerwerk schnell vom Audio-Desaster zunichte gemacht.
Und diejenigen, die keine geeignete freie Wand zu Hause haben, oder den Beamer möglichst flexibel einsetzen möchten: Es gibt ja auch diverse Leinwände, die man nach Belieben aufbauen bzw. aufhängen kann. Ist das Bild auf der (Lein-)Wand schräg, zu klein, oder zu groß, könnt ihr das mit Hilfe des optischen Zooms, des Lens Shift, oder digital durch Trapezkorrektur anpassen. Dann steht dem großen Screening bei euch nichts mehr im Wege!